: Gesang in den Alltag einbinden
MUSIK Landesmusikrat lädt Lehrer und Pädagogen zur Fachtagung „Singen mit Kindern“ ein
Das Singen sei den Deutschen, besonders im Norden, durch den Nationalsozialismus verleidet worden, sagt der Präsident des Landesmusikrates Wolfhagen Sobirey. Auch in der Musiklehrerausbildung sei dies zeitweise vernachlässigt worden. Viele Erwachsene könnten nicht genug praktische Impulse setzen. Deshalb lädt der Landesmusikrat für den 4. und 5. Februar zu einer Fachtagung ein. Motto: „Singen mit Kindern: Singen im Alltag und als Kunst – Singen ist gesund!“.
Die zweitägige Tagung zu „Musikalischer Breitenmotivation, individueller Förderung und Kinderchorarbeit“ hat ein pralles Programm und findet im Haus der Techniker Krankenkasse statt, die die Tagung unterstützt, ebenso wie die Musikhochschule, der Deutsche Musikrat und der Verband der Musikschulen.
Neben Vorträgen über den Sinn von Gesang und die Möglichkeiten und Grenzen der Kinderstimme gibt es viele Beispiele, wie Gesang praktisch in den Alltag von Schulen eingebunden werden kann. So gibt es den neuen Ansatz „JEKISS“, jedem Kind seine Stimme, der zum Ziel hat, allen Kindern das Singen nahe zu bringen. Von Fachkräften geförderte Kinder in einem Auswahlchor bringen die Lieder den Klassenkameraden bei. „Die klingen viel besser, als Kinder sonst klingen“, berichtet Sobirey. „Weicher, wenn es drauf ankommt.“
Wichtig sei aber auch, den Gesang überhaupt in den Alltag einzubinden. „Deutschland hat eine präsentative Musikkultur“, kritisiert Sobirey. „Wir üben immer für die Bühne.“ In anderen Ländern sei das nicht der Fall.
Die Tagung kostet 50 Euro, ermäßigt 25. Das ausführliche Programm und ein Anmeldeformular findet sich unter www.landesmusikrat-hamburg.de. KAJ
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