Atomenergie am Ende: Letzte Ausfahrt in die Zukunft
Vermutlich haben sie es selbst nie so recht geglaubt, ihr ständiges Beschwören deutscher Atomkraftwerke als die sichersten der Welt. Und falls doch, stehen die wortreichen Befürworter gespaltener Kerne nun auch noch vor dem Scherbenhaufen ihrer Technikgläubigkeit. Die zusätzliche Qual verdient kein Mitleid.
Kommentarvon SVEN-MICHAEL VEIT
Es war knapp in Forsmark, es ist gerade noch mal gut gegangen. Die Erkenntnis aus dem Beinahe-GAU aber muss lauten: Auch Atommeiler mit der ach so gepriesenen westeuropäischen Hochtechnologie sind nicht verantwortbar.
Für die Skeptiker und Atomgegner ist das keine wirkliche Neuigkeit, für die anderen aber sollte es Grund zur Umkehr sein. Alles, was technisch funktioniert, kann auch kaputt gehen, so schwer ist das doch nicht zu begreifen. Und das kann auch dann passieren, wenn deutsche und schwedische Konzerne sich einen Reaktor von deutschen Konzernen basteln lassen.
Forsmark muss der Beginn der letzten Etappe in eine Zukunft ohne atomare Energie sein. Nur ein paar Minuten haben gefehlt – dann hätte es auch in Norddeutschland eine strahlende Zukunft werden können.
Entscheidend wird sein, den Beschwichtigern die Meinungshoheit nicht zu überlassen. Neue Schräubchen sind kein Rezept, das Kurieren an Symptomen darf das Beseitigen der Ursache nicht ersetzen, mit atomarer Energie in die Klimakatastrophe zu rauschen, ist keine Lösung.
Die AKW müssen vom Netz. Alle. Besser heute als morgen.
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