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Glos für EADS-Einstieg

Beteiligung im Interesse des Luftfahrtstandortes Deutschland. Airbus-Chef heute in Hamburg

HAMBURG/BERLIN taz ■ Auch das Wirtschaftsministerium hat gestern seine Zustimmung zu einer deutschen Staatsbeteiligung bei der Airbus-Mutter EADS signalisiert. Eine vorübergehender Einstieg sei im Interesse des Luftfahrtstandortes Deutschland denkbar, sagte Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU). „Wir werden darauf achten, dass mögliche Lasten fair verteilt werden.“

Dazu hat Glos heute anlässlich des Deutsch-Französischen Ministerrats Gelegenheit. Doch nicht nur bei diesem Treffen wird die Krise des Airbus-Konzerns eine Rolle spielen. Der neue Airbus-Chef Gallois plaudert heute in Hamburg mit Werksleitung und Bürgermeister von Beust über Sparpläne. Dabei handele es sich keineswegs „um ein Krisengespräch“, beteuert Gerhard Puttfarcken, Vorsitzender von Airbus Deutschland. Gallois komme „zum Antrittsbesuch“ an die Elbe.

Airbus kann wegen technischer Probleme das Riesenflugzeug A380 erst zwei Jahre später als geplant an die wartende Kundschaft ausliefern. Konzernintern wird dafür vor allem das Hamburger Werk verantwortlich gemacht. Nun will Airbus bis 2010 5 Milliarden Euro einsparen, danach jährlich weitere 2 Milliarden Euro. Berichte über den geplanten Verkauf von fünf deutschen Airbuswerken bezeichnete Airbus aber gestern als „reine Spekulation“.

Die US-Investmentbank Goldman Sachs hatte dem Konzern kürzlich in einer Analyse nahegelegt, 9 der 16 europäischen Standorte zu schließen. Auf der Liste stehen auch die Werke in Buxtehude, Stade, Nordenham und Varel mit zusammen etwa 5.500 Beschäftigten. Auch das Werk Laupheim mit 1.100 Mitarbeitern soll bedroht sein.

Nach Ansicht von Branchenkennern denkt Airbus aber nicht über die Schließung nach, sondern über den Verkauf an Investoren. Die Beschäftigten würden dann Tarifbedingungen hinnehmen müssen, Airbus könnte ihre Produkte aber dann günstiger einkaufen. Auch mittelfristig könnte diese Lösung betriebswirtschaftlich sinnvoll sein. Nach den geltenden Vereinbarungen seien betriebsbedingte Kündigungen bis 2012 ausgeschlossen, sagt Rüdiger Lütjen, Gesamtbetriebsratschef von Airbus Deutschland. Durch die Ausgründung ganzer Belegschaften allerdings könnte Gallois die angestrebten Kostensenkungen von 30 Prozent leichter erreichen.

Kritik an der Beteiligung äußerte Grünen-Finanzpolitikerin Christine Scheel, die dem KfW-Verwaltungsrat angehört. Scheel sagte: „Staatliche Auffanglösungen sind immer hochproblematisch. SVEN-MICHAEL VEIT

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