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Betr.: kinotaz nord

A

Am Limit Deutschland/Österreich 2007, R: Pepe Danquart

“Dokumentarfilm über zwei Extrembergsteiger, die eine gigantische Steilwand im kalifornischen Yosemite-Nationalpark in Rekordzeit erklettern wollen. Dabei wartet er mit spektakulären Bildern und atemberaubenden Leistungen auf, konzentriert sich aber ausschließlich auf den sportlichen Aspekt des Unterfangens. Das traditionell im Bergfilm zelebrierte Pathos und die symbolische Aufladung der ‚erhabenen‘ Gebirgswelt treten zugunsten einer Feier des modernen Individualismus zurück.“ (filmdienst) HB

Angry Monk – Eine Reise durch Tibet Schweiz 2005, R: Luc Schaedler / Originalfassung mit Untertiteln

„Während der Westen den tibetischen Buddhismus gerade wegen seiner passiven Modernitätsverweigerung schätzt, wirft der Dokumentarfilm einen anderen Blick auf Tibet: Er porträtiert den Lama Gendun Choephel, der sich 1934 vom Klosterleben abwandte, um die sich modernisierende Welt zu bereisen. Seine Kritik an einem Buddhismus, der sich von der Welt abschottet und in sinnentleerte Rituale zurückzieht, ist doppelt relevant: historisch als Warnung, dass ein erstarrtes Tibet der rasanten Ideologie Chinas nichts entgegenzusetzen hat, aktuell, weil sie das westliche Bild des Buddhismus als vage ,Lifestyle-Spiritualität‘ entlarvt. Diese doppelte Sinnspitze spiegelt sich auch in der Form, wenn der Bericht des Mönchs durch die Reisebilder der Gegenwart konterkariert wird. Umso klarer wird, wie drängend Choephels Forderung nach einer selbstbewussten tibetischen Kultur ist, die sich gegen die Unterdrückung durch den Osten, aber auch gegen die Vereinnahmungen des Westen zur Wehr setzen kann.“ (filmdienst) HB

Aufzeichnungen zu Kleidern und Städten Deutschland 1989, R: Wim Wenders

Die kleinen Filme passieren Wim Wenders eher, so auch „Aufzeichnungen zu Kleidern und Städten“: Eine Auftragsarbeit des Pariser Centre Pompidou, in der er den japanischen Modemacher Yohij Yamamoto portraitieren sollte. Es gibt dann auch viel Interviewschnipsel mit Yamamoto zu sehen: Der Meister bei der Arbeit, im Atelier, bei den Vorbereitungen einer Modenschau und natürlich auf dem Dach des Centre Pompidou, aber das Erstaunliche an diesem Film ist, daß trotzdem jedes Bild und jeder Ton purer Wenders sind - im guten wie im schlechten. Die Gespräche und Wenders Kommentare dazu haben seinen typischen Geruch von Männerfreundschaft. Die Gespräche über Stil, Kleidung, Mode, Kunst und die Welt sind immer intelligent, aber auch ein wenig dröge. Für diesen Film hat er schließlich die Videokamera entdeckt, und obwohl er in seinen Kommentaren den Kontrast zwischen Kino und Video ganz ernsthaft problematisiert, merkt man den Bildern an, was für einen fast kindlichen Spaß er mit diesem neuen Spielzeug hatte. Das sind faszinierende Fingerübungen, aber all die klugen Sprüche, schwarzen Kleider und flimmernden Bildschirme ermüden nach einiger Zeit. (hip) HH

B

„Best of“ Kurzfilmfestival Hamburg 2007 „Traditionsgemäß holt das Kino 46 die Preisträger der Kategorien ‚Made in Germany‘, ‚Internationaler Wettbewerb‘, ‚No Budget‘ und ‚Flotter Dreier‘ nach Bremen.“ (Kino 46) HB

Born to be wild – Saumäßig Unterwegs USA 2007, R: Walt Becker, D: Darsteller: John Travolta, Tim Allen

„Der deutsche Titel verdeutlicht bereits mehr als treffend wohin die Reise dieser Komödie um vier von der Midlife-Krise geplagte Motorradfahrern geht: ins Niemandsland des bodenlosen Humors. Sex- und Fäkalgags nehmen kein Ende – nur was soll daran komisch sein? Irgendwie muss dieser ganze regressive Pipi-Kacke-Fick-Humor etwas mit der total verklemmten amerikanischen Gesellschaft zu tun haben. Im aufgeklärten Europa braucht das glücklicherweise niemand lustig zu finden.“ (tip) H, HB, HH, HL, KI

C

Cruel and Unusual USA 2005, R: Janet Baus, Dan Hunt, Reid Williams / Originalfassung ohne Untertitel

„Die Dokumentation ‚Cruel and Unusual‘ setzt sich mit der Situation von Mann-zu-Frau-Transsexuellen in US-amerikanischen Männerknästen auseinander. Erzählt werden die Schicksale von fünf Transsexuellen, die ungeachtet ihrer Geschlechtsidentität gemäß ihrer Genitalien in Männergefängnisse gesteckt wurden – eine Praxis, die in nahezu allen nordamerikanischen Staaten anzutreffen ist. Der Film stellt auf ergreifende Weise die Frage, ob die Behandlung dieser Frauen in Männergefängnissen nicht eine Verletzung ihrer grundlegenden Menschenrechte darstellt.“ (taz) HB

D

De battre mon coeur s’est arrêté (Der wilde Schlag meines Herzens) Frankreich 2002, R: Jacques Audiard, D: Romain Duris, Niels Arestrup /Originalfassung mit Untertiteln

„‚Der wilde Schlag meines Herzens‘ handelt von einem ungestümen jungen Mann, der eines Tages begreift, dass Hände nicht nur dazu da sind, andere Menschen zu vertrimmen – er fängt an, Piano zu spielen. Jacques Audiards einfühlsames, amüsantes und im Vivacissimo-Tempo erzähltes Werk, ein französisches Remake der US-Produktion ‚Fingers‘ von 1978, feiert die hohe Kunst, am Klavier wie in der Liebe Fingerspitzengefühl zu entwickeln.“ (Der Spiegel) HB

Dol – Tal der Trommeln Irak/Frankreich/Deutschland 2007, R: Hiner Saleem, D: Omer Chawshin, Nazmi Kirik /Originalfassung mit Untertiteln

„Der türkische Kurde Azad muss vor dem türkischen Militär in den Irak. Nach ‚Kilometer Zero‘, in dem Hiner Saleem den unbarmherzigen Krieg des Saddam-Regimes gegen die irakischen Kurden anklagte, prangert er mit ‚Dol‘ das bittere Schicksal der Kurden an, die im Grenzgebiet des Bermuda-Dreiecks Türkei-Iran-Irak verstreut leben. Der Film, eine Mischung aus grandiosem Roadmovie durch die kargen Berge Kurdistans, aus Dokumentarfilm und politischem Pamphlet, vermag allerdings trotz einer gewissen Poesie und vieler guten Absichten nicht voll zu überzeugen oder emotional zu bewegen.“ (tip) H

