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Ein Herz für Worpswede

KÜNSTLERKOLONIE Ministerin lobt Kunstszene und verteidigt Kürzungen. Der Ort bleibt Fördermittelhochburg

Worpswede hat sich nach Auffassung der niedersächsischen Kulturministerin Gabriele Heinen-Kljajic (Grüne) mit einem Museumsverbund gut für die Zukunft gerüstet. Dadurch gelinge eine hervorragende gemeinsame Vermarktung des Künstlerortes, sagte Heinen-Kljajic gestern nach einem Besuch der Ausstellungen zum 125-jährigen Bestehen der Künstlerkolonie in Worpswede. Zu der Schau in den vier zentralen Museen des Ortes gehören mehr als 200 exemplarische Kunstwerke, von denen einige erstmals öffentlich gezeigt werden.

Die Sanierung und die Kooperation der vier zentralen Museen waren das Herzstück eines Masterplans, mit dem Worpswede seinen Rang als bedeutendes Ziel für den Kulturtourismus verteidigen will. Dafür wurden in den zurückliegenden Jahren rund zehn Millionen Euro investiert. Das Land Niedersachsen beteiligte sich mit mehr als sechs Millionen Euro aus EU-Mitteln. Kein Ort in Niedersachsen hat eine so hohe Förderung für Kultur und Kulturtourismus bekommen.

Allerdings muss Worpswede schon seit Jahren auf Landesmittel zur Förderung von Kunststipendien verzichten, die in der Vergangenheit geflossen sind. Kritiker sagen, dadurch habe der Ort eine wichtige Verbindung zur zeitgenössischen Kunst verloren. Heinen-Kljajic verteidigte die Entscheidung. Es sei richtig gewesen, die Landesmittel für Kunststipendien in die Auseinandersetzung mit den Wissenschaften etwa an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig zu investieren: „Es geht darum, zeitgemäße Stipendien anzubieten.“  (epd)

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