: UNTERM STRICH
Selbst ist die Traumfabrik: Die erfolgreiche schwedische Verfilmung der „Millennium-Trilogie“ von Stieg Larsson wird nun ins Hollywoodkino und damit ins Englische überführt. Den Zuschlag für die männliche Hauptrolle erhielt „Bond“-Darsteller Daniel Craig. Wie das US-Branchenblatt Hollywood Reporter am Montag berichtete, wird David Fincher das erste Buch des schwedischen Krimiautors, „The Girl With the Dragon Tattoo“, inszenieren. In Deutschland war „Verblendung“ unter der Regie von Niels Arden Oplev im vergangenen Jahr zu sehen. Der Roman war der erste von drei Bestsellern des 2004 verstorbenen schwedischen Autors. Sony Pictures hatte sich im vorigen Jahr die Drehrechte für eine englischsprachige Version gesichert.
Schlechte Nachrichten für den UK Film Council: Die Filmförderanstalt, die sich aus Lotteriegeldern finanziert, soll aufgelöst werden, hat Kulturminister Jeremy Hunt angekündigt. Sie wurde im Jahr 2000 von der damals regierenden Labour-Partei gegründet, hat heute 75 Mitarbeiter und ein Jahresbudget von 15 Millionen Pfund. Ihre Aufgabe ist es unter anderem, Filmprojekte zu fördern, Großbritannien als Dreh- und Produktionsstandort zu vermarkten und Ausbildungsmöglichkeiten für zukünftige Filmschaffende zu schaffen. Geld bekamen zum Beispiel Jane Campions „Bright Star“, Gurinder Chadhas „Bend It Like Beckham“ oder Mike Leighs „Vera Drake“. Förderung solle es auch weiterhin geben, betonte ein Sprecher des Kulturministeriums, aber auf weniger bürokratischem Wege. Die britischen Filmschaffenden sind darüber not amused. Der Regisseur Mike Leigh beklagte sich gegenüber dem Sender BBC über die Plötzlichkeit des Beschlusses: „Das ist in der Tat schockierend.“
Und noch einen herzlichen Glückwunsch für den Schriftsteller (und taz-Autor) Jochen Schimmang. Er wird mit dem Rheingau Literatur Preis 2010 ausgezeichnet. Verbunden damit sind ein Preisgeld von 10.000 Euro sowie 111 Flaschen Rheingauer Wein. Schimmang erhält das alles für seinen Roman „Das Beste, was wir hatten“. Die Preisverleihung findet am 26. September auf Schloss Vollrads in Oestrich-Winkel statt. Prost!
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen