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unterm strich

Dass Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) im November Direktoren großer Museen sowie Rechtsexperten zu einem Krisengipfel ins Kanzleramt einladen will, weil sich neue Rückgabeforderungen jüdischer Erben für hochkarätige Kunstwerke abzeichnen, steht schon auf Seite 4. Aber auch von anderer Seite werden Forderungen nach Rückgabe laut, die zwar historisch auf einem ganz anderen Szenario beruhen, doch sicher nicht durch Zufall zur gleichen Zeit artikuliert werden.

Die Wettiner, Sachsens ehemaliges Herrscherhaus, fordern nach Informationen des Spiegel von der Landesregierung weitere Kunstwerke zurück. Die wertvollen Porzellane gehörten zum Bestand der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Bei den mehr als 1.600 Stücken handele es sich um Kunstgut, das 1945 enteignet worden sei, schreibt das Magazin. „Ich kann das nicht bestätigen“, sagte Wettiner-Anwältin Gabriele Helfrich am Samstag der dpa. Die Erben des sächsischen Königshauses und der Freistaat hatten sich 1999 nach mehr als zweijährigen Verhandlungen gütlich über die gesetzlichen Rückgabeansprüche der Wettiner geeinigt. Ziel war es, die wichtigsten Kunstschätze auch in Zukunft öffentlich ausstellen zu können. Das Land Sachsen kaufte damals für knapp 23,6 Millionen Mark bedeutsame und für die Geschichte Sachsens wichtige Kunstwerke an.

Der deutsche Spielfilm „Das Leben der anderen“ über die Schwierigkeiten der Bewältigung einer Stasi-Vergangenheit wurde in fünf von sieben Kategorien für den Europäischen Filmpreis nominiert, unter anderem in der Kategorie „Bester Film“. Mehr Nominierungen erhielt mit sechs lediglich der spanische Film „Volver“ von Pedro Almodóvar mit Penelope Cruz.

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