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NPD-Event mit Hindernissen

Der NPD-Spitzenkandidat für den Stadtrat Verden, Rigolf Hennig, fehlte am Sonnabend beim Wahlkampfauftakt in seinem Wahlkreis. „Er ist im Gefängnis“, so ein Parteikamerad. Im Dezember 2005 hatte das Landgericht Lüneburg den über 70-Jährigen wegen „schwerer Verunglimpfung des Staates“ zu neun Monaten Haft verurteilt. Weitere NPDler können nun mit strafrechtlicher Verfolgung rechnen – auch der Bundesvorsitzende Udo Voigt. Unter dem Motto „Nein zu Multikulti – Verden ist unsere Stadt“ versammelten sich am Sonnabendvormittag gut 50 Neonazis in der Fußgängerzone. Kaum war die Kundgebung eröffnet, erschallten Trillerpfeifen und Trommelrhythmen: Mehr als 200 Demonstranten stellten sich der NPD entgegen. Früher als erwartet zogen die Rechten dann auch ab. Auf dem Weg zum Bahnhof schwenkten sie iranische Fahnen und grölten: „Israel – internationale Völkermordzentrale“. Am Bahnhof schritt dann die Polizei ein. Vorwurf: Verdacht auf Volksverhetzung. 40 Personen seien „kurzfristig“ festgenommen worden, erklärte später ein Polizeisprecher. Darunter auch der NPD-Obere Voigt. Die Partei kündigte an, „gegen die Polizeiwillkür vorgehen“ zu wollen.  AS

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