Das doppelte Lottchen Deutschland 2007, R: Michael Schaack, Toby Genkel

„Fast 60 Jahre ist sie schon alt: Erich Kästners Geschichte der Zwillinge Lotte und Louise. Diese wuchsen, weil Vater und Mutter sich scheiden ließen, getrennt bei jeweils einem Elternteil auf, bis sie sich zufällig begegnen und fortan keinen größeren Wunsch haben, als ihre halben Familien wieder zu einer Einheit zusammenzuführen. Für das Trauma der Scheidungskinder hat Kästner im Motiv der getrennten Zwillinge einen zeitlosen Ausdruck gefunden, der auch in dieser Animationsverfilmung bewegt. Der visuelle Stil ist dabei an die Illustrationen der Kästner-Bücher von Walter Trier angelehnt, zeugt mit seinen knappen Strichen bei Kindern für gute Verständlichkeit.“ (Rheinischer Merkur) H, HB, HH, HL, KI, OL

E

Edipo Re – Bett der Gewalt Italien/Marokko 1967, R: Pier Paolo Pasolini, D: Franco Citti, Silvana Mangano

„Die Tragödie des Ödipus, der unwissend seinen Vater tötet, die Mutter zur Frau nimmt und nicht ruht, bis diese unbewußte Schuld ans Licht gebracht und gesühnt ist, in einer modernen Verfilmung: Von Sophokles ist nur die reine Handlung, kein einziges Textwort übernommen. Pasolini hat das mythische Geschehen in die zeitenfern-archaische Realität der Bauern und Handwerker des unterentwickelten italienischen Südens aufgenommen in Marokko verlegt und den antiken Stoff marxistisch zu aktualisieren versucht. Ein sehens- und diskussionswertes Experiment.“ (Lexikon des intenrnationalen Films) H

Elbe Deutschland 2006, R: Marco Mittelstaedt, D: Henning Peker, Tom Jahn

„Metaphern sind eine feine Sache. Gute Regisseure verstehen es, das Innenleben ihrer Protagonisten in Bildern zu spiegeln. Oft sind solche symbolischen Einstellungen nur ein paar Sekunden lang. In diesem River-Movie dauert die Metapher 92 Minuten. Auf der Suche nach einem Job tuckern zwei arbeitslose Lastkahn-Schipper in einem Segelboot die Elbe runter. Auf der meditativen Bootstour werden häppchenweise die Sorgen und Träume, aber auch die tragische Vergangenheit der schmuddeligen Schipper offenbart. Wenn in der letzten Viertelstunde das Tempo merklich anzieht und echte Dramatik ins Spiel kommt, ahnt man, wie gut dieser Film hätte werden können – hätte die Elbe nur schon früher ein paar emotionale Stromschnellen gehabt.“ (Cinema) HH

El Custodio – Der Leibwächter Argentinien/Deutschland/Frankreich 2006, R: Rodrigo Moreno, D: Julio Chávez, Osmar Núnez / Originalfassung mit Untertiteln

„Der ereignislose Alltag eines Bodyguards, der einen argentinischen Minister beschützt und darüber sein eigenes Leben vergisst. Streng stilisiertes, langsam geschnittenes Drama, das aus der Perspektive des Helden erzählt ist. Julio Chávez überzeugt in der Titelrolle als kühler, verschlossener Profi.“ (epd-film) H, HH

F

Die Fans sind wir Bremen 2007, R: Wilhelm Rösing, Thomas Hafke

„Der Film dokumentiert 35 Jahre Bremer Fan-Geschichte und lässt dabei diejenigen zu Wort kommen, die die Szene mitgestaltet haben. Treue Werder-Anhänger geben tiefe Einblicke in das Fan-Dasein, schauen auf die Anfänge zurück und reflektieren die jüngste Entwicklung. Den Filmemachern ist es dabei gelungen, die Ereignisse differenziert aufzuzeigen, um sowohl die Schattenseiten Bremer Fan-Kultur als auch die grenzenlose Faszination für den Fußball darzustellen. Fünfzehn Fans von Werder Bremen erinnern sich an ihr erstes Spiel im Stadion, berichten von Kuttenzeiten und fragen sich, wo ihre Schals geblieben sind. Aber auch die jungen Ultras kommen zu Wort und denken laut über die rasanten Veränderungen in der Welt des Fußballs nach.“ (taz) HB

Fantastic Movie USA 2007, R: Jason Friedberg, Aaron Seltzer, D: Kal Penn, Adam Campbell

„In dieser dämlichen Blockbuster-Parodie müssen sich vier Kids im Zauberland Gnarnia mit Piraten und Harry Potter herumschlagen. Nichts gegen so genannte spoof movies, alberne Parodien, die bekannte Kinoerfolge hemmungslos durch den Kakao ziehen. Doch die abenteuerliche Reise von vier ausgewachsenen Waisenkindern, die vor dem verrückten Schokoladenfabrikbesitzer Willy Wonka in einen Wandschrank flüchten und sich im Zauberland Gnarnia wiederfinden, wo sie mit einem rappenden Piraten, Harry Potter und einem Albino-Mönch aneinander geraten, ist so belanglos blöd, dass es nicht mal zu einem ‚Iiiihgitt!‘ reicht, wenn Waise Edward von Wonkas Scheiße nascht, weil er sie für Schokolade hält.“ (Cinema) H, HB

Die Faust im Nacken (On the Waterfront) USA 1954, R: Elia Kazan, D: Marlon Brando, Eva Marie Saint / Originalfassung ohne Untertitel

„Er machte ihn zum Vorbild für eine ganze Schauspielergeneration, diesen Terry Malloy. Wie er dasteht, in seiner großkarierten Jacke, die Hände in die Hosentaschen gestemmt, wie er Unsicherheit überspielt durch rotzig hingeworfene Sprüche, dann wieder behutsam mit seinen Tauben umgeht, plötzlich redselig wird, als ihn ein Polizist auf den verlorenen Boxkampf anspricht, und voll wütender Energie demonstriert, mit welchem Haken er seinen Gegner hätte flachlegen können. Das ist kein modischer Rebell mehr wie der Motorad-Macho in ‚Der Wilde‘. Hier geht es nicht um ein bißchen Spaß, sondern um so Elementares wie Recht und Arbeit. Schicht für Schicht legt Brando den Kern seiner Figur frei. Und der ist verunsichert, verbittert, enttäuscht.“ (Peter Wiesmeier) HH

Ferien Deutschland 2007, R: Thomas Arslan, D: Angela Winkler, Karoline Eichhorn

„Während der Ferien in der Uckermark kommt eine Familie zusammen, was weniger die erhoffte Entspannung bringt als die einzelnen Mitglieder mit unausgestandenen Konflikten konfrontiert und sie zwingt, sich ihren Gefühlen zueinander zu stellen. Eine bemerkenswerte Studie, die vor allem durch ihre intensive Spannung fesselt. Formal ausgereift, veranlasst der Film in seiner hoch konzentrierten Inszenierung die hervorragenden Darsteller zu bemerkenswerter körperlicher Zurückhaltung, wodurch das innere Drama von Menschen, die ihr Leben an sich vorüberziehen lassen, umso nachhaltiger wirksam ist.“ (filmdienst) HH

fucking different New York Deutschland 2007, R: Steve Gallagher, Todd Verow u. a., D: Wendy Scheer, Yuki Shoji

