: Spontan gesteinigt
Wegen Verdachts auf versuchten Totschlag wurden sie gestern dem Haftrichter vorgeführt. Vier Jugendliche haben in der Nacht auf Mittwoch einen Obdachlosen fast gesteinigt. Sie bewarfen den Mann, der am Bundesratsufer auf einer Parkbank schlief, mit insgesamt 46 Pflastersteinen. Sein Schlafsack rettete den 45jährigen: Über den Kopf gezogen, bewahrte der ihn vor schlimmeren Verletzungen. Seine Kopfplatzwunden und einen Nasenbeinbruch wurden in einem Krankenhaus ambulant behandelt. Anwohner hörten das Prasseln der Steine und alarmierten die Polizei. Die fand die Täter nach kurzer Suche und nahm sie fest. Beim Verhör konnten sie kein Tatmotiv angeben. Die vier hatten sich am Bahnhof Zoo kennengelernt. Der jüngste ist erst 14 und stammt aus Brandenburg. Ein 16jähriger kommt aus Frankfurt (Oder), ein anderer 16jähriger aus Tempelhof. Der älteste ist 21 und im Wedding aufgewachsen. Die Jugendlichen könnten „keiner bestimmten Gruppierung“ zurechnet werden, so ein Polizeisprecher.taz
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
