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VORMERKENIm Museum für Kommunikation gibt es am Dienstag einen Einblick in geheimes Wissen und seine gleichzeitige massenhafte Verbreitung

Fama ist als Gottheit sozusagen eine Doppelbegabung, und deswegen braucht sie auch zwei Tröten, die eine für den Ruhm, den sie in die Welt hinausposauniert, und die zweite für das Gerücht, das Fama in ihrem göttlichen Nebenberuf eben auch noch zu betreuen hat. Letzteres ist nun das Thema der aktuellen Ausstellung im Museum für Kommunikation. Kurz und knapp „Gerüchte“. Nicht Lüge. Nicht Wahrheit. Genießen als Information einen eher zweifelhaften Ruf und werden trotzdem gern weitergereicht für den Klatsch und den Tratsch, sie füttern Vorurteile und verdichten sich zu den urbanen Legenden, sie wuchern als Verschwörungstheorien, man macht mit ihnen Politik und sie plustern sich auf in der Propaganda … was alles in der Ausstellung weiter ausgeführt wird, zu der es in einem Rahmenprogramm noch Vorträge gibt. Zum Auftakt beschäftigt sich dabei am morgigen Dienstag Erik Porath vom Zentrum für Literatur und Kulturforschung mit Elias Canettis „Masse und Macht“ und seinen Überlegungen zur Dynamik des Gerüchts: „Geheimes Wissen und massenhafte Verbreitung“. TM

■ Zur Dynamik des Gerüchts: Museum für Kommunikation, Leipziger Straße 16, Dienstag, 18.30 Uhr. Eintritt frei Ausstellung „Gerüchte“ bis 27. Februar 2011

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