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A echt boarischs Oktoberfest

Was der Bayer Horst Seehofer von der Hauptstadt hält

VON NINA APIN

An dieser Stelle, liebe taz-Leser, ein exklusiver Vorgeschmack auf die heutige Hauptstadtrede des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU):

Sehr geehrte Landsleut, liebe Änschi,

bei eich da oben is ja der Deifi los. Jetzt, wo der bläde Sarrazin endlich a Ruh gibt, kommen die nächsten Querulanten und machen „Intersquat“! Hausbesetzerparty auf Staatsgelände und hinterher Autos anzünden – des täts in München fei ned gebn. Aber im Feiern seids ihr ja sowieso besser als im Machen: Während mir im Freistaat sparen und arbeiten müssen, bis es uns die Lederhosn auszieht, sitzts ihr den ganzen Tag mit dem Laptop im Café und machts „Projekte“. Na ja, wenn’s schee macht. Aber aus dem Haushaltsloch kommts ihr so nie raus. Die Devise ist: Leistung, Leistung, Leistung. Und am Sonntag in die Kirch gehn. So hom mir des immer gehoilten. Aber mir ham halt auch die bessere Ernährung – mit Ramadan und „Schrippen“ kann man nix reißn, gell?

Aber vielleicht müssts ihr des als Hauptstädter ja gar ned: Es kommen sowieso alle zu euch, die Minister, die Staatsgäste, die ganzen Künstler. Und alle sans zufrieden, wie groß und aufregend des da is. Inzwischen muss ma sich ja auch gar nimmer so schämen mit Besuch: Die Museumsinsel macht was her, endlich renovierns die Oper, und der schiache „Palast“ is aa weg – aber dass des klar is: Fürs Schloss zahlen mir koan Cent, mir müssen schon die oidn Schachteln vom Kini derhalten. Aber dafür spendiern mir euch zur Wiesnzeit a echt boarischs Oktoberfest aufm Alex, mit Gebirgsschützenkapelln, Steckerlfisch und die Maß für 7,80. Die könnts ihr euch dann wenigstens leisten. Die echte im Schottenhamelzelt für 8,80, die sauf ma liaba unter uns. Habts mi?

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