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Krankenhausplanung will Private ausgrenzenAm Ende gewinnen die Privaten

„Regionale Marktführerschaft“ sollen die kommunalen Kliniken anstreben, sagt Gesundheitssenatorin Röpke. Da bundesweit jede zehnte Klinik von der Schließung bedroht ist, heißt das ganz klar: Wenn in Bremen eine Klinik stirbt, dann eine Private.

Kommentar von Klaus Wolschner

Wobei die privaten derzeit eindeutig die wirtschaftlicheren Kliniken sind. Es gibt also eigentlich keinen Grund, sie aus dem Projekt „Zukunft der Gesundheitsversorgung in Bremen“ auszugrenzen. In Bremerhaven waren die Privaten mit am Tisch – das macht Sinn, wenn man von den Kunden aus denkt.

In der Stadt Bremen wird das abgelehnt, übrigens von SPD und CDU gleichermaßen. Der Grund liegt auf der Hand: Wenn die größte kommunale Klinik die am wenigstens rentable ist, dann würde jeder Unternehmer die Frage prüfen, ob ausgerechnet da die großen Investitionen Sinn machen. Die Schließung unrentabler Bereiche müsste das Klinikum Mitte treffen.

Aber der Gedanke darf offenbar nicht sein. Natürlich wird die Versorgung der Patienten unter dem enormen Kostendruck leiden, mit dem die Investitionen aus dem Personal herausgepresst werden sollen. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass diese Kliniken am Ende attraktiver für die Patienten sind als die Privaten.

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