GASSTREIT: Putin setzt Kiew weiter unter Druck
MOSKAU | Im Streit ums Gas setzt Russlands Präsident Wladimir Putin Kiew weiter unter Druck. Zwar forderte Putin gestern den Gazprom-Konzern auf, nicht sofort nur noch gegen Vorkasse Gas an die Ukraine zu liefern. Allerdings müsse sich Kiew zu Verhandlungen an den Tisch setzen, sonst werde das Nachbarland „nur noch das erhalten, was es auch bezahlt hat“, sagte Putin bei einem Treffen der Regierung.
Anfang März hatte Moskau Kiew die letzten Rabatte für Gaslieferungen gestrichen. Die ukrainische Übergangsregierung akzeptiert den Schritt aber nicht. Inzwischen steht das pleitebedrohte Land mit 2,2 Milliarden Dollar bei Russland in der Kreide. Vor dem Hintergrund der Krise sagte Putin, Russland könne die frühere Sowjetrepublik „nicht ewig“ wirtschaftlich „unterstützen“. Gleichzeitig forderte er die EU mit Nachdruck zu Finanzhilfen für die Ukraine auf. Die EU habe zwar nach dem Machtwechsel in Kiew die prowestliche Führung anerkannt, ihr aber noch keine konkrete Unterstützung zukommen lassen: „Nicht einen Dollar, nicht einen Euro“, sagte der Kremlchef. (afp/dpa)
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