piwik no script img

sucht nach den schönsten Spielsachen

SYLVIA PRAHL

Was hat der Bi-Ba-Butzemann eigentlich in seinem Sack?“ Es gibt Fragen, da muss ich leider passen. Dagegen ist die Beantwortung der Frage „Was macht die Sonne eigentlich nachts?“ geradezu ein Spaziergang. Sollte in der nächsten Zeit die Frage „Konnten berühmte Künstler, als sie Kinder waren, auch schon so gut malen?“ aufploppen, sage ich nicht nur „Das liegt immer im Auge des Betrachters!“, sondern füge entspannt hinzu: „Das können wir uns ja mal ansehen!“ Im me – Collectors Room der Stiftung Olbricht sind in der Ausstellung „Paperworlds“ Kinderzeichnungen zeitgenössischer Künstler zu bewundern. Rosemarie Trockel, Jonathan Meese, Andy Hope 1930, Katja Strunz und viele mehr haben ihre frühen Werke hergegeben. Nun können wir untersuchen, ob es schon damals zwingende Zeichen für eine bevorstehende Künstlerkarriere gab, können nach Kontinuitäten oder Brüchen forschen oder uns an skurrilen Bildideen erfreuen. Wahrscheinlich ist es eher für die Erwachsenen interessant (aber das ist ja auch mal erlaubt) zu sehen, wie sich das politische System, in dem man aufwächst, ins kindliche Sichtfeld schiebt. Norbert Bisky etwa hat eine DDR-Militärparade gezeichnet und Oliver Holzapfel integrierte den allmächtigen Mercedesstern vom Europa-Center in eine Zeichnung vom Alexanderplatz (12–18 Uhr, montags geschlossen, 7/4 €, bis 18 frei).

Am Sonntag werden wir kunsttechnisch selbst tätig und filzen uns eins. Mit Schafwolle. Das bringt ernsthaft Spaß und kann sauschick sein. Um 11 Uhr geht es los im Verwaltungsgebäude des Freilandlabors im Britzer Garten. Um 15 Uhr spazieren wir wahlweise mit Halskette, Ansteckblume oder kleinem Anhänger stolz wie Bolle raus in die Herrlichkeit des winterlichen Britzer Gartens (Sangerhauser Weg 1, 2,50 €).

Und wenn die Grasnabe erst weggerodelt ist, bietet ein Museumsbesuch eine Verschnaufpause mit warmen Füßen. Im Deutschen Historischen Museum finden jede Menge Ferienführungen statt. Kinder ab 5 Jahre können erleben, wie es in einem Pfarrhaus zur Lutherzeit zuging. Am Montag, Mittwoch und Freitag führt sie Walpurga, die Pfarrmaus jeweils um 11 Uhr durch die Sonderausstellung „Leben nach Luther. Eine Kulturgeschichte des evangelischen Pfarrhauses“. Am Montag und Freitag wird jeweils um 15 Uhr bei der Führung „Ritter, Burgen und Turniere“ das nicht klein zu kriegende Mittelalter besucht. Kettenhemden liegen zur Anprobe bereit und die Kids erfahren, welcher Teil einer Rüstung am besten als Erstes übergestreift wird und wer dem tapferen Ritter beim Anziehen helfen durfte (Führungen für alle 2 €, plus Eintritt ab 18 Jahren 8 €, erm. 4 €).

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen