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Vorbild für die Jugend

betr.: „Zidane ist doch nicht Christus“, „He did it his way“, taz vom 11. 7. 06

Ein Spieler, der sein letztes Turnier „groß“ spielen will, der sein fußballerisches „Vermächtnis“ einer globalen Fangemeinde präsentieren und vielleicht auch schenken möchte, der darf aus Selbstachtung, Verantwortung als öffentliche Persönlichkeit, als möglicher Sinnstifter einer französischen MigrantInnenidentität und eben auch Repräsentant Frankreichs nicht so handeln, als wenn er gerade in Gelsenkirchen in der Kreisliga C kickt und dem „8er“ von z. B. „Turkiemspor Erle“ eh schon immer eins in die Fresse hauen wollte. All seine wunderbaren unnachahmlichen und wirklich katzenhaften Ballbehandlungen verblassen vor diesem (und anderen) Ausraster(n)! Ich kann Herrn Zidanes Verhalten in der konkreten Situation durchaus nachvollziehen, hätte vielleicht vergleichbar auch so gehandelt … Aber: Als Fußballer hat er mit der „Kopfnuss“ (in den Solar Plexus Materazzis) jedwede Würdigung als Fußballer verwirkt. Ein zweimal in einem Weltturnier gesperrter Mann darf nicht als „Spieler der WM“ gekürt werden, da er Vorbild für die Jugend ist.

MICHAEL GAUSS, Essen

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