„Sechs lesbische und sechs schwule FilmemacherInnen aus New York treten an, die homosexuelle Erotik des jeweils anderen Geschlechts zu reflektieren. Die Beiträge schwanken zwischen sinnlich und albern und reichen vom Lego-Animations-Porno, der sich dem Treiben von Bauarbeitern in der Pause widmet, bis hin zum gefaketen Experimental-Home-Movie, in dem Joan Crawford Marilyn Monroe aus ihrer Verzweiflung rettet. Unterhaltsam, aber weitgehend harmlos.“ (tip) HH

Full Metal Village D 2006, R: Sung-Hyung Cho

„Lassen Sie sich bitte nicht vom Titel abschrecken, denn ‚Full Metal Village‘ ist eine der schönsten Kinoentdeckungen dieses Frühjahrs. Die in Deutschland lebende Koreanerin drehte die Dokumentation in dem kleinen schleswig-holsteinischen Dorf Wacken, das einmal im Jahr aus seinem nordfriesischen Phlegma gerissen wird, wenn Tausende von Heavy-Metal-Fans aus aller Welt es bei einem dreitägigen Open Air Festival überrollen. Die Bauern und Damen des Kaffeekränzchens reagieren erstaunlich gelassen auf die meist in schwarzem Leder gekleideten Langhaarigen, und die Filmemacherin hat genau das richtige Maß an Neugierde und Humor, um diesen Zusammenprall der Kulturen zu einem sehr erhellenden und amüsanten Porträt der norddeutschen Provinz werden zu lassen.“ (hip) H, HH, OL

G

Ganges – Fluss zum Himmel Indien/USA 2004, R: Gayle Ferraro

„Die Sehnsucht ihrer todkranken Angehörigen nach den Verheißungen des ewigen Lebens führt vier indische Familien in die jahrhundertealte Stadt Varanasi, an einen der wichtigsten Plätze des Hindu-Glaubens. Gefilmt hauptsächlich im Umfeld eines Sterbehospiz an den Ghats von Varanasi, direkt im religiösen Herzen von Indien, folgt «Ganges - Fluss zum Himmel» den oft mühsamen Versuchen von vier Familien, ihren todkranken Angehörigen den letzten irdischen Wunsch zu erfüllen: Nach dem Tod in den Himmel zu kommen.“ (rhein-main.net) HH

GG 19 Deutschland 2007, R: diverse, D: diverse

„Viele sinnlos verprasste Fördergelder stekken in diesen 19 Kurzfilmen über die Segnungen unseres Grundgesetzes. Die meisten der Beiträge sind ungelenk und theatralisch inszeniert und wirken wie verfilmter Schulfunk. Justizministerin Brigitte Zypries spielt übrigens auch mit. Die Art von Film, die man Nachsitzern in humanistischen Gymnasien zur Strafe aufbrummt.“ (Cinema) HB, HH

Gloria, die Gangsterbraut USA 1980, R: John Cassavetes, D: Gena Rowlands, John Adams

„‚Gloria‘ ist der zehnte Film des amerikanischen Außenseiter-Regisseurs John Cassavetes (‚Shadows‘), der sechste, in dem seine Ehefrau Gena Rowlands spielt: Sie stellt überzeugend eine Ex-Prostituierte dar, die einen fünfjährigen Jungen mit der Waffe in der Hand vor der Rache eines Gangstersyndikats beschützt. Ein romantischer Psychothriller, temporeich-realistisch inszeniert, mit metaphysischen Untertönen und einem kitschigen Ende, über das man leicht hinwegsehen kann.“ (Rolf Thissen) HH

Goal! II Großbritannien/Spanien/Deutschland 2007, R: Jaume Collet-Serra, D: Kuno Becker, Alessandro Nivola

„Nachdem es ein genialer Fußballer vom südamerikanischen Bolzplatz in die Profiliga Westeuropas geschafft hat, findet seine Karriere mit der Berufung zu Real Madrid ihren Höhepunkt. Doch mit Ruhm und Reichtum legen sich die Schattenseiten des Geschäfts auf die Seele des Sportlers. Affären und Glamourwelt zerfressen die heile Welt des bodenständigen Stars. Zweiter Teil einer Trilogie, die trotz ansehnlicher Fußball-Sequenzen mit wirklichen Stars der Szene vor allem eine dreiste Anhäufung an Klischees und Sentiment ist.“ (filmdienst) H, HH

Golden Door Italien/Frankreich 2006, R: Emanuele Crialese, D: Charlotte Gainsbourg, Vincenzo Amato / Originalfassung mit Untertiteln

„Anders als etwa in den amerikanischen Einwandererfilmen von Coppola bis Scorsese stellt der Sizilianer Emanuele Crialese in ‚Nuovomondo‘, wie der Film im Original heisst, den Weg über den Atlantik und die anschliessende Selektion bei der Einwanderungsbehörde auf Ellis Island in den Mittelpunkt seiner Emigrantensaga. Er unterstreicht damit die Passage, den forcierten Prozess des Übergangs von einer archaischen Gesellschaft zur Moderne, dem diese armen sizilianischen Bauern zwangsläufig unterzogen werden. Die Gemütslage der Protagonisten spiegelt sich in surrealen Einschüben, wo das Silbergeld von den Bäumen purzelt und riesengrosse Feldfrüchte das harte Bauernlos belohnen. Ein ambitionierter Film, dem erneut Crialeses Freund und Hauptdarsteller, der Bildhauer Vincenzo Amato, das nötige Gewicht verleiht.“ (Neue Zürcher Zeitung) H, HB

Der große Ausverkauf Deutschland 2006 , R: Florian Opitz

„‚Der große Ausverkauf‘ prangert, pünktlich zum G-8-Gipfel in Heiligendamm, die Auswüchse des Kapitalismus an. Regisseur Florian Opitz will mit seinem Dokumentarfilm zeigen, „was eine Gesellschaft verliert, die Konzernen die Verantwortung für ihre Grundversorgung überträgt“. In Großbritannien zum Beispiel endete die Privatisierung der Eisenbahn in einer einzigen Katastrophe; im südafrikanischen Township Soweto bleibt es in vielen Häusern dunkel, seit die Bewohner die gestiegenen Strompreise nicht mehr bezahlen können; in Cochabamba, der drittgrößten Stadt Boliviens, versuchte der US-Konzern Bechtel, sogar aus Regenwasser Profit zu schlagen. Opitz schildert diese Fälle konsequent aus der Sicht von Betroffenen, die sich, so gut es geht, gegen die Konzerne wehren. Seine Einseitigkeit erhöht zwar den Unterhaltungswert, aber am Ende der telegenen Strafpredigt fühlt sich manch ein Zuschauer möglicherweise für dumm verkauft.“ (Der Spiegel) HH

Das größte Spiel der Welt

Spanien/Deutschland 2006, R: Gerardo Olivares, D: Zeinolda Igiza, Shag Humar Kahn

