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unterm strich

Der wirkliche Hipster wird nicht berühmt. Und Arthur Lee, der Kopf der großen Rockband Love, der in der Nacht auf Donnerstag im Alter von 61 Jahren gestorben ist, war ein wirklicher Hipster. Streetwise, weil ehemaliger Zuhälter. Exzentrisch und keinem Exzess abgeneigt. Und eben immer unterhalb des Radars der breiten Masse – absichtlich, mit denen wollte er nichts zu tun haben. Drei Alben spielte er mit Love zwischen 1966 und 1968 ein – „Love“, „DaCapo“ und „Forever Changes“, wunderbarer psychelischer Folkrock mit breiter Popsensibilität, das, wo die Doors immer hinwollten: „Forever Changes“ kann man sich vorstellen wie eine Mischung aus den Beach Boys und Jimi Hendrix – doch auf Tour wollte er nicht gehen. Als er es dann doch tat, nach 1968, nachdem er alle Mitglieder der Urbesetzung von Love gefeuert hatte, da war es leider zu spät. Die Muse hatte ihn verlassen, spätere Platten hatten keinen Erfolg mehr, weil sie ihn auch nicht verdient hätten.

Viele alternde Rockstars bekommen ja irgendwann Ärger mit dem Gesetz, weil sie das Rebellending ab einem gewissen Moment von der Bühne auf die Straße verlegen. Arthur Lee traf es besonders hart – einige Drogendelikte hatte er ohnehin schon auf dem Kerbholz, außerdem hatte er einmal die Wohnung einer Freundin angezündet. 1996 wurde er verhaftet, weil er mit eine Pistole in die Luft geschossen hatte, während er sich mit seinem Nachbarn stritt. Als Wiederholungstäter wurde er zu acht bis zwölf Jahren Gefängnis verurteilt. Sechs saß er ab. Nun ist er gestorben. Er hatte Leukämie. „This is the only thing that I am sure of / And that’s all that lives is gonna die / And there’ll always be some people here to wonder why / And for every happy hello, there will be good-bye“ (Love: „You Set The Scene“ auf „Forever Changes“).

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