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Trauer um Heinz Berggruen

Kondolenzbücher für den verstorbenen Kunstsammler ausgelegt. Der Ehrenbürger soll auf seinen eigenen Wunsch auf dem Dahlemer Waldfriedhof bestattet werden

Für den verstorbenen Ehrenbürger Heinz Berggruen hat der Senat ein Kondolenzbuch im Roten Rathaus ausgelegt. Als Erster trug sich der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) ein. Auch im Berggruen-Museum in Charlottenburg kann kondoliert werden. Beigesetzt wird der Tote in einem Ehrengrab auf dem Waldfriedhof Dahlem. Seine Witwe Bettina Berggruen übermittelte den ausdrücklichen Wunsch ihres Mannes dem Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Klaus-Dieter Lehmann.

Berggruen war am Freitag im Alter von 93 Jahren in Paris gestorben. Er galt als bedeutendster Picasso-Sammler weltweit. Im Jahr 2000 hatte er seine Sammlung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) übereignet. Seitens der SPK hieß es, man habe die Nachricht von Berggruens Tod mit „Bestürzung und großer Trauer“ aufgenommen. „Wir sind ihm über alle Maßen zu großem Dank verpflichtet. Seine Sammlung ist für uns ein Vermächtnis und eine lebendige Verpflichtung“, so Stiftungspräsident Lehmann.

Laut Peter-Klaus Schuster, Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin (SMB), war Berggruen ein „Geschenk für diese Stadt“. In einer einzigartigen Geste der Versöhnung habe er Berlin jene Kunst zurückgegeben, die ebenso wie er selbst von Hitler-Deutschland geächtet und vertrieben worden war.

Nach Wowereit trugen sich Altbundespräsident Richard von Weizsäcker, Berlins Parlamentspräsident Walter Momper (SPD), CDU-Fraktionschef Friedbert Pflüger und der frühere Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) in das Kondolenzbuch ein. Die Berliner können im Roten Rathaus täglich von 9 bis 18 Uhr von Heinz Berggruen Abschied nehmen. DDP

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