„‚Das größte Spiel der Welt‘ verwandelt selbst in den entlegensten Winkeln der Erde erwachsene Männer in Kindsköpfe. Ob Mongolen im Altai-Gebirge, Tuareg in der Sahara oder Indianer am Amazonas, sie alle müssen in diesem Film viel Phantasie und Hinterlist aufbringen, um 2002 das WM-Endspiel zwischen Deutschland und Brasilien zu sehen und in ihren archaischen Lebenswelten die modernen Mythen Ronaldo und Kahn per Liveübertragung zu bewundern. Ausgelassen und witzig erzählt der in Naturfilmen bewanderte spanische Regisseur Gerardo Olivares von der einfallsreichen Beschaffungsenergie Fußballsüchtiger und macht daraus eine augenzwinkernde Hommage an den menschlichen Spieltrieb.“ (Der Spiegel) HB

H

Hände weg von Mississippi Deutschland 2007, R: Detlev Buck, D: Zoe Mannhardt, Katharina Thalbach

„In Detlev Bucks beschwingtem Familienfilm nach einem Roman von Cornelia Funke kämpft ein Mädchen für das Überleben eines verwaisten Pferdes. Niemand porträtiert das Leben auf dem Land so liebevoll wie der Bauernsohn Detlev Buck. In der Geschichte geht es um das Stadtkind Emma, das seine Ferien bei der knarzigen Oma verbringt. Als die Zehnjährige mitkriegt, dass der arrogante Erbe eines Nachbarhofes das dazugehörige Pferd Mississippi beim Schlachter entsorgen will, entwickelt sie einen Plan. Die simple Story dient jedoch nur als Gerüst für ein Potpourri köstlicher Szenen, mit denen der Regisseur an seine frühen Kultfilme wie ‚Karniggels‘ anknüpft. Alle bestens geeignet, beim Zuschauer ein zufriedenes Dauergrinsen auszulösen. Ein Kinderfilm? Ja. Einer, in den Eltern ihre Sprösslinge gerne ein zweites Mal mitnehmen.“ (Cinema) BHV, H, HB, HH, HL, KL, OL

Herr Bello Deutschland 2007, R: Ben Verbong, D: Armin Rohde, August Zirner

„Ein Hund, der dem zwölfjährigen Sohn eines verwitweten Apothekers zugelaufen ist, verwandelt sich durch einen Zaubertrank des Großvaters in einen Menschen mit recht „tierischen“ Verhaltensweisen, der um die schöne Nachbarin buhlt, auf die auch der Apotheker ein Auge geworfen hat. Der ebenso einfalls- wie temporeiche Kinderfilm legt nach verhaltenem Anfang beträchtlich zu und zeigt sich von seiner unterhaltsamsten Seite. Auch die spielfreudigen Darsteller tragen zu der gelungenen Inszenierung bei.“ (filmdienst) H, HB, HH, HL, KI, OL

Die Hochstapler Deutschland 2006, R: Alexander Adolph

„‚Die Hochstapler‘ beherrschen die hohe Kunst, fremden Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen. In ihrem so kurzweiligen wie lehrreichen Dokumentarfilm stellen die Regisseure Alexander Adolph und Nina Ergang vier – mittlerweile verurteilte - Meister ihres Fachs vor und die verblüffend einfachen Tricks, mit denen sie zum Erfolg kamen. Da reichten teure Schuhe, ein edler Aktenkoffer und das entsprechende Auftreten, um abgezockten Bankern Kredite abzuluchsen oder Millionären Flüge auf den Mond zu verkaufen. Im Spiegel der Täter porträtiert der Film vor allem die Opfer und enthüllt damit die Leichtgläubigkeit und Gier vieler Menschen.“ (Der Spiegel) HB, HH

Hostel 2 USA 2007, R: Eli Roth, D: Lauren German, Roger Bart

„Fortsetzung des harten Horrorhits von 2006, in dem diesmal drei amerikanische Mädchen in dem slowakischen Folterknast landen. Es war unvermeidlich: Nach dem sensationellen Erfolg des für nur fünf Mio. Dollar entstandenen Originals (weltweites Einspiel: 80 Mio. Dollar) legt Eli Roth in bester Expolitationmanier nur ein Jahr später eine Fortsetzung seiner Folterspiele vor, die tatsächlich weniger empörender Horror denn verschmitzte Kapitalismus-Satire sind. Das komplette Szenario wurde beibehalten; nur das Geschlecht der Hauptfiguren wurde ausgetauscht.“ (Blickpunkt:Film) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Hot Fuzz – Zwei abgewichste Profis Großbritannien 2007, R: Edgar Wright, D: Simon Pegg, Nick Frost

„Nicholas Angel ist mit Leib und Seele Superbulle in London, stört jedoch mit seiner verbissenen Tüchtigkeit das polizeiliche Betriebsklima so schwer, dass er in eine verschlafene Kleinstadt wegbefördert wird. Dort aber erwartet ihn nicht nur ländliches Idyll und sein neuer ewig gut gelaunter Kollege Danny Butterman, sondern auch ein Kollektiv etwas finsterer Einwohner mit einem Hang zu Ordnung, Mord und Willkür. Nach seinem schrägen Zombie-Film ‚Shaun of the Dead‘ meldet sich Regisseur Edgar Wright zurück und demontiert mit diesem furiosen Cop-Jux anspielungsreich und hintergründig das amerikanische Polizei-Action-Genre, very British und erfrischend schwarzhumorig.“ (Der Spiegel) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

How to cook your life Deutschland 2006, R: Doris Dörrie

„Edward Espe Brown ist zwar noch kein Küchenheiliger, aber lang kann das nicht mehr dauern: Er lebt als Zen-Priester in Fairfax, gibt Koch- und Zen-Kurse und schreibt Bestseller darüber. In den USA sind seine Workshops der Renner - vermitteln sie doch ein verloren gegangenes Stück Zufriedenheit und Nähe zum Leben. Doris Dörrie war bei einigen mit der Kamera dabei und ließ sich von Browns undogmatischer Kunst des Kochens zu einer heiteren Dokumentation über das Kochen, das Leben und den Meister inspirieren.“ (tip) H, HH

I

Irina Palm Belgien/Frankreich/ Deutschland 2007, R: Sam Gabarski, D: Marianne Faithfull, Miki Manojlovic

„Marianne Faithfull spielt die Titelheldin und sucht, um eine sehr teure Behandlung für ihren todkranken Enkel bezahlen zu können, einen Job. Schon das ist eigentlich unerträglich: Könnte sie nicht einfach die Nase voll haben von ihrem Vorstadtspießerdasein? Sie findet nichts außer einer Hostessenstelle bei Sexyworld, einem schmierigen Schuppen in Soho, in den sie hereinstolpert in der Annahme, sie könne dort für eine Menge Geld Tee kochen und aufräumen. Ein garantierter Lacher? O ja, und so geht es weiter, mit Erklärungen, wie sie ihre Aufgabe bewältigen kann vor einem Loch in der Wand, durch das ihr die Arbeit zugereicht wird. „Wichsende Witwe“ nennt sie sich selbst, und auch das sorgt im Publikum für fröhliche Schnaufer. Dabei sieht „Irina Palm“ nicht besser aus als jeder beliebige Fernsehfilm, die Gitarrenmusik ist von großer Schlichtheit und Marianne Faithfulls Schauspielkunst schnell erschöpft.“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung) H, HB, HH, HL, KI, OL

