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unterm strich

Im August sind die Meldungen dünn gesät. Auch in der Kultur. Was also tun? Man könnte bei den Nachbarn wildern, zumal dpa unter „Vermischtes“ einige Perlen an überflüssigen Informationen anzubieten hat. Die wachsame Rentnerin in Berlin-Pankow, die Trickbetrügern das Handwerk gelegt hat, indem sie zur Geldübergabe bloß zurechtgeschnittene Papierstreifen mitgebracht hatte und ein paar Zivis von der Polizei. Die Schauspielerin Natalia Wörner, die Stammzellen aus der Nabelschnur ihres mittlerweile vier Monate alten Sohnes als „biologische Versicherung“ hat entnehmen lassen. Das im Spreewald gelegene Gräbendorf, das als „Naturparkgemeinde 2006“ ausgezeichnet worden ist, weil es neben allerlei Wellness-Schnickschnack über ein Haus des Waldes verfügt. Der argentinische Schnulzensänger Semino Rossi, der mit seinem Album „Ich denk an Dich“ auf Platz 1 der Hitparade steht. Ein Automatik-WC nahe der Reeperbahn in Hamburg, auf dem gestern morgen um 6.27 Uhr gepinkelt wurde – was laut Statistik der 20-millionste Besuch einer öffentlichen Toilette war, seit die Wall AG 1993 mit den Aufzeichnungen begonnen hat. Paris Hilton, die bis zum Sommer 2007 keinen Sex mehr haben will, weil ihre Beziehung nicht funktioniert. Aber Halt, sooo dermaßen tot ist es dort draußen auch wieder nicht, dass wir aus dem Unterwäscheschrank dieser fiesen Hilton-Husche berichten müssen. Dann eben Venedig. Dort wird der Regisseur Edgar Reitz den vierten Teil seiner TV-Familiensaga „Heimat“ als Weltpremiere am 2. September auf der Biennale präsentieren. Es ist eine 146 Minuten lange Fortsetzung der monumentalen Chronologie aus dem Hunsrück, die unter dem Titel „Heimat – Fragmente – Die Frauen“ Anfang Oktober auch in Mainz, Berlin und München zu sehen sein wird.

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