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Betr.: kinotaz nord

A

Am Ende kommen Touristen Robert Thalheim, D: Alexander Fehling, Ryszard Ronczewski

„Für seinen zweiten Spielfilm hat sich Robert Thalheim auf die eigene Zivi-Zeit in Oswiecim, dem einstigen Auschwitz, besonnen, wo er erfuhr, wie sich die Konfrontation mit dem Holocaust unter der Hand in einen Betroffenheitstourismus verwandelt. Sein im dokumentarischen Stil inszenierter, unaufdringlich berührender Film erzählt von Sven, dessen Liebesgeschichte zu der skeptischen jungen Polin Ania und den Bewährungsproben, die der Alltag in der Nähe des Lagers heute mit sich bringt.“ (tip) HB, HH

Angel – ein Leben wie im Traum Frankreich 2007, R: François Ozon, D: Romola Garai, Charlotte Rampling

„Was für eine hinreißende Person! Als junges Mädchen, wahrhaft aus dem Nichts heraus, hat sich die kapriziöse Angel Deverell, geboren im spätviktorianischen England, als Bestsellerautorin durchgesetzt. Doch was für ein selbstsüchtiges und verlogenes Biest! Sie glaubt inbrünstig an den schwülstigen Kitsch, nach dem ihr Publikum sich verzehrt, und inszeniert das eigene Leben – besonders die leidvolle Liebe zu einem genialischen Taugenichts – mit allem Pomp als sentimentale Schnulze. François Ozon, gewiss der brillanteste unter den jüngeren französischen Filmemachern, geht das Risiko ein, sich mit dieser exaltierten Frau zu identifizieren, und so verklärt er die Kitsch-Duse Angel Deverell, dargestellt von der schönen Romola Garai, zur Heroine eines farbensatten Melodrams.“ (Der Spiegel) HH

B

Beim ersten Mal USA 2007, R: Judd Apatow, D: Seth Rogen, Katherine Heigl

„Fernsehmoderatorin Alison und Slacker Ben begegnen sich in einer Disco, taumeln gemeinsam besoffen ins Bett und gucken sich am nächsten Morgen ziemlich entgeistert an. Doch dann ist Alison schwanger, und die beiden versuchen, sich irgendwie zusammenzuraufen. Judd Apatows Schwangerschafts- und Beziehungskomödie erzählt seine Geschichte auf total unprüde Weise: Hier wird gezeigt, was nötig ist, und gesagt, was gesagt werden muss. Und das schönste daran: Das alles ist auch noch ungemein komisch. ‚Beim ersten Mal‘ blickt auf eine lustige Weise so seriös auf seine Figuren und ihre Probleme, dass man sich auch als Zuschauer endlich wieder einmal ernst genommen fühlt.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Das Bourne Ultimatum USA 2007, R: Paul Greengrass, D: Matt Damon, Julia Stiles

„Der dritte Film der ‚Bourne‘-Reihe beendet die Geschichte des ehemaligen CIA-Agenten mit der schweren Amnesie auf hohem Niveau. Jason Bourne wird bei seiner Selbst- und Sinnfindung eindrucksvoll durch London, Tanger und New York gehetzt. Spannungsmomente verbindet der Film mit politischen Bezügen, Ähnlichkeiten mit dem Verschwörungskino der 70er sind kein Zufall.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

The Bubble Israel 2006, R: Eytan Fox, D: Ohad Knoller, Yousef „Joe“ Sweid

„Die Beziehung zwischen einem jungen Palästinenser aus der West Bank und einem Israeli aus der hippen Szene Tel Avivs zerbricht an der gewalttätigen Realität, die zwar mit allen Mitteln ausgeblendet werden soll, letztlich aber den Fluchtfantasien ein gewaltsames Ende setzt. Ein Drama, das ein (nicht nur schwules) Miteinander propagiert und zugleich die grundlegenden Gegensätze der Region anspricht. Dadurch ist der engagierte Film auch ein Dokument der Rat- und Hoffnungslosigkeit, das sich allerdings im Gewand schillernder Lebensfreude präsentiert.“ (filmdienst) H, HH

D

Death Proof – Todsicher USA 2007, R: Quentin Tarantino, D:Kurt Russell, Rosario Dawson

