Zwangsumzüge
: Schikane von Gesetzes wegen

Die Fakten sind klar: Es gibt in Bremen zu wenig günstige Single-Wohnungen, als dass jedeR allein wohnende ALG-II-EmpfängerIn in einer Unterkunft wohnen könnte, die nicht mehr als 245 Euro (bei Altbauten) oder 325 Euro (bei Neubauten) im Monat kostet. Das haben die Gewos-Gutachter der Stadt schon im Herbst letzten Jahres schwarz auf weiß bestätigt.

Kommentarvon Armin Simon

Dennoch verschickt die Bagis – die Hartz-IV-Gesellschaft von städtischer Sozialbehörde und der Agentur für Arbeit – jetzt auch an die Ein-Personen-Haushalte Briefe und fordert sie dazu auf, sich binnen einer Frist eine billigere Wohnung zu suchen. Bei der Gewoba liegen bereits ganze Stapel von Anfragen nach solchen Wohnungen auf dem Tisch. Ein hoffnungsloses Unterfangen: Denn diese Wohnungen sind erstens rar und zweitens auch bei Nicht-ALG-II-EmpfängerInnen begehrt.

Dass die Umzugsaufforderungen zu „Erfolgen“ führen werden, glaubt nicht einmal die Bagis. Hier stellt man bereits „Dauerduldungen“ in Aussicht – zumindest für diejenigen Hartz-IV-EmpfängerInnen, die sich eifrig um eine billigere Bleibe „bemühen“. Das folgt genau der Logik von Hartz IV, Hilfebedürftigen zu unterstellen, sie seien schlicht faul. Die Umzugsaufforderungen sind nichts als Schikane.