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HeuteAuf der Suche nach dem Leben

16. 9.: Ungarische Nationalphilharmonie, 20 Uhr, Kammermusiksaal, Philharmonie, Herbert-von-Karajan-Str. 1; „Auf Tod, auf Leben“, 19.30 Uhr, Seitenbühne, Haus der Berliner Festspiele, Schaperstr. 24

Ungarn steht heute im Mittelpunkt beim Berliner Musikfest.

In der Philharmonie spielt die Ungarische Nationalphilharmonie unter Dirigent Zoltán Kocsis Werke von György Kurtág, der dieses Jahr seinen 80. Geburtstag gefeiert hat. Als 19-Jähriger wanderte Kurtág illegal über die rumänische Grenze nach Ungarn, um an der Budapester Musikakademie aufgenommen zu werden. Sein Traum war es, bei Béla Bartók zu studieren, der aber starb noch in seinem New Yorker Exil. So blieb Kurtág nur die große Bewunderung für den Komponisten. Auch Bartóks „Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta“ (1936) kommt heute zur Aufführung.

Ungarnschwerpunkt ist auch beim heutigen Theaterabend im Haus der Berliner Festspiele. Texte von Péter Esterházy, der übrigens mit György Kurtág befreundet ist, und von Péter Nádas werden dort heute inszeniert. Werner Rehm entwickelt als ausgebuffter Globalisierungsideologe bizarre Fantasien, die stark im Kontrast zu seiner selbstreflexiven Spurensuche stehen. Martina Gedeck begibt sich mit Péter Nádas’ Text auf die Spurensuche eines Konzentrationslagers in den französischen Pyrenäen. Bei dieser Suche macht sich die entsetzliche Gewalt von damals auch im Heute bemerkbar.

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