„Tarantino nimmt sich das Exploitation-Kino der 60er- und 70er-Jahre vor und macht daraus eine postfeministische Empowerment-Fantasie. Der wiederum verleiht er die Anmutung einer zu oft abgespielten Filmkopie: Sprünge auf der Tonspur, abrupt endende Szenen, das Bild vertikal durchlaufende Streifen suggerieren, dass dieser funkelnagelneue Film 30 Jahre alt ist. Es geht um schnelle Autos, schöne Füße, noch schönere und sehr schlagfertige Frauen und um einen Serienmörder, der sich im Laufe des Films als Weichei entpuppt. Dazu gibt es viele Filmzitate, sorgfältig ausgewählte Musik, blutige Action und vor allem: lange, lässige Dialoge. Der größte Genuss, den ‚Death Proof‘ gewährt, besteht darin zu verfolgen, wie Tarantino seine Heldinnen reden lässt, während sie in Kneipen abhängen oder über Land fahren, wie er Akzente, Slang und Redeweisen so orchestriert, dass ein langer, nicht ablassender Redeflow des Cool entsteht.“ (taz) H, HB, HH, KI

Death Sentence – Todesurteil USA 2007, R: James Wan, D: Kevin Bacon, Kelly Preston

„‚Ein Mann sieht rot‘: So hieß der Film, in dem Charles Bronson 1974 als friedfertiger Architekt nach dem Mord an seiner Frau durchs nächtliche New York streifte und blutige Vergeltung übte. Michael Winners Rache-Epos gilt als Klassiker, ist bis heute aber ebenso beliebt wie umstritten. Das gleiche könnte ‚Death Sentence – Todesurteil‘ widerfahren. Denn einerseits ist James Wans Thriller ein cleverer Mix aus Familiendrama und packendem Actionfilm, andererseits glorifiziert er die Selbstjustiz seines gebrochenen Helden und hinterlässt damit einen bitteren Nachgeschmack. Regisseur James Wan hat ‚Saw‘ inszeniert und ist damit verantwortlich für die Welle harten Horrors, die in Filmen wie ‚The Hills Have Eyes‘ und zuletzt ‚Hostel 2‘ gipfelte. ‚Death Sentence‘ ist stärker in der Realität verankert, aber auch hier macht Wan keine Gefangenen: Wenn Kevin Bacon die Reihen seiner Feinde lichtet, werden Glieder abgeschossen und Köpfe eingeschlagen.“ (Cinema) BHV, DEL, H, HB, HH, KI, OL

Dixie Chicks: Shut Up and Sing USA 2006, R: Barbara Kopple, Cecilia Peck

„Im März 2003 sorgte Natalie Maines, die Leadsängerin des texanischen Country-Trios Dixie Chicks, für einen Skandal: Sie schäme sich, dass George W. Bush aus Texas stamme, sagte sie an einem Konzert in London. Das abfällige Statement, auf mannigfachen Medienkanälen kolportiert, sorgte im politisch angeheizten Klima der Irak-Krise für Aufruhr unter den eigenen Fans. Die Dixie Chicks sahen sich mit Boykott und Morddrohungen konfrontiert. In ihrem Dokumentarfilm zeigen Barbara Kopple und Cecilia Peck einerseits, wie die drei smarten ‚Chicks‘ recht gelassen weiterhin ihren Aufgaben als Mütter und Musikerinnen nachgingen. Als Stars aber mussten sie sich nun in der Pop-Welt von Image und symbolischer Geltung neu positionieren. Gerade dank der Schubkraft des Skandals, das macht der medien- und pop-theoretisch spannende Film deutlich, gelang es dem Trio letztlich, sich neue Musikmärkte zu erschließen.“ (Neue Zürcher Zeitung) HH, HL

Du bist nicht allein Deutschland 2007, R: Bernd Böhlich, D: Katharina Thalbach, Axel Prahl

„Moll und seine Frau leben mit ihrem Sohn im Plattenbau. Als Jewgenia mit ihrer Tochter in die Nachbarwohnung einzieht, gerät Molls Welt ins Schwanken. Der arbeitslose Malermeister verliebt sich in die russische Nachbarin, was die nicht will. Moll verliert vollends den Boden unter den Füßen und wagt ein neues Leben. Melancholisches Kammerspiel mit tollen Schauspielern.“ (tip) H, HH, KL

E

Ein fliehendes Pferd Deutschland 2007, R: Rainer Kaufmann, D: Ulrich Noethen, Katja Riemann

„Hervorragend gespielte Leinwandadaption von Martin Walsers gleichnamigen Bestseller, in dem Rainer Kaufmann das Beziehungsgeflecht zweier Paare tiefenpsychologisch bis zum blanken Nerv freilegt. Petra Schmidt-Schaller ist in dem mit viel Schwung inszenierten Vier-Personen-Stück eine Entdeckung.“ (Blickpunkt:Film) H, HB, HH, KI, OL

