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FUB droht Schließung

Rektor der Ruhr-Uni fordert Studis auf, besetztes Gebäude zu verlassen. Die sehen darin „politischen Vorwand“

BOCHUM taz ■ Die „Freie Universität Bochum“ (FUB) steht anscheinend kurz vor der Räumung. Das Rektorat der Ruhr-Universität hat die Studierenden in dem besetzten ehemaligen Mensagebäude gestern in einem Brief aufgefordert, das Gebäude „unverzüglich zu verlassen“. Rektor Elmar Weiler, der erst Anfang Dezember sein Amt angetreten hat, begründet das unter anderem mit der widerrechtlichen Besetzung des Gebäudes Querforum West und einer möglichen Brandgefahr.

Die Besetzer stellten sich gestern bereits auf einen Polizeieinsatz ein. „Die Studierenden werden das Gebäude nicht freiwillig verlassen“, kündigte eine Sprecher der FUB an. Die MitarbeiterInnen der Initiative, die vor rund einem halben Jahr die leer stehenden Räume als Protest gegen Studiengebühren besetzt hatten, gingen von einem „politischen Vorwand“ des Rektorats aus. Dabei habe die Unileitung angekündigt, Alternativräume für die Initiative anzubieten. „Die Hochschule bricht ihre Zusagen“, kritisierte ein FUB-Mitglied.

Im Querforum West wurde seit der Gründung unter anderem ein „Alternatives Vorlesungsverzeichnis“ organisiert, um Lücken im Lehrangebot der Universität zu füllen. Dazu gehörten etwa eine Filmreihe und Diskussionsveranstaltungen.

Für den gestrigen Abend war in der FUB ein Konzert geplant. Mit dem alternativen Informationsangebot hat die FUB die Anerkennung einiger DozentInnen gewonnen: „Das haben wir mit großer Sympathie beobachtet“, sagt Nikolaus Müller-Schöll vom Institut für Theaterwissenschaften. Er lobt die Angehörigen der FUB für ihr Engagement, mit dem sie die Entwicklung der Universität, etwa die flächendeckende Einführung von Bachelorstudiengängen, kritisch hinterfragen. MORITZ SCHRÖDER

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