J

Joe Strummer: The Future Is Unwritten Großbritannien 2007, R: Julian Temple

„‚Joe Strummer – The Future Is Unwritten‘ ist eine Dokumentation über den Ende 2002 verstorbenen Frontman der Punkheroen von ‚The Clash‘ und wirkt wie ein visueller Schlagzeugwirbel. Regisseur Julien Temple lässt Strummers Leben in einer Montage vorbeirauschen, die so unwiderstehlich vorantreibt wie dessen Songs, er mischt Spiel-, Trick- und Dokumentarfilmelemente genauso wild wie der geniale Eklektiker die Musikstile. Am Lagerfeuer, wo sich Freunde und Weggefährten des Musikers treffen und von ihm erzählen, kommt der Film immer wieder zur Ruhe. Ein mitreißendes und lehrreiches Porträt.“ (Der Spiegel) HB, HH

Junebug USA 2006, R: Phil Morrison, D: Embeth Davidtz, Alessandro Nivola

„Dass der Clash der Kulturen auch innerhalb der USA stattfindet, beweist diese feinfühlige Tragikomödie von Regisseur Phil Morrison: Madeleine, weltläufige Kunsthändlerin aus Chicago, reist mit ihrem neuen Ehemann George zum Antrittsbesuch bei seiner Familie ins ländliche North Carolina. Dort macht Madeleine Bekanntschaft mit verstockten Schwiegereltern, einer redseligen Schwägerin (2006 Oscarnominiert: Amy Adams), aber auch bisher unbekannten Werten: Familie, Kirche, Vaterland. Regisseur Morrison, selbst in North Carolina aufgewachsen, ist eine humorvolle Studie über die Macht der Gewohnheit gelungen.“ (Der Spiegel) HB

K

Kurz davor ist es passiert Österreich 2002, R: Anja Salomonowicz. D: Antonin Artaud, Suzanne Bianchetti

„In einer vielschichtig und facettenreich strukturierten Mischung aus dokumentarischen und konstruierten filmischen Szenen verbindet der Film Berichte von Betroffenen über Frauenhandel und illegale Migration mit den Lebenswelten von fünf Personen, die diese Texte in ihrem Alltag vortragen. Das doppelbödige Spiel mit Realität und Realitätswahrnehmung verdichtet sich zur spannend-erhellenden Analyse gesellschaftlicher Missstände. Der ebenso spannende wie beklemmende und aufklärende Blick bewirkt Neugier, die inszenatorische Konfrontation mit authentischen Schicksalen berührt nachhaltig.“ (filmdienst) H

M

Das Mädchen, das die Seiten umblättert Frankreich 2006, R: Denis Dercourt, D: Catherine Frot, Déborah François

„Ein Trauma und seine bösen Folgen: Eine gescheiterte Musikerin erschleicht sich unerkannt das Vertrauen einer Konzertpianistin – die sie in Wahrheit abgrundtief hasst. Denis Dercourt erzählt die Geschichte einer konsequenten Rache, allerdings nicht auf plumpe Art, sondern mit Stil: Hier wetzen die Bösen keine Messer. In ruhigen, eleganten Bildern zeigt der Regisseur, wie Mélanie ihr Opfer langsam einkreist, er intensiviert die bedrohliche Atmosphäre allein durch verstohlene Blicke, eine Berührung, Schweigen. Und der Zuschauer schwankt zwischen Mitleid für die zappelnde Fliege und Bewunderung für diese Spinne, die ihr Netz so wunderbar hinterlistig baut. Perfide.“ (Cinema) H, HB, HH

Mana – Die Macht der Dinge Deutschland, USA, Holland, Frankreich 2004, R: Peter Friedman Roger Manley / Originalfassung mit Untertiteln

„Überall auf der Welt und in jeder Gesellschaft gibt es Objekte, die eine besondere Macht haben. Menschen besteigen Berge oder unternehmen Pilgerreisen, um diese Objekte einmal zu sehen oder zu berühren. Der Film von Peter Friedman und Roger Manley will aufzeigen, wie sich Menschen in Gegenwart dieser magischen Gegenstände verhalten und was die Grundlage dieses universellen Verhaltens ist: Der Glaube. Sie zeigen eine Odyssee von der Wüste Arizonas durch Asien, Afrika und Europa zu Tempeln, Museen und Zeremonien, aber auch nach Elvisland und in einen Atomreaktor.“ (Rhein-main.net) HB

Manzan Benigaki – Der ganze Berg ist voller roter Kakipflaumen Japan 2001, R: Ogawa Shinsuke, Peng Xiaolian /Originalfassung mit Untertiteln

„Aufbauend auf Originalaufnahmen und Schnittanweisungen von Ogawa Shinsuke drehte die chinesische Regisseurin Peng Xiaolian zusätzliches Material und vollendete einen Film, der farbenprächtig und doch elegant den Zubereitungsprozess der roten Kaminoyama-Persimone (Kakipflaume) beschreibt. Teil des Films sind außerdem faszinierende Porträts von Menschen, die Gerätschaften zum Anbau und zur Verarbeitung der Früchte entworfen haben, sowie die Erzählungen einer älteren Dame, die einen Kakipflaumen-Vertrieb leitet. Dieser umfassende Einblick bringt uns die Welt dieser kleinen, auf seltsame Weise charmanten Frucht und der Menschen, die im Gebiet von Kaminoyama leben, näher.“ (Kino 46) HB

Das Ministerium für Staatssicherheit – Alltag einer Behörde Deutschland 2002, R: Christian Klemke, Jan Lorenzen

„Ex-Stasi-Generäle und -Offiziere geben in einer entlarvenden Dokumentation Einblicke in den Arbeitsalltag der Stasi. Die Regisseure Christian Klemke und Jan N. Lorenzen betreiben mit ihrer Dokumentation keine investigative Spurensuche und bieten auch keine sensationellen Enthüllungen. Sie porträtieren stattdessen das Menschenbild, Selbstverständnis und Rechtfertigungsstrategien der ehemaligen Stasi-Mitarbeiter und die menschenverachtenden Techniken der Stasi - aus der Sicht der Täter, deren Ausflüchte und Verdrängungsbemühungen in der Montage der Bilder entlarvt werden.“ (Blickpunkt:Film) HH, HL, OL

Montags in der Sonne (Los Lunes Al Sol) Spanien/Italien/Frankreich2002, R: Fernando León de Aranoa, D: Javier Bardem, Luis Tosar / Originalfassung mit Untertiteln

„Fünf arbeitslose Werftarbeiter in der nordspanischen Hafenstadt Vigo versuchen ihren Alltag in den Griff zu bekommen, wobei jeder eine andere Überlebensstrategie an den Tag legt. Gelungene Mischung aus tragischen und komischen Momenten, die sich als sarkastische Zustandsbeschreibung der spanischen Gesellschaft versteht. Dabei beeindruckt der Film durch seine lakonische Situationskomik und die Menschlichkeit seiner Protagonisten, deren Selbstfindung am Rande der Wohlstandsgesellschaft man augenzwinkernd zur Kenntnis nimmt.“ (filmdienst) HH

Mr. Bean macht Ferien Großbritannien 2007, R: Steve Bendelack, D: Rowan Atkinson, Willem Dafoe

„Die britische (Fernseh-)Kultfigur Mr. Bean gewinnt eine Reise nach Cannes, die er weidlich nutzt, um durch sein infantiles Unvermögen für Durcheinander zu sorgen. Eher eine Aneinanderreihung von Missgeschicken als ein dramaturgisch durchdachter Spielfilm, hat der zweite Kinoauftritt des beschränkten Briten nur wenig Unterhaltendes zu bieten und ist eher als Abgesang auf einen einstigen Fernsehkult zu deuten.“ (filmdienst) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

N

Naboer – Nachbarn Norwegen 2005, R: Pal Sletaune, D: Kristoffer Joner, Cecilie Mosli / Originalfassung mit Untertiteln

„Kurz nachdem seine Freundin Ingrid ihn verlassen hat, wird der 30jährige John von zwei jungen, attraktiven Nachbarinnen angesprochen. Ob er ihnen wohl helfen könne, einen Schrank umzustellen? Doch kaum hat sich ihre Wohnungstür hinter John geschlossen, machen Anne und Kim ihm unverhohlen Avancen, denen der einsame junge Mann nach kurzem Zögern nur allzu gern nachgibt: Das mysteriöse, erotische Spiel entwickelt sich sukzessive zum psychologischen Horror-Thriller.“ (Kommunalkino Hannover) H

The Namesake – Zwei Welten, eine Reise USA 2007, R: Mira Nair, D: Kal Penn, Irfan Khan

Großes episches Kino wird hier geboten – die so oft erzählte Geschichte von der Emigration in die USA einmal nicht aus der Perspektive von Italienern, Iren oder Juden erzählt, sondern von einer bengalischen Familie. Und damit hat Mira Nair, die sich mit ihren Filmen ja auch eine Nische zwischen Bollywood und Hollywood geschaffen hat, den genau für sie passenden Stoff gefunden. Dabei geht sie für eine Literaturadaption überraschend filmisch vor. Bei den intimen Familienszenen ist sie am stärksten, denn hier schöpft sie offensichtlich aus eigenen Erfahrungen. Aber sie kann auch große Panoramen schaffen und arbeitet geschickt mit wiederkehrenden Leitmotiven wie der Brückenmetapher oder den Schuhen, in die jemand anderes steigt. Dieser Film erzählt von der Welt – man erfährt viel über die bengalische Kultur, deren exotische Reize durchaus ausgespielt werden, ohne dass sich der Film auf den rein touristischen Blick verengt. Stattdessen bekommt man eine Ahnung davon, wie die Sicht von Bengalen auf den Westen ist. (hip) H, HB, HH, HL, KI

O

Ocean’s Thirteen USA 2007, R: Steven Soderbergh, D: George Clooney, Brad Pitt

Inzwischen sind Steven Soderbergh und sein Schauspielerensemble genauso gut eingespielt wie Danny Ocean und seine Kumpanen. Wie der Meisterdieb mit einer souveränen Gelassenheit seinen Coup vorbereit, sodass man nie ernsthaft daran zweifelt, dass das tollkühne Vorhaben auch gelingt,so inszeniert nun auch der Regisseur diesen Genrefilme, der so entspannt und perfekt daherkommt als wäre er ein Klassiker von Howard Hawks. Wie schon in den vorherigen ‚Ocean‘-Filmen wird hier die Genre-Konvention von den genau ausbaldowerten Einbruchsplänen und Täuschungsmanövern, die scheitern, um dann von Strategien abgelöst zu werden, die noch komplexer und gewagter sind, auf die Spitze getrieben. Aber jetzt hat Soderbergh es nicht mehr nötig, sie ernsthaft und mit einem immer etwas leicht angeberisch wirkenden Stolz auf die eigene Raffinesse vorzuführen. Statt dessen gibt er dem Film einen selbstironischen, komödiantischen Dreh, der ihm sehr gut bekommt. (hip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

P

Das perfekte Verbrechen USA 2007, R: Gregory Hoblit, D: Sir Anthony Hopkins, Ryan Gosling

„Katz-und-Maus-Spiel zwischen einem ehrgeizigen Strafermittler und einem gerissenen Mörder. ‚Das perfekte Verbrechen‘ erinnert stark an Hoblits Regiedebüt ‚Zwielicht‘, ohne dessen durchgängige Spannung zu erzielen. Der Film lebt vom Nervenkitzel des Zermürbungskrieges zwischen Anthony Hopkins und dem großartigen Ryan Gosling, doch zwischendurch sorgen lange Phasen unnötiger Umstandskrämerei für dramaturgische Schwächeperioden. Wer im Kino aber gerne mittüftelt, dürfte an diesem „Popcorn-Thriller mit Hirn“ (O-Ton Hoblit) sein Vergnügen haben.“ (Cinema) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt USA 2007, R: Gore Verbinski, D: Johnny Depp, Keira Knightley

Die Kaperfahrt von Jack Sparrow und seiner Piratencrew führt im dritten Teil auch in bisher noch nicht durchkreuzte Gewässer. Wie die Vorgänger ist dieser Film wieder ein großes Spektakel mit nicht enden wollenden Seeschlachten, Schwertkämpfen und Keilereien. Das Genre der Piratenfilme wird wieder so gründlich geplündert, dass nach dieser Enterattacke von Verbinski und den Drehbuchschreibern Ted Elliot und Terry Rossio nur noch ein abgetakeltes Schiffswrack übrigbleibt, an das sich in nächster Zeit wohl kaum noch ein Studio heranwagen wird. Dabei gelingt es ihnen, eine Popmythologie von zum Teil erstaunlicher Komplexität zu schaffen, und diese nehmen sie im letzten Teil der Trilogie viel ernster als etwa im vergleichsweise komödiantischen ‚Dead Man’s Chest‘. So ist der Film düsterer und mysteriöser geraten. Einzelne Sequenzen haben sogar eine surreale Poesie. Man merkt, dass den Filmemachern beim dritten Teil nicht etwa die Ideen ausgegangen sind, dass dies nicht nur ein weiterer Aufguss ist, sondern dass sie mit übermütiger Spielfreude weiter an ihrer Piratengeschichte gebastelt haben. (hip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Prinzessinnenbad Deutschland 2007, R: Bettina Blümner

„Frühreif wäre das falsche Wort. Aber Mina, Klara und Tanutscha, alle 15, sind für ihr Alter schon ziemlich weit. Bettina Blümner hat die drei Freundinnen beim Erwachsenwerden begleitet: im Berliner Prinzenbad, im Freundeskreis, im täglichen Leben. Dabei albern die Mädchen herum, rauchen Kette – und nehmen bei Themen wie Liebe, Familie und beruflicher Zukunft kein Blatt vor den Mund. ‚Prinzessinnenbad‘ bietet ihnen eine Bühne, auf der sie selbstbewusst, in stillen Momenten aber auch verletzlich wirken. So entsteht ein Porträt, das ihre Charakterzüge unaufdringlich verdichtet und umfassend beschreibt.“ (Cinema), HH

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Roadkill Kanada 1989, R: Bruce McDonald, D: Valerie Buhagiar, Gerry Quigley / Originalfassung mit Untertiteln

„Eine junge Frau begibt sich auf die Suche nach einer Rock-Gruppe und begegnet dabei in der kanadischen Provinz einer Reihe von Leuten, die alle auf der Suche nach dem Sinn ihres Lebens sind. Als sie endlich die vier Gruppenmitglieder beisammen hat, arrangiert sie ein Zusammentreffen der neugewonnenen Freunde und führt herbei, daß sich das Schicksal eines jeden auf tragische Weise erfüllt. Ein eigenwilliges „Roadmovie“ über Sinnsuche und Rockmusik, das seine Geschichte lakonisch und zum Ende hin mit rabenschwarzem Humor erzählt.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

Robert Altman’s Last Radio Show USA 2006, R: Robert Altman, D: Garrison Keillor Meryl Streep / OmU

Der letzte Film eines Regisseurs vor seinem Tode bekommt immer eine ganz eigene Bedeutung. Nun kommt Robert Altmans „A Prairie Home Companion“ (so der Originaltitel) in die deutschen Kinos. Dies ist ein sanfter, exzentrischer Ensemblefilm, der von nichts anderem erzählen will, als von der letzten Vorstellung einer altmodischen Radioshow. Altman war immer ein Regisseur, der versuchte, das Durcheinander des Lebens, das Überraschende, die Missgeschicke und unverhofften Glückmomente in seinen Filmen einzufangen, und so war diese live aufgeführte Radioshow für ihn eine wunderbare Spielwiese, auf der er sich noch einmal austoben konnte. Mit seinem übermütigen Blick auf das Skurrile zeigt er eine kleine Welt, die voller Leben ist. Wie in seinen großen Ensemblefilmen wechselt er wieder ständig zwischen den Filmfiguren, Geschichten und Stimmungen mit einer in jeder Minute des Films spürbaren Freude am so unordentlichen, traurigen, schönen, lächerlichen und erhabenen menschliche Dasein. Ein schöner Abschied von seinen Zuschauern ist ihm da gelungen. (hip) HH, OL

S

Schröders wunderbare Welt Deutschland/Tschechien/Polen 2006, R: Michael Schorr, D: Peter Schneider, Karl Fred Müller

„‚Schröders wunderbare Welt‘ liegt im sächsischen Tauchritz. Dort will ein Gutmensch mit tschechischem Sand, polnischem Strom und deutschem Unternehmergeist das Urlaubsparadies ‚Lagunenzauber‘ erschaffen und das darbende Dreiländereck beleben – ein schwieriges Unterfangen. Michael Schorrs zweiter Film nach ‚Schultze Gets the Blues‘ ist trotz aller Lakonie gröber geraten. Der Vision des kreuzbraven Schröder fehlt jene aufwühlende Wahrhaftigkeit, mit der Schultze das Publikum verstörte.“ (Der Spiegel) HB

Shoppen Deutschland 2006, R: Ralf Westhoff, D: Sebastian Weber, Anna Böger

„Komödie über einsame Großstadtsingles und eine Methode, sie zusammenzubringen: Speed Dating, bei dem den Teilnehmern nur fünf Minuten zum Kennenlernen bleiben. Trotz des oft beackerten Terrains der Partnersuche angesichts des Single-Überschusses gelingt dem Kinodebütanten eine lebensnahe und nahezu gleichberechtigte Darstellung von 18 Figuren, denen er bei aller genretypischen Vereinfachung mit Gespür und Witz auf den Grund zu gehen versucht. Auch dank der guten Darsteller ein hierzulande außergewöhnliches Vergnügen.“ (filmdienst) H, HB, HH, OL

Shrek der Dritte USA 2007, R: Chris Miller

„Aller guten Dinge sind drei: Obwohl erstmals nicht Regisseur Andrew Adamson die kreative Leitung innehatte, machen sich auch bei den fortgesetzten Abenteuern des grünen Kuschelungeheuers und seiner Freunde keine Ermüdungserscheinungen breit. Diesmal inszeniert von „Madagascar“-Storykünstler Chris Miller, setzt auch dieser respektlose Ausflug ins Märchenland auf hohes Tempo und zahllose Popreferenzen, um rundes Family Entertainment zu bieten.“ (Blickpunkt:Film) H, HB, HH, HL, KI, OL

Slumming Österreich/Schweiz 2006, R: Michael Glawogger, D: Paulus Manker, August Diehl, Paulus Manker

Paulus Manker gibt hier grandios einen enervierenden Quartalssäufer, den zwei gelangweilte Wiener Yuppies in ihr Auto packen und im Morgengrauen auf einem tschechischen Bahnhofsvorplatz wieder abladen. Michael Glawogger ( „Workingman‘s Death“) ist in seinem ersten Spielfilm so boshaft, radikal und komisch, wie dies wohl nur ein Österreicher kann. (hip) H

Spider-Man III USA 2007, R: Sam Raimi, D: Tobey Maguire, Kirsten Dunst

„Venom, ein schwarzer, parasitärer Organismus aus dem All, und der Sandman haben Spider-Mans geliebte Mary Jane entführt. Aus der unschuldigen Perspektive der 30er Jahre, der Geburtsstunde der Superhelden, wirft Sam Raimi einen romantisch verklärten Blick auf ein idealisiertes Amerika mit aufrechten Superhelden und berechenbaren Superschurken. Das der Film dabei nicht peinlich wird, ist der offenkundigen Begeisterung Raimis für das altbackene Superheldengenre zu verdanken.“ (tip) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Stomp the Yard USA 2007, R: Sylvain White, D: Columbus Short, Meagan Goo

„Zwei rivalisierende Studentengruppen reißen sich um einen talentierten Streetdancer. Manchmal kann man einfach nur noch den Kopf schütteln und sich wundern. Darüber nämlich, dass sich die Produzenten von Fließbandware wie ‚Stomp the Yard‘ bei ihrer Arbeit nicht zu Tode langweilen. Denn die Geschichte vom tanzenden Outcast ist mittlerweile so oft erzählt worden, dass es sich erübrigt, die vermeintliche Erfolgsformel nochmals herunterzubeten. Was das ergibt? Einen überlangen Videoclip mit nett choreografierter Beinarbeit, viel rhythmischem Gestampfe, einem schneidigen Eintänzer und einigen schmissigen Dancefloor-Krachern. Massenware zum Kopfschütteln eben.“ (Cinema) H, HB, H, KI, OL

T

The Halfmoon Files Deutschland 2007, R: Philip Scheffner

„Seit Erfindung des Phonographen können Tote sprechen. Ihre Stimmen geistern durch den Film, wie z.B. die des indischen Kolonialsoldaten Mall Singh, der die Geschichte seiner Gefangennahme „im Krieg gegen den deutschen Kaiser“ sehr persönlich erzählt. Im „Halbmondlager“ in Wünsdorf bei Berlin wurden im Ersten Weltkrieg vor allem Inder und Nordafrikaner inhaftiert. Die exotischen Gefangenen mussten als Forschungsobjekt herhalten für Ethnologen, Anthropologen und Sprachwissenschaftler. Man machte Tonaufnahmen, es wurde fotografiert, gefilmt, vermessen und registriert. Eine Reflexion über Bildermangel und kollektive Aufmerksamkeitsdefizite, über die Verflechtung von Politik, Kolonialismus und Wissenschaft.“ (Metropolis) HH

Tokio-Story (House of Bamboo) USA 1955, R: Samuel Fuller, D: Robert Ryan Dawson, Robert Stack / Original ohne Untertitel

„In Tokio überfällt eine Bande amerikanische Munitionszüge. Ein amerikanischer Polizist nimmt die Ermittlungen auf. Fuller etablierte in dieser Gangstergeschichte die Figur des Verbrechers in der Samurai-Tradition, wie er in ‚Le Samurai‘ oder ‚Ghost Dog‘ weiterlebt.“ (Metropolis) HH

The Tracey Fragments Kanada 2007, R: Bruce McDonald, D: Ellen Page, Libby Adams/ Original ohne Untertitel

„In diesem Film kann man das Sehen neu lernen, oder besser gesagt: ein neues Sehen ausprobieren. Der Kanadier Bruce McDonald zerteilte die Leinwand in ein, zwei, viele kleinere und größere Split Screens, auf denen das Geschehen um eine unglückliche Fünfzehnjährige aus verschiedenen Perspektiven gezeigt wurde. Mal ergänzten sich die Bilder, mal hinkten sie einander hinterher, mal schmückten sie einfach nur aus - auf jeden Fall hatte man alle Augen voll zu tun, das Bildermosaik auf sich wirken zu lassen. Und einmal gab es darin eine Einstellung - falls man das noch so nennen kann -, in der lauter verschiedene erleuchtete Straßenlaternen zu sehen waren, die sich vor dem jeweiligen Himmel abzeichneten. Diese wunderbare Kompoition aus so vielen Schattierungen von Blau hätte man sich am liebsten an die Wand hängen mögen. Der Blues des traurigen Mädchens schien darin aufs Schönste aufgehoben.“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung) HH

Der Traum Dänemark/Großbritannien 2005, R: Niels Arden Oplev, D: Janus Dissing Rathke, Steen Stig Lommer

„Dänemark 1969: Mit dem neuen Schuljahr kommen neue Probleme: Frits, der sich für den kürzlich ermordeten Menschenrechtler Martin Luther King zu interessieren beginnt, leidet unter dem tyrannischen Direktor Lindum-Svendsen. Obwohl er bei seinen Schulkameraden nicht viel Rückhalt hat und auch die Eltern und ein junger, unkonventioneller Lehrer nur bedingt hinter ihm stehen, setzt sich Frits wie sein Vorbild King gegen den diktatorischen Rektor mutig für seinen eigenen ‚Traum‘ von Gerechtigkeit ein. Die Kraft und Emotionalität des Films überzeugte 2006 auch die Jugend-Jury der Berlinale, die das bewegende Drama mit dem Gläsernen Bären auszeichnete.“ (Rheinischer Merkur) HB, HH

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Valley of Flowers Deutschland/Schweiz/Indien/Frankreich/Japan 2006, R: Pan Nalin, D: Milind Sonam, Mylene Jampanoi

„Im Himalaja des 19. Jahrhunderts geraten der glutäugige Jalan und die mysteriöse Ushna beim Plündern und Stehlen dermaßen in Wallung, dass unser irdisches Dasein für ihre Liebe bald zu klein wird. Doch um eine Leidenschaft zu schildern, die Zeit und Raum überbrückt – das Ganze endet im heutigen Tokio –, bedarf es empfindsamer Schauspieler und einer Dramaturgie, die sich nicht nur auf exotische Bilder verlässt. Die wenigen Szenen, in denen Mystik und romantische Magie tatsächlich aufs Wunderbarste verschmelzen, trösten da nur bedingt.“ (Cinema) HH

Verstörung – und eine Art von Poesie. Die Filmlegende Bernhard Wicki Deutschland 2007, R: Elisabeth Wicki-Endriss

„Erinnerungen an das Leben und das Werk des Regisseurs und Schauspielers Bernhard Wicki, der das deutsche Nachkriegsfilmschaffen entscheidend mitprägte. Dabei stehen die zahlreichen Filmausschnitte sowie die Selbstaussagen des Regisseurs mit ihrer Vitalität im krassen Gegensatz zur verhuscht wirkenden Dokumentation, die über weite Strecken gekünstelt wirkt und nicht über den Stellenwert einer liebenden Rückerinnerung der Regie führenden Lebensgefährtin und Ehefrau hinauskommt.“ (filmdienst) HH

Vier Minuten Deutschland 2006, R: Chris Kraus, D: Hannah Herzsprung, Monica Bleibtreu

Endlich traut sich ein deutscher Filmemacher, großen Kino zu machen. In „Vier Minuten“ passiert alles auf der grandiosen Bühne des Melodramas, ohne dabei je pathetisch oder lächerlich zu wirken. Die Klavierlehrerin Traude Krüger gibt schon seit 60 Jahren Musikunterricht in einem Frauengefängnis, aber solch eine Gefangene wie die Jugendliche Jenny hat sie noch nie gesehen. Diese ist ruppig, unberechenbar und aufsässig, aber auch eine Virtuosin am Klavier. Alles an dieser 20jährigen Mörderin ist der alten Frau zuwider, aber den Verlockungen ihres außergewöhnlichen Talents kann sie nicht widerstehen, und so versucht sie die Widerspenstige zu zähmen und wird dabei selber aus der seelischen Versteinerung geweckt, in der sie fast ihr ganzes Leben lang gefangen war. (hip) H, HB, HH

Z

Zodiac – Spur des Killers USA 2007, R: David Fincher, D: Jake Gyllenhaal, Mark Ruffalo

„Auf Tatsachen beruhender Film um die vergebliche Jagd nach dem Serienkiller ‚Zodiac‘, der Ende der 1960er-Jahre den Großraum San Francisco mit fünf Morden in Angst und Schrecken versetzte. Der weitgehend aus Perspektive zweier im Dunkeln tappender Ermittler – eines Polizisten und eines detektivisch ambitionierten Zeitungskarikaturisten – inszenierte Kriminalfilm fesselt dank seiner suggestiven formalen Qualitäten. Dabei wirkt er um so verstörender dadurch, dass er im nachhinein die Gier des wirklichen Täters nach Publicity zu erfüllen scheint.“ (filmdienst) H, HB, HH, HL, KI, OL

2 Tage Paris Frankreich/Deutschland 2007, R: Julie Delpy, D: Julie Delpy, Daniel Brühl

„Mit beeindruckendem komödiantischen Timing erzählt Julie Delpy in ihrem Regie-Debüt vom Paris-Besuch eines Liebespaars. Adam Goldbergs Neurotiker und Delpys Tagträumerin bieten Anmerkungen zum Beziehungsleben, aber auch den kulturellen Eigenheiten von Amerikanern und Franzosen. Trotz eines etwas holprigen Finales ein großes, hintersinniges Vergnügen.“ (tip) H, HB, HH

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