Ein mutiger Weg USA 2007, R: Michael Winterbottom, D: Angelina Jolie, Dan Futterman

„Im Februar 2002 wurde der Jounalist Daniel Pearl im pakistanischen Karachi gekidnapped. Über mehrere Wochen versuchte seine Frau Mariane daraufhin mit allen Mitteln, ihn zu retten – erfolglos. Die Verfilmung ihrer Erinnerungen mit Angelina Jolie in der Hauptrolle hat Michael Winterbottom im Doku-Stil inszeniert. Der Film wirkt wie eine komplexe Faktensammlung zu den Ermittlungen, bei der die Stärke Mariane Pearls nur selten sichtbar wird. Ein Politthriller, der bewusst jede Spannung vermeidet. Und ein Drama, das mit unterkühlter Sachlichkeit stark entdramatisiert wurde.“ (tip) H, HB, HH, HL, KI

Elephant USA 2003, R: Gus van Sant, D: Alex Frost, Eric Deulen / Originalfassung mit Untertiteln

„Verwegen-poetisch evoziert Gus Van Sant einen strahlenden Herbsttag an einer Vorstadt-Highschool, der in einem Massaker enden wird. Flüchtig bloß lernt der Zuschauer all die (von Laien verkörperten) Mauerblümchen kennen, die Mädchenhelden und intriganten Tussis: im Verlauf einer Serie banaler Begebenheiten in den Korridoren, der Mensa, dem Sekretariat, eingefangen von einer schwebenden Kamera. Szenen fließen hypnotisch ineinander, werden bisweilen gar aus anderer Perspektive wiederholt – als sollte der Augenblick vor der Vergänglichkeit bewahrt werden. Bis nach einer Filmstunde Alex und Eric mit Gewehren ins Schulgebäude spazieren.“ (Neue Zürcher Zeitung) HH

11 Men Out Island/Finnland/Großbritannien 2005, R: Robert Douglas, D: Björn Hlynur Haraldsson, Helgi Björnsson

„Isländische Gaypride-Soccer-Dramödie: Ein bekannter Profifußballer outet sich und zieht danach ganz konsequent eine schwule Amateurmannschaft der Profiersatzbank vor. Seine Familie, sein Sohn aus einer früheren Ehe und seine alkoholkranke Ex-Frau sind geschockt, Turbulenzen vorprogrammiert. Die Geschichte um schwule Fußballer setzt auf nordische Nüchternheit, mit der souverän Klischees beiseite geschoben werden. Allerdings bleibt ‚11 Men Out‘ in seiner halbherzigen Mischung aus konfliktreichem Ernst und komischen Momenten dennoch ein emotional ausgekühltes Unterfangen – sehr unfußballhaft.“ (tip) HB

Evan Allmächtig USA 2007, R: Tom Shadyac, D: Steve Carell, Morgan Freeman

„Der frischgebackene Kongressabgeordnete Evan Baxter wird von Gott auserkoren, eine Arche zu bauen. In seinem beruflichen und privaten Umfeld findet das niemand besonders lustig. Doch da liegt eben der müde Witz der Geschichte: Der karrieregeile Evan wird solange der Lächerlichkeit preisgegeben, bis seine Läuterung einsetzt und er einsieht, dass die Familie doch das wichtigste Gut im Leben ist. Dass die Filmemacher für eine derart triviale Erkenntnis allerdings den lieben Gott bemühen, der sodann einen ganz unverhältnismäßigen und nicht eben plausiblen Aufwand betreiben muss, lässt einen an der Zurechnungsfähigkeit aller Beteiligten ein Stück weit zweifeln.“ (tip) BHV, H, HB, HH, KI, OL

F

Fantastic Four – Rise of the Silver Surfer USA 2007, R: Tim Story, D: Jessica Alba, Michael Chiklis, Chris Evans

„Nach dem erfolgreichen ersten Teil der Marvel-Comic-Verfilmung haben die Fantastic Four nun einen neuen, überaus gefährlichen Gegner. Fast sechs Monate Drehzeit und 130 Millionen US-Dollar verschlang ‚Fantastic Four – Rise of the Silver Surfer‘. Das Ergebnis ist eine recht biedere Ansammlung von Revuenummern, welche auf der einen Seite eindrucksvoll vor Augen führt, wie weit die Rechenleistung heutiger Serverfarmen reicht, aber auf der anderen Seite ebenso deutlich zeigt, wie schnelllebig und angepasst diese Sorte Film doch eigentlich ist. Bereits dreißig Minuten, nachdem das Publikum das Kino verlassen hat, wird es ihm vermutlich recht schwer fallen, sich an etwas anderes als das - zugegeben wirklich hypnotisierende – Bild des Silver Surfer zu erinnern.“ (filmspiegel) H, HB, HH

