: hamburg kompakt
Griff nach Sorgerecht
Die Schulbehörde will dem Ehepaar R., das seinen drei Töchtern aus religiösen Gründen den Schulbesuch verweigert, das Sorgerecht entziehen lassen. Die schulpflichtigen Mädchen waren auch gestern nicht zum Unterricht erschienen, bestätigte Behördensprecher Alexander Luckow. Luckow zufolge wurde noch gestern beim zuständigen Familiengericht der Antrag auf Einsetzung eines Vormunds gestellt, „der dafür sorgt, dass die Kinder zu Schule gehen“. Wie lange das dauern werde, sei nicht abzusehen, das Verfahren sei aber eilbedürftig. Einem früheren Antrag hatte das Gericht nicht zugestimmt.
Alle für Olympia
Hamburg will eine „Allianz für Olympia“ auf den Weg bringen. Darauf haben sich die Fraktionsvorsitzenden gestern mit Bürgermeister Ole von Beust verständigt. „Ungeachtet der politischen Unterschiede sollte es Ziele geben, die weit über dem Tagesgeschäft stehen und für die es sich lohnt, gemeinsam zu kämpfen“, sagte CDU-Fraktionschef Bernd Reinert. Die Stadt, die in der nationalen Ausscheidung um die Spiele 2012 gescheitert war, will sich ab 2016 erneut am Rennen um die olympische Gunst beteiligen. Christa Goetsch (GAL) forderte die Konzentration darauf, „welche Botschaft aus dem Dreiklang Frieden, Umwelt und Kultur“ von den Spielen ausgehen solle.
Beust ohne Kontakte
Bürgermeister Ole von Beust (CDU) hat gestern jegliche persönlichen Kontakte und mögliche Beziehungen des Senats zu der umstrittenen Investoren-Familie Osmani abgestritten. „Wer so etwas behauptet, dass es Kontakte gebe, der lügt“, sagte Beust. Damit bezog er erstmals Stellung in einer seit Wochen dauernden Diskussion über mögliche Kontakte der Landesregierung zur Organisierten Kriminalität. Entsprechende Vorwürfe der Opposition seien „im höchsten Maße unanständig“.
Nagel gegen Terror
Innensenator Udo Nagel (parteilos) hat verstärkte Maßnahmen bei der Bekämpfung des Terrorismus gefordert. „Wir brauchen so schnell wie möglich eine Anti-Terror-Datei, die Ausweitung der Videoüberwachung und auch den Einsatz der Bundeswehr im Inneren in ganz bestimmten, klar definierten Fällen“, sagte Nagel der Tageszeitung Die Welt. Entsprechende Impulse erhoffe er sich von einer gemeinsamen Sondersitzung der Innenminister von Bund und Ländern am 4. September in Berlin. DPA/TAZ
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