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Dubiose Gesundheits-GeschäftsleuteWer verschuldet den Scherbenhaufen?

Die kommunalen Kliniken müssen sich im Wettbewerb mit Privaten bewähren, wer schafft das besser als Manager aus privaten Kliniken? Das war der Gedanke des Gesundheits-Staatsrates, der Wolfgang Tissen vor zwei Jahren zum Chef der Klinik-Holding machte und auf Tissens Wunsch dessen Weggefährten Andreas Lindner gleich mit holte.

Kommentarvon KLAUS WOLSCHNER

Zuletzt hatte die Gesundheitssenatorin sogar Tissens Plan zugestimmt, Lindner zum Chef des Klinikums Mitte zu machen. Im Februar noch hielt sie demonstrativ mit Tissen und Lindner gemeinsame Pressekonferenz.

Tissen wurde drei Monate später „entlassen“, wie das der Staatsrat formulierte, Lindner suspendiert. Das Duo aus der privaten Gesundheitswirtschaft, das Bremens Kliniken auf Vordermann bringen sollte, ist gründlich gescheitert. Und dass Tissen in die dubiosen Geschäfte seines langjährigen Weggefährten Lindner verstrickt sei, wollte der Staatsrat nicht ausschließen. Insider sagen, dass Lindner nichts machte ohne seinen Ziehvater Tissen.

Das Klinikum Bremen-Ost steht vor einem Scherbenhaufen. Für die Kommune verantwortlich ist der Staatsrat, der das Führungspersonal ausgesucht und nicht hinreichend beaufsichtigt hat. Und erst reagierte, als die Grünen den Skandal öffentlich machten.

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