: Das Thema der Woche
Nahverkehr zum Nulltarif
Hört sich besser an
■ betr.: „Nie wieder Schwarzfahren!“, taz.nord vom 25./26. 1. 14
„Nahverkehr zum Nulltarif“ hört sich natürlich besser an als „Nahverkehrssteuer für alle“.
Ich finde die Idee des fahrscheinlosen Nahverkehrs grundsätzlich gut, aber ich denke nicht, dass man die Menschen belügen sollte, um deren Unterstützung für diese Vision zu bekommen! Schade, dass taz.de da mitmacht :-( WAHRHEITSLIEBENDER, taz.de
Ein Scherz?
■ betr.: „Nie wieder Schwarzfahren!“, taz.nord vom 25./26. 1. 14
Tallin? Die Schwarzgeld-Metropole mit kleinem ÖPNV-Angebot … soll das ein Scherz sein?
NOPE, taz.de
Kommunismus
■ betr.: „Nie wieder Schwarzfahren!“, taz.nord vom 25./26. 1. 14
Schrittweise Einführung des Kommunismus. Abschaffung der Vertragsfreiheit. Da mir meine Gesundheit und mein Leben noch etwas bedeuten, würde ich den ÖPNV auch dann nicht nutzen, wenn ich Geld dafür bekäme. Aber in der linken Vorstellungswelt muss alles kostenlos sein, arbeiten können die ja dann in China. SOPHIA, taz.de
Jemand wird die Sache bezahlen
■ betr.: „Piraten gegen Fahrscheine“, taz.nord vom 25./26. 1. 14
Aber davon mal abgesehen: 20 Euro pro Monat sind 240 Euro im Jahr. Meinen die wirklich, dass sich die Leute das gefallen lassen? Ob das Geld nun direkt oder indirekt über Steuern erhoben wird. Natürlich eine feine Idee, aber es bleibt wie es ist: Irgendjemand wird die Sache bezahlen – ob nun „kostenlose“ Fahrkarten, „abgeschaffte“ Studiengebühren oder höhere Hartz-IV-Sätze. Wenn ich selbst nicht davon profitiere, dann will ich es auch nicht zahlen. Ein wenig Egoismus möchte ich mir in Deutschland noch bewahren dürfen …
LILALAUNEBÄR, taz.de
Stark subventioniert
■ betr.: „Piraten gegen Fahrscheine“, taz.nord vom 25./26. 1. 14
@Lilalaunebär Aktuell bezahlt bereits jeder Mensch in Bremen 18 Euro monatlich an die BSAG, da die bereits sehr stark subventioniert wird. Um an das nötige Geld zu kommen wäre also lediglich eine Erhöhung von etwa zwei Euro notwendig. MARVIN POLLOCK, taz.de
Jetzt schon 80 Euro
■ betr.: „Piraten gegen Fahrscheine“, taz.nord vom 25./26. 1. 14
@Lilalaunebär Na grob gerechnet zahlt Bremen ja jetzt schon 80 Euro im Jahr pro Person und die Personen, die den Nahverkehr effektiv nutzen, zahlen dann wohl noch 50 Euro Monatsticket. Und Straßenbaubeitrag etc. muss ja auch jeder zahlen der zufällig da wohnt. Also bei ÖPNV Nutzern kommt es zu einer Erleichterung von 360 Euro, dafür dass einige wenige 240 Euro mehr zahlen. Dafür haben dann die Verkehrsbetriebe einen ausgeglichenen Haushalt, eine bundesdeutsche Ausnahme.
Pendler werden auch entlastet und Touristen etc. werden wohl einen geringen Tagessatz ableisten müssen, ob direkt oder über die Hotels, Messeeintritt etc. wird man sehen. Tagesbesucher werden wohl ein paar Euro sparen.
Billiger wird der Betrieb ohne Ticketing System und Kontrollen wohl auch noch werden. RICHARD, taz.de
Sinnvolle Basis
■ betr.: „Piraten gegen Fahrscheine“, taz.nord vom 25./26. 1. 14
Mit 20 Euro im Monat sollen also die Radfahrer und Fußgänger die ÖPNV-Nutzer subventionieren? Umweltschonendes Verkehrsmittel subventioniert Verbraucher von fossilen Brennstoffen? Förderung von grenzen- und gedankenloser Nutzung eines Verkehrsmittel durch Vergemeinschaftung der Betriebskosten? Das ist mal wieder neoliberal-grün-piratig-orange Denke in Reinform. Wer den Verkehr in der Stadt auf eine ökonomisch und ökologisch sinnvolle Basis stellen will, muss jeden Verkehrsteilnehmer dazu zwingen, die Kosten zu tragen, die er durch die Wahl seines Verkehrsmittels verursacht. Diese werden durch den Markt nämlich alles andere als korrekt abgebildet.
PETER, taz.de
Auch Klippen
■ betr.: „Piraten gegen Fahrscheine“, taz.nord vom 25./26. 1. 14
In meiner Familie wären es 120 Euro im Monat, wenn man pro Person rechnet. Das ist zwar auch nicht die Welt, aber geschenkt ist es nicht und wie viel Geld davon übrig bleibt fürs Leben eine andere Frage. Gerade für Wenigverdiener ist diese Finanzierung problematisch. Wenn ich klamm bin, schränke ich meine Ausgaben ein, mit einer zwangsweisen Fahrpreiserhebung fällt mir diese Möglichkeit weg, wie gesagt bei sechs Personen ist das dann nicht mehr unerheblich.
Die Idee ist nicht schlecht und klingt verlockend, aber es gibt auch die Klippen zu bedenken. Nicht jeder möchte und nicht jeder kann es bezahlen.
Da gilt es einen guten Weg zu finden. GAST, taz.de
Nicht vergessen
■ betr.: „Piraten gegen Fahrscheine“, taz.nord vom 25./26. 1. 14
@gast Bitte nicht vergessen, dass bereits jeder Mensch knapp 18 Euro zahlt. Bei sechs Personen wäre es also eine Mehrbelastung von 12 Euro im Monat, nicht 120 Euro.
MARVIN POLLOCK, taz.de
Macht für die Leute viel aus
■ betr.: „Piraten gegen Fahrscheine“, taz.nord vom 25./26. 1. 14
@Marvin Pollock Diese Rechnung verstehe ich überhaupt nicht. Der heutige Steuerzuschuss wird doch nicht als Kopfsteuer von allen Einwohnern eingetrieben oder doch? Das Geld kommt sicherlich noch nicht mal komplett aus Bremen, sondern teilweise aus dem Länderfinanzausgleich und vielleicht auch noch aus Bundes- und EU-Zuschüssen.
Insofern macht es für die Leute natürlich schon viel aus, insbesondere für die, die sowieso nur mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs sind.
Meines Erachtens geht der fahrscheinfreie ÖPNV letztlich nur steuerfinanziert und außerdem muss man dem motorisierten Individualverkehr auch zu Leibe rücken, was viele Piraten absolut vermeiden wollen.
ERIC MANNESCHMIDT, taz.de
In Tallinn sind seit einem Jahr Busse und Straßenbahnen für alle Einwohner frei. In Bremen arbeiten die Piraten an einem ähnlichen Modell. Ist der kostenlose Nahverkehr für alle machbar? Was müsste man dafür tun? Und wer soll das bezahlen? Darüber berichteten wir in der Ausgabe vom letzten Wochenende.
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