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Auf nach Miami!

Die Football-Profis der Indianapolis Colts duellieren sich Anfang Februar mit den Chicago Bears um die Superbowl

BOSTON dpa ■ Die Indianapolis Colts und die Chicago Bears haben die Superbowl erreicht und spielen am 4. Februar in Miami um die Krone der amerikanischen Football-Liga NFL.

Die Colts stehen nach dem 38:34-Heimsieg im Prestige-Duell gegen die New England Patriots erstmals im Endspiel. Die Chicago Bears, die die New Orleans Saints mit 39:14 besiegten, waren 1986 zum letzten Mal beim großen Finale dabei und gewannen damals den Titel. „Dass wir dieses Spiel noch gedreht haben, ist unglaublich. Wir lagen so weit zurück. Aber in der zweiten Halbzeit haben wir grandios gespielt“, sagte Colts-Quarterback Peyton Manning.

Der 30-Jährige saß eine Minute vor Schluss auf der Bank, hatte seine Hände zum Gebet gefaltet und den Kopf stur nach unten gerichtet: Runningback Joseph Addai hatte soeben per Touchdown das 38:34 erzielt und Indianapolis erstmals in Führung gebracht. Doch noch fehlten Manning und den Colts, die nach knapp 20 Minuten schon mit 3:21 zurücklagen, jene 60 Sekunden zum großen Glück. Denn die Patriots, die 2004 und 2005 Indianapolis auf dem Weg zu ihren Superbowl-Triumphen rauswarfen, hatten Ballbesitz.

Tom Brady, der mit 12:1-Siegen die beste Play-off-Bilanz aller Quarterbacks der NFL-Geschichte hat, machte sich mit seinen Patriots bereit zum letzten Angriff. Eine Woche zuvor hatten die „Pats“ in San Diego, beim besten Team der Vorrunde, im Schlussviertel ebenfalls zurückgelegen und dank Brady dennoch gewonnen. Doch diesmal verließ den Mann, der in Momenten wie diesem immer den entscheidenden Pass geworfen und so drei Superbowls gewonnen hatte, die Präzision. Marlin Jackson fing Bradys Versuch 18 Sekunden vor dem Ende ab.

Für Stadt und Verein ist dies der größte Erfolg, den es je gab. Und Manning, seit Jahren einer der besten Quarterbacks der Liga, aber in den Play-offs immer gescheitert, hat nun die Chance auf seinen ersten Titel. „Wir haben in der Halbzeit gesagt, dass wir trotz des 6:21-Rückstands noch eine Chance haben, wenn wir keine Fehler mehr machen“, sagte Colts-Coach Tony Dungy. Sein Team kam nach dem Wechsel innerhalb von elf Minuten zum 21:21-Ausgleich. „Indianapolis hat in der zweiten Halbzeit einfach mehr getan als wir. Deshalb sind sie im Finale und wir nicht“, sagte Patriots-Trainer Bill Belichick, dessen Team zum sechsten Mal im Halbfinale stand und dabei erstmals verlor.

Nicht ganz so spannend war das zweite Semifinale zwischen den Chicago Bears und den New Orleans Saints. Bei Minusgraden und leichtem Schneetreiben entschieden die Gastgeber die Partie zu Beginn des Schlussviertels für sich, als ihnen bei einer 18:14-Führung innerhalb von drei Minuten zwei Touchdowns gelangen. „Diese Niederlage wird noch einige Tage wehtun, dann ist es vorbei. Die Schmerzen in unserer Stadt hingegen werden noch länger anhalten“, sagte Saints-Trainer Sean Payton in Anspielung auf Hurrikan „Katrina“, der im Herbst 2005 viele Teile von New Orleans zerstört hatte.

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