Die Farbe des Granatapfels UdSSR 1968, R: Sergei Parajanow, D: Sofiko Chiaureli, Georgi Gegetschkori / Originalfassung mit Untertiteln

„Ein poetisches Filmgedicht ohne lineare Erzählung, das die Welt des armenischen Dichters Aruthin Sayadin in rätselhaften und teilweise surrealen Bildkompositionen aufleben läßt. Zitate aus seinen Gedichten verbinden sich zu einer eigenwilligen Sprachstruktur, ohne daß ihr Inhalt erfaßbar wird. In acht Kapiteln gegliederter Film; ein gleichzeitig spielerisches und ernsthaftes Experiment im Umgang mit Bild und Ton; lange Jahre verboten, zählt es inzwischen zu den bemerkenswertesten Beispielen des jüngeren sowjetischen Films.“ ( Lexikon des internationalen Films) H

Farmer John – Mit Mistgabel und Federboa USA 2006, R: Taggart Siegel

„‚Farmer John‘ dokumentiert das Leben von John Peterson, einem Bauernsohn aus dem US-Bundesstaat Illinois. Während der Hippie-Zeit feierte Peterson auf seinem Erbhof wilde Partys, doch dann berappelte er sich; heute gehört der exzentrische Landwirt und Lebenskünstler zu den erfolgreichsten Vorkämpfern der Bio-Bewegung in den USA. Die liebevoll-skurrile Dokumentation von Regisseur Taggart Siegel erzählt so zugleich ein spannendes Kapitel amerikanischer Sozialgeschichte.“ (Der Spiegel) HH

Full Metal Village D 2006, R: Sung-Hyung Cho

„Lassen Sie sich bitte nicht vom Titel abschrecken, denn ‚Full Metal Village‘ ist eine der schönsten Kinoentdeckungen dieses Frühjahrs. Die in Deutschland lebende Koreanerin drehte die Dokumentation in dem kleinen schleswig-holsteinischen Dorf Wacken, das einmal im Jahr aus seinem nordfriesischen Phlegma gerissen wird, wenn Tausende von Heavy-Metal-Fans aus aller Welt es bei einem dreitägigen Open Air Festival überrollen. Die Bauern und Damen des Kaffeekränzchens reagieren erstaunlich gelassen auf die meist in schwarzem Leder gekleideten Langhaarigen, und die Filmemacherin hat genau das richtige Maß an Neugierde und Humor, um diesen Zusammenprall der Kulturen zu einem sehr erhellenden und amüsanten Porträt der norddeutschen Provinz werden zu lassen.“ (hip) HB, HH, KL

G

Ganges – Fluss zum Himmel Indien/USA 2004, R: Gayle Ferraro

„Die Sehnsucht ihrer todkranken Angehörigen nach den Verheißungen des ewigen Lebens führt vier indische Familien in die jahrhundertealte Stadt Varanasi, an einen der wichtigsten Plätze des Hindu-Glaubens. Gefilmt hauptsächlich im Umfeld eines Sterbehospiz an den Ghats von Varanasi, direkt im religiösen Herzen von Indien, folgt „Ganges – Fluss zum Himmel“ den oft mühsamen Versuchen von vier Familien, ihren todkranken Angehörigen den letzten irdischen Wunsch zu erfüllen: Nach dem Tod in den Himmel zu kommen.“ (rhein-main.net) HH

Gerry USA 2002, R: Gus Van Sant, D: Casey Affleck, Matt Damon / Originalfassung ohne Untertitel

„Zwei junge Männer verirren sich in der Wüste von Salt Lake City und kommen auf der Suche nach Wasser immer mehr vom Weg ab. Was sie zunächst als spätpubertäres Abenteuer einordnen und mit Lagerfeuer-Romantik und Spannungsgeschichten beginnt, entwickelt sich zum existenziellen Drama, in dem über Gott und die Welt, das Verlorensein und das Sein geredet wird. Eine radikale Abkehr von den Strukturen des Erzählkinos, die – auch visuell – die Nichtigkeit des Menschen angesichts der gefährlichen Schönheit der Natur zeigt und den vermeintlich rettenden Rückzug auf den Intellekt als Sackgasse darstