: April
Ka. schnappt sich die Fernbedienung, schaut sich die Wettquoten im Teletext an und zappt dann nervös durch alle Kanäle. Kurz finde ich ihn deprimierend: seine Wetten, die Vokuhila-Fönfrisur plus Jeans-Jeansjacken-Kombination. Dass er M. in diese Oben-ohne-Bar geschleppt hatte. Eine Weile hatte er als Drogenberater gearbeitet. Er wirkt immer wach. Wenn er redet, ist darin aber immer auch so ein Unterton von Arroganz und Genervt-sein-am-Leben. Vor vier Jahren hatten wir mal zwei Partien Schach in der Kahuna-Lounge gespielt, er hatte beide gewonnen. Ich war mir nicht sicher, ob er der bessere Schachspieler war oder einfach nur selbstbewusster. Vielleicht spielt er so gut, wie ich spielen könnte, wenn ich weniger kiffen und trinken würde. Dabei trinkt er viel mehr als ich! Aber die Zigaretten sorgen für den größten Teil des Katers. Aber auch bei ihm, hehe.DETLEF KUHLBRODT
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen