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SYLVIA PRAHL
Die Speisegewohnheiten der alten Römer waren doch recht anstrengend. Essen bis zum Umfallen – obwohl, das war unmöglich, denn man lag ja schon – und dann schön die Feder in den Hals und Platz schaffen für den nächsten Gang. Aber natürlich ging es bei den ausufernden Festschmäusen auch noch um etwas anderes als die schiere Völlerei. Der Gast sollte beeindruckt werden. Während die Mächtigen Roms also so dalagen und über das Wohl und Wehe des Reichs entschieden, blickten sie auf üppige Dekorationen – elegante Statuen und akribisch angelegte Gärten – und auf kunstvolle Mosaike. Die Ausstellung „Jäger und Gejagte. Das Römische Mosaik aus Lod“ im Antikenmuseum zeigt gegenwärtig solche Mosaike. In der Führung „Zum Festessen in die römische Villa“ erfahren Kinder ab sechs Jahren, welche Motive wen und zu welchem Zweck beeindrucken sollten. Außerdem lernen sie den Aufbau eines klassischen Mosaiks kennen (Sonntag, 15 Uhr, 4 €).
Bevor wir Freunde und Verwandte an Ostern mit römisch-opulenten Köstlichkeiten einschüchtern, muss noch ein wenig Eierarbeit geleistet werden. Das Naturkundemuseum bietet am Sonntag um 15 Uhr mit der Veranstaltung „Rund ums Ei – Ostern einmal anders“ eine Eier-Rallye an, bei der Acht- bis Zwölfjährige vieles über die zerbrechlichen Hülsen lernen können, vom Dinosaurierei bis zum Frühstücksei. Selbstverständlich werden auch noch Eier bunt angepinselt, und alle Teilnehmenden erhalten ein ganz außergewöhnliches Überraschungsei. Obacht – nicht dass an Himmelfahrt plötzlich ein T-Rex im Kinderzimmer schlüpft (Anmeldung erforderlich: 20 93-85 50, Kinder 5 € plus Eintritt, Erwachsene nur Eintritt). Falls jenseits der Eierkunde Interesse an Dinosauriern und sonstigem Urgeviech gestillt werden will, bieten sich während der Osterferien die täglich um 11 und um 14 Uhr stattfinden Übersichtsführungen an. Da wird nicht nur der 13 Meter hohe Brachiosaurus vorgestellt, sondern auch der traurig dreinblickende ausgestopfte Gorilla Bobby (3 € plus Eintritt).
Mit lebenden Tieren treffen wir uns im Ökowerk im Grunewald. Am Sonntag zimmern wir dort in der Zeit von 12 bis 17.30 Uhr unter dem Banner „Wildbienen brauchen ein Zuhause“ Nisthilfen aus Lehm und Stroh. Wer keine Berührungsängste vor den Stechfliegern hat, hängt sich das Insektenhotel dann auf den Balkon (Kosten 8–12 €). Wer es flauschiger und mit treuen Augen hält, unternimmt einen Waldspaziergang und erforscht bei der Führung „Fegezeit“ um 14 Uhr oder um 16 Uhr das Revierverhalten der Rehböcke im Grunewald (Erwachsene 4 €, Kinder 2 €, Familien 8 €).
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