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Germanischer Lloyd bei Herz

Der Hamburger Kaufmann und Milliardär Günter Herz hat den Bieterwettstreit um den Germanischen Lloyd (GL) für sich entschieden. Das Unternehmen mit Sitz in Hamburg ist weltweit führend in der technischen Überwachung von Schiffen. Wie der GL gestern mitteilte, hat Herz mehr als 40 Prozent seiner Aktien erworben. „Ich gehe davon aus, dass noch ein großer Teil dazukommt“, sagte GL-Vorstand Rainer Schöndube.

Herz hatte sein Gesamtangebot zuletzt auf 575 Millionen Euro verbessert. Mit dieser „Hamburger Lösung“ habe der GL eine feindliche Übernahme abgewendet und seine strategische Unabhängigkeit gesichert, sagte Schöndube. Im Rennen war auch der TÜV Süd, der zuletzt ebenfalls rund 575 Millionen Euro geboten hatte.

Eröffnet hatte den Wettbewerb der französische Konkurrent des GL Bureau Veritas im November. Beim GL stufte man die Offerte als den Versuch einer feindlichen Übernahme ein und kündigte Gegenwehr an. Herz bot aus Lokalpatriotismus und wirtschaftlichem Kalkül mit.

Der scheue Milliardär stand viele Jahre an der Spitze des Tchibo-Konzerns und baute den Kaffeeröster zum heutigen Handelskonzern um. Im August 2003 verkaufte er eine seine Tchibo-Anteile für rund vier Milliarden Euro. Der GL erwartet 2006 einen Umsatz von rund 355 Millionen Euro und beschäftigt rund 3.200 Menschen. DPA

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