Rebellische Kumpel

1919: Durch einen Streik erzwingen die Bergleute von Huanuni den Achtstundentag.

1952–1985: Nach der Revolution von 1952 werden die Minen verstaatlicht. Die Minenarbeiter stellen den bestorganisierten Kern der Arbeiterbewegung. Die staatliche Minengesellschaft Comibol stellt erstmals menschenwürdige Arbeitsverhältnisse her, doch später greifen Vetternwirtschaft und Missmanagement um sich. Neuinvestitionen bleiben aus.

1985–1987: Der Zinncrash an der Londoner Börse fällt mit der neoliberalen Wende in Bolivien zusammen, die von der Weltbank forciert wird. Comibol entlässt 90 Prozent der Belegschaft, über 27.000 Kumpel. Viele machen auf eigene Faust weiter, andere ziehen mit ihren Familien in die Trabantenstadt El Alto oder bauen im Chapare-Tiefland Koka an.

Oktober 2003: Unter maßgeblicher Beteiligung der Bergleute wird Präsident Gonzalo Sánchez de Lozada gestürzt.

Dezember 2005: Evo Morales gewinnt die Wahlen mit absoluter Mehrheit. GD