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LESERINNENBRIEFE

Ungerechte Verteilung

■ betr.: „Was kostet das freie Feld?“, taz.de vom 2. 4. 14

Die Studie berechnet auch nicht die durch eine erhöhte Kapitalanhäufung der Investor_innen steigende ungerechte Verteilung von Kapital. Wieso sollte überhaupt volkswirtschaftlich = finanziell gerechnet werden? Eine Größe wie Freiraum wird einem monetären „Erholungswert“ untergeordnet. Hier muss der erste Schritt einer Kritik ansetzen, die wirklich im Namen der Menschen argumentiert und nicht im Namen der Wirtschaft. NANON, taz.de

Bäume steigern Wert

■ betr.: „Was kostet das freie Feld?“, taz.de vom 2. 4. 14

Wenn wir schon so schön beim Rechnen sind: Eine andere Studie hat einmal festgestellt, dass – eigentlich wenig überraschend – die Immobilienwerte von Manhattan explodiert sind als in New York die Planung des Central Park beschlossen wurde. Und eine weitere Studie hat festgestellt, dass sogar die Existenz von Straßenbäumen den Wert von Gebäuden steigert. Aber für so etwas war in der Studie offenbar kein Platz mehr.

0815, taz.de

Zubetonieren

■ betr.: „Was kostet das freie Feld?“, taz.de vom 2. 4. 14

Man könnte diese Berechnungsmethode durchaus weiterspinnen: was kostet die Nichtbebauung des Grunewalds? Oder des Tiergartens? Auch der Volkspark liegt sehr zentral und ließe sich hervorragend – und deshalb kosten sparend! – zubetonieren. SPITZBUBE, taz.de

Aus Alt macht Neu

■ betr.: „Was kostet das freie Feld?“, taz.de vom 2. 4. 14

Vielleicht sollte man aus dem alten Flughafen einen neuen machen? Die Gebäude stehen ja noch und das müsste doch in kürzester Zeit alles wieder herzustellen sein.

Ich meine, natürlich nur so lange, bis der neue BER seine Arbeit aufnimmt. Also in zehn, zwanzig oder dreißig Jahren.

THOMAS SCHÖFFEL, taz.de

Wille zur Veränderung

■ betr.: „Wahrung und Anstand“, „An den Ohren herbeigezogen“, taz vom 31. 3. 14

„An den Haaren herbeigezogen“, erscheint mir ihre Argumentation. Ihr Kommentar scheint ein Schlag ins Gesicht für die Emanzipationsbewegung der Frauen, eine Rückkehr in die Vergangenheit. In unserer mitteleuropäischen Gesellschaft gelten andere Werte als in patriarchalisch geprägten Gesellschaften. Viele von uns sind im Geist der Aufklärung erzogen. Ist es nicht etwas zu hoch gegriffen, wenn einem Richter, der entsprechend den Moralvorstellungen einer mitteleuropäischen Gesellschaft urteilt, eine „Demütigung“ einer Zeugin attestieren? Ich jedenfalls kann nachvollziehen, dass ein Richter als „angemessene Bekleidung“ vor Gericht weder das Kopftuch noch den Minirock, der eher ein breiter Gürtel ist, empfindet.

Wie kann jemand, der in der heutigen Welt zurechtkommen will, ein Plakat hochhalten mit: „Wie ich bin, so bleib ich auch“? Unsere Welt verändert sich so wahnsinnig schnell, da sollte der Wille zur Veränderung positiv besetzt sein. Gerade unsere pluralistische Gesellschaft bietet die Möglichkeit sich zu verändern, andere Einflüsse zu akzeptieren.

Das muss nur gewollt werden. Unsere Gesellschaft bietet die Möglichkeit dazu.

NORBERT VOSS, Berlin

Könnte lustig werden

■ betr.: „Brüder, zur Sonne, zum Richter!“, taz.de vom 2. 4. 14

Ich wünsche den beiden Demonstranten vollen Erfolg und einen Gang bis zum Bundesverfassungsgericht. Denn ich genieße es noch immer, irgendwelchen antikommunistischen CDUlern entgegenhalten zu können, dass das Merkel „Agitations- und Propagandabeauftragte“ einer Organisation war, dessen westliches Pendant hier als verfassungswidrig verboten ist. So weit wie möglich für Öffentlichkeit sorgen und Merkel als Leumundszeugen für die FDJ vorladen lassen. Das ist etwas, was lustig werden könnte in dieser Republik. ÅGE KRÜGER, taz.de

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