GALERIE JOHANN KÖNIG: Die Quantenmenschen: jenseits unserer Gesellschaftsordnung?
Bewegen wir uns in der Vergangenheit, der Gegenwart oder Zukunft? Der kanadische Künstler Jeremy Shaw zeigt in dem Dokumentarfilm „Quickeners“ Quantenmenschen, die mit dem H.A.S., dem Human Atavismus Syndrom leben. Es ist eine seltene Krankheit. So selten, dass man kaum Informationen im Internet findet. Eigentlich findet man sie gar nicht, verwechselt sie aber schnell mit einer namensgleichen neurologischen Krankheit, bei der der Sehsinn gestört wird. Aber geht es überhaupt um eine Beeinträchtigung? Die Betroffene sehen das anders und feiern sich als eine Gruppe von priviligierten Menschen. Doch das krisselige schwarzweiße Filmmaterial lässt vermuten, dass irgendetwas in und mit der Zeit durcheinandergeraten ist. Wort und Bild erzählen die Geschichte, die in der Zone 23 angesiedelt ist, aus verschiedenen Perspektiven. Die Sprache des Erzählers, die über den Bildern liegt, scheint mindestens so gedehnt und unverständlich wie viele Bildsequenzen. Spätestens aber wenn die in Trance befindlichen Quantenmenschen in einem übernatürlichen schillernden, bunten Licht erscheinen, schrillen die Alarmglocken, dass uns Shaw ganz gewaltig in die Irre führt. Und so sind die Quantenmenschen zum Glück nur eine Idee, die sich in surrealistischen Schemen manifestiert. Puhhh! MJ
■ Bis 28. Juni, Di–Sa 11–18 Uhr, Dessauer Str. 6–7
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