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Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt

Die sieben Hügel von Somerville in Massachusetts, Ostküste der USA, heißen Clarendon Hill, Cobble Hill, Ploughed Hill, Prospect Hill, Spring Hill, Walnut Hill und Winter Hill, ein Sohn der Stadt war zum Beispiel der Philosoph Nelson Goodman, der stark vom Empirismus und Rudolf Carnaps Phänomenalismus beeinflusst war und Positionen eines relativistischen Pluralismus vertrat, was man alles noch ein wenig mit Wikipedia vertiefen kann, und außerdem kommen auch die Travels von daher, ein Duo, männlich, weiblich, mit Indiepop und sanft weggeduckten Liedern, die erst einmal gar nicht groß auffallen wollen und eben doch so schmeicheln wie die Lieder von Damon & Naomi zum Beispiel, die ja unlängst im Madame Claude hätten spielen sollen und das dann doch nicht machten. Die Travels aber machen das jetzt dort morgen am Samstag, wo dazu noch Tomi Simatupang mit improvisiertem Pop zu hören ist. Eine super Besetzungsliste hat man dann am Sonntag im Ausland, wo unter anderem eine Bariton-Ukulele, eine Hawaii-Gitarre und – besonders charmant – die Peter-Kraus-Gitarre zu hören sein werden, was eine gut gelaunte Musik verspricht mit den Countryklassikern in einer Lagerfeuerinterpretation von Amy and die Hilfsherrifs, bei der durchaus ein Souled-American-Studium helfen kann, weil auch bei Amy die Lieder zwischendurch recht langsam und schleppend angegangen werden, ohne darüber aber gleich zum Dekonstruktionsensemble zu werden. Als Nachmittagskonzert beginnt es bereits um 15 Uhr. Am Dienstag spielen The Bishops im Crystal. Darf man Beatband zu sagen, kommen aus London. Melodiengefütterter Pop aus der Erinnerung der Sechziger, in etwa Zombies, und das über die Bande Westcoastpop und amerikanische Lässigkeit gespielt. Am Mittwoch: natürlich 22-Pistepirkko im Festsaal Kreuzberg.

■ Travels: Madame Claude, Sa, 21 Uhr. Auf Spendenbasis

■ Amy and die Hilfsheriffs: Ausland, So, 15 Uhr

■ The Bishops: Crystal, Di, 21 Uhr. VVK: 12 Euro

■ 22-Pistepirkko: Festsaal Kreuzberg, Mi, 21 Uhr. 12,50 Euro

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