: Traditionelles Ostermarschieren
BEWEGUNG An den Ostertagen sind in Norddeutschland Hunderte gegen Krieg und Waffenhandel auf die Straße gegangen. Auf den Märschen wurde auch eine friedliche Lösung für die Ukraine angemahnt
Mehrere hundert Menschen haben am Osterwochenende in Norddeutschland für Frieden und Abrüstung demonstriert. Rund 800 Friedensmarschierer nahmen am Montag am Hamburger Ostermarsch teil. Sie forderten einen Stopp deutscher Rüstungsexporte und das Ende aller Auslandseinsätze der Bundeswehr. Außerdem mahnten sie eine friedliche Lösung für die Ukraine an. Sönke Wandschneider, Sprecher des Hamburger Forums, forderte eine Fortsetzung der Genfer Verhandlungen für die Ukraine.
In Kiel kritisierten die rund 250 Ostermarschierer vor allem den Export von U-Booten aus Kiel. Aber auch der Konflikt in der Ukraine wurde thematisiert. „Wir verfolgen mit Besorgnis die Entwicklung in der Ukraine und auf der Krim“, erklärte der Zusammenarbeitsausschuss der Friedensbewegung Schleswig-Holstein. Die Antwort auf die Krise müsse in der Diplomatie und nicht im Krieg liegen. Die Demonstranten verwahrten sich außerdem gegen Auslandseinsätze der Bundeswehr.
Bereits am Samstag nahmen in Flensburg etwa 150 Menschen am Ostermarsch teil, der hier unter dem Motto „Aufstehen für den Frieden, Kriege stoppen! Für ein ziviles und soziales Europa!“ stand. In Wedel, wo rund 200 Menschen auf die Straße gingen, sollten zudem Flüchtlinge der „Lampedusa-Initiative“ über Nato-Kriege und ihre Flucht berichten. Beobachtern zufolge waren sie jedoch nicht erschienen.
In Niedersachsen und Bremen versammelten sich ebenfalls am Samstag mehrere hundert Menschen. In Bremen sagte der Sprecher des Friedensforums, Ekkehard Lentz, die Demonstranten setzten sich gegen „das Säbelrasseln auf beiden Seiten in der Ukraine ein und für Diplomatie und zivile Konfliktbearbeitung“. In Hannover stand die mehrstündige Aktion unter dem Motto „Was wir uns von Europa wünschen“. In Braunschweig nahmen rund 60 Radfahrer an einer Friedensfahrt teil. Hier lautete das Motto „Verhandeln statt Schießen“. Weitere Kundgebungen gab es noch in Bremerhaven, Buchholz, Holzminden, Oldenburg und Wolfsburg. (taz)
Meinung+Diskussion SEITE 12
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen