: Dellen groß wie die Seychellen
Ein österreichisches Wanderlied
Meine Beine san nix Unerhörtes. Von der Hüften bis zum klaanen Zeh hot mein Gong (sogt Olli) wos Gestörtes. Manchmal tan die Fiaß mir gonz schön weh
An den Schenkeln hob i klaane Dellen an der Waden einen blauen Fleck der so groß is wie, na jo: Seychellen? Und, wie de, geht er so langsam weg
Meine Kniee: doch, die san erträglich von de zwadrei Narben obgesehn. Meine Fiaß, die dusch’ i eh alldäglich und des mit der Hornhaut wird scho gehn.
Meine Beine san no sehr verlässlich und sie schaun no gonz manierlich aus. Gonz egal wie scheen oder wie grässlich es wo is: Sie bringan mi noch Haus
wo i sie, zum Dank wie a zur Schonung auf die Lehne von mein Sofa leg. (Hühner-)Augen schaun in meine Wohnung und erinnern se an monchen Weg
an die Straßn, Trottoirs, Pfade, Gassn ...Brav gegangen, selten mit Applaus. Und wer frogt: Wie geht’s n dir? Den lassen wir es wissen: Du, es geht sich aus.
Stefan Gärtner
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen