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Emily Büning, neue Sprecherin der Grünen JugendLauf, Emily, lauf!

Emily Büning

■ 25, macht ihr Jura-Referendariat, will dann aber in die internationale Politik. Sie wohnt in Berlin-Neukölln.Foto: Grüne Jugend

Wer den Lebenslauf der neu gewählten Sprecherin der Grünen Jugend liest, dem kann schnell schwindlig werden. Emily Büning legt ein rasantes Tempo vor: Abitur, dann Jura-Studium an der Hamburger Elite-Hochschule Bucerius Law School, Heinrich-Böll-Stipendium, Erasmus-Aufenthalt in Madrid, aktives Mitglied bei Bündnis 90/Die Grünen und der Grünen Jugend, dort erst Landesvorsitzende Hamburg, dann bundesweite Geschäftsführerin. Ein Leben im Laufschritt. Letzten Samstag setzte sich Büning in einer Kampfkandidatur als neue Sprecherin durch, mit 76 Prozent der Stimmen.

Doch aus der Puste kommt sie noch lange nicht. „Je mehr ich zu tun habe, desto größer wird meine Energie“, sagt sie. Beim Sprechen atmet sie laut, es wirkt fast wie ein Keuchen. Sie schläft pro Nacht nie mehr als fünf Stunden.

In ihrem neuen Amt hat sie viel vor mit der Grünen Jugend, die soeben ein neues Grundsatzprogramm beschlossen hat. „Für ein kulturelles Miteinander“ heißt es darin, oder „Das Ende des Kapitalismus“. „Wir sind nicht immer auf einer Linie mit Bündnis 90/Die Grünen“, sagt Emily Büning, „aber das müssen wir ja auch nicht.“ Sie mag das Wort Integration nicht, ist gegen eine vereinheitlichte Gesellschaft. Und sie befürchtet, dass die Grünen ihr Markenzeichen, die Streitkultur, verlieren, nur, um vor der Presse als Einheit dazustehen. Streit sei doch gut, bringe die Partei voran, sagt Büning. „Gerade wenn die Umfragewerte bei den BürgerInnen steigen, müssen wir mit unseren radikaleren Forderungen nach vorn treten.“ Beim Sprechen hält sie manchmal kurz inne, immer da, wo das Binnen-I steht.

Büning will, dass Betriebe, die die Umwelt verschmutzen, Strafe zahlen. Dass Grenzen auch außerhalb Europas immer unwichtiger werden und dass Ehrenämter und künstlerische Berufe von der Gesellschaft wertgeschätzt werden.

Eine Zukunft in der Politik kann sie sich sehr gut vorstellen. „Vor allem im Bereich Internationales und Menschenrechte.“ Viel Freizeit bleibt bei diesem straffen Zeitplan nicht. Wenn sie doch einmal frei hat – wie sollte es anders sein – läuft sie, drei Mal pro Woche. EMILIA SMECHOWSKI

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