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heute in bremenDas Ziel heißt: documenta

Joachim Fischer ist Mützenträger, Friedensaktivist und Künstler: Heute eröffnet er eine Werkschau

taz: Herr Fischer, warum tragen Sie immer Ihre Bommelmütze?

Joachim „Bommel“ Fischer, Künstler: Das ist eine alte Sache. Ich habe schon als Kind gerne Mützen getragen – allerdings verschiedene. In meiner Zeit als Chemielaborant trug ich eine Ballonmütze, die aber meinem Kollegen nicht gefiel. Er brachte mir vor etwa 10 Jahren meine erste Bommelmütze mit. Inzwischen trage ich das dritte Exemplar.

Als Chemielaborant? Warum haben Sie Ihren bürgerlichen Beruf aufgegeben?

Eigentlich wollte ich schon nach meinem Diplom in Chemie zur Kunst. Ich wurde aber von der Kunsthochschule abgelehnt. Mit 40 stand ich dann vor der Arbeitslosigkeit und habe beschlossen meine künstlerische Ader, die ich immer gepflegt hatte, wieder zu beleben.

Können Sie von Ihrer Kunst leben?

In Pusdorf habe ich einen Schauraum und verkaufe auch so einige Bilder. Aber ich habe noch ein Standbein als Nachhilfelehrer.

Wie arbeiten Sie?

Ich arbeite mit Fundstücken. Dinge die auf der Straße liegen und mich ansprechen. Die nehme ich mit nach Hause und arrangiere sie. Manchmal dauert das einen Tag, manchmal eine ganze Woche. Zum Schluss fixiere ich sie auf Holz.

Haben Sie Vorbilder?

Ja: Daniel Spoerri, der schon früh mit Abfall gearbeitet hat – auch Robert Rauschenberg und natürlich Josef Beuys.

Welche Ziele haben Sie?

Einmal zur documenta – das wäre eine tolle Sache.

Interview: Nina Kim Leonhardt

Galerie Schnoor 37, täglich 11-19 Uhr. Bis 29. Januar

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