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Debatte über Verkauf der „Grohner Düne“

IMMOBILIEN Linkspartei kritisiert die Übernahme der „Grohner Düne“ durch Immobilienspekulanten

„Der Engpass an bezahlbaren Wohnungen wird nicht in der Überseestadt gelöst“

Claudia Bernhard, Linkspartei

Die Linkspartei macht den Verkauf der Grohner Düne zum Thema in der Bürgerschaft. Die Hochhaus-Siedlung in Vegesack würde „von einer Heuschrecke zur nächsten“ wechseln, der Senat habe eine „Chance zur Rekommunalisierung verpasst“, so die Linkspartei. Sie beantragte eine aktuelle Stunde für die Bürgerschafts-Sitzung am Dienstag.

Anfang März waren 400 der rund 570 Wohnungen der Hochhaus-Siedlung an die Firma „Grand City Properties“ verkauft worden. Die ist dafür bekannt, heruntergekommene Immobilien aufzukaufen, die Mieten zu kassieren und nicht zu investieren. So kaufte „Grand City Properties“ etwa vor einem Jahr ein Hochaus in der Neuwiederstraße in Osterholz-Tenever – und belässt es in schlechtem Zustand. Auch die Hochhäuser der Grohner Düne gelten als heruntergekommen. Das Integrationsprojekt „Pro Düne“ war im Februar gescheitert. Aktuell hatte die städtische Wohnungsbau-Gesellschaft Gewoba für die Häuser mitgeboten, den Zuschlag aber nicht bekommen.

„Der Senat hat verpasst, die Voraussetzungen für ein neues Kapitel in der Quartiersentwicklung zu schaffen“, erklärte Claudia Bernhard, wohnungspolitische Sprecherin der Linkspartei. „Der Engpass an bezahlbaren Wohnungen wird schließlich nicht in der Überseestadt und auf dem Stadtwerder gelöst, sondern in den Quartieren, wo große Bestände im preiswerten Segment liegen.“

Bernhard verwies dabei ebenfalls auf den Verkauf von 9.500 Wohnungen durch die „Vitus-Gruppe“ an die „Deutsche Annington“. Die Wohnungen gehörten bis in die 90er-Jahre den teilstädtischen Wohnungsbauunternehmen Bremische und Beamten-Baugesellschaft, wurden dann privatisiert – und ebenfalls seither vernachlässigt.  JPB

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