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Aus gegebenem Anlass:Einkaufen mit älteren Herren

Geschlagene neun Jahre ist es her, dass Blohm und Voss auf die Jagd nach Geschenken gingen. Zeit, sich zu erinnern.

Voss: Dr. Blohm! Gut, dass ich Sie treffe. Eine Katastrophe! Weihnachten steht vor der Tür, und ich habe immer noch kein Geschenk für meine Mutter.

Dr. Blohm: Sie Ärmster! Mein Glück, dass Frau Blohm solche Dinge besorgt.

Voss: Das können Sie laut sagen!

Dr. Blohm: Nur Mut. Ich werde Sie begleiten. Aber erst brauchen wir Inspiration.

Voss: Eine Feuerzangenbowle wäre herrlich ...

Dr. Blohm: Ohne mich. Ich bestehe auf Glühwein.

(Der erste Glühwein findet seinen Weg in die Mägen von Blohm und Voss)

Dr. Blohm: Nun fühle ich mich der Aufgabe gewachsen. Haben Sie eine Idee?

Voss: Vielleicht einen Schal ...

Dr. Blohm: Wie abgeschmackt! Warum nicht Seife oder Pralinen?!

Voss: Meinen Sie?

Dr. Blohm: Ich scherze. Vielleicht sollten wir ganz bremisch ,nach Karstadt‘ gehen.

Voss: Der Gang durch die Parfümabteilung ist nur mutigen Menschen oder welchen ohne Geruchsempfinden zu empfehlen.

Dr. Blohm: Hier soll es auch einen Schnäppchenmarkt geben.

Verkäufer: Da heißt es aufgepasst, mitgemacht und mitgewühlt! Alles für zehn Mark. Preiswerter ist es wirklich nicht machbar ...

Dr. Blohm: Hier gibt es nur Spannbettlaken und Phil-Collins-CDs.

Voss: Ich brauch‘ noch einen Glühwein.

Dr. Blohm: Recht so.

(Nach zwei weiteren Gläsern nehmen die beiden wieder den Kampf auf)

Dr. Blohm: Als mein Freund Travnicek gefragt wurde, was er bei all dem weihnachtlichen Lichterglanz empfinde, sagte er, er wünsche sich einen Kurzschluss.

Voss: Das würde auch nichts gegen die Nikolausmützen der Passanten dort ausrichten.

Dr. Blohm: Leider! Wissen Sie, was die Menschen so in Raserei treibt?

Voss: Vielleicht hilft noch ein Glühwein.

(So geschieht es, und Blohm gerät sichtlich in Laune)

Dr. Blohm: Ein Buchgeschäft! Keine Widerrede!

Voss: Und was ist mit meiner Mutter?

Dr. Blohm: Es wird sich schon was finden lassen. Travnicek sagte immer: „I geh in a G‘schäft eini, schnapp, was i kriegen kann, und zu Haus pack i‘s aus und denk nach, wem i‘s anhängen kann.“ Hier, ein Kochbuch, oder ein Buch von Uli Wickert, etwas mit Niveau ...

(Eine Lichterkette mit sich reißend stolpert Blohm in die Arme von Voss)

Voss: Na na, nicht so stürmisch alter Freund! Sie haben ja einen Schwips!

Dr. Blohm: Iwo! Aber wissen Sie was? Ich werde mich daheim der Lektüre widmen. Eine große Hilfe scheine ich ohnehin nicht zu sein. Frohe Weihnachten, und grüßen Sie Ihre Mutter.

Voss: Frohe Weihnachten, Dr. Blohm! Anscheinend gibt es Dinge, die ein Mann alleine tun muss.

protokoll: asl

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