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Verbände fordern mehr Mittel

TEILHABE Geht es nach den Wohlfahrtsverbänden, bekommen Kindertagesstätten zu wenig Geld

Schleswig-Holsteins Wohlfahrtsverbände haben Sozialministerin Kristin Alheit (SPD) am Mittwoch aufgefordert, von den zusätzlichen 44 Millionen Euro Bundesmitteln für die Bildung auch Gelder für die Kindertageseinrichtungen abzuzweigen. Die Bildung beginne nicht erst in der Schule, sondern bereits in Krippen und der Kindertagespflege, sagte Michael Selck, Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtsverbände. Das müsse „neben der ganzen Diskussion um die zukünftige Lehrerausbildung und die fehlenden Lehrkräfte an Schulen unbedingt berücksichtigt werden“.

Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung wurden insgesamt sechs Milliarden Euro für den Bildungsbereich festgeschrieben. Über die Verteilung dieser Mittel sei nun im Einzelnen entschieden worden, sagte Selck. Fünf Milliarden flössen demnach in Schulen und Hochschulen und nur eine Milliarde in den Kindertageseinrichtungsbereich. Die Jugend- und Familienministerkonferenz habe zunächst eine gleichmäßige Verteilung der Mittel auf die drei Bereiche Kita, Schule und Hochschule für angemessen erklärt.

Nach den Worten von Markus Potten vom Verband Evangelischer Kindertageseinrichtungen sind die Verbände von dieser Entwicklung enttäuscht. „Wir brauchen dringend eine Qualitätsoffensive für die frühkindlichen Bildungseinrichtungen im Lande“, sagte Potten. Zusätzliche Mittel für den Kindergartenbereich flössen derzeit ausschließlich in den zahlenmäßigen Ausbau von Krippenplätzen.

In Schleswig-Holstein gibt es 1.722 Kindertageseinrichtungen mit 103.077 Plätzen für Kinder bis 14 Jahren. In der Landesarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtsverbände sind unter anderem AWO, Diakonie und Rotes Kreuz organisiert.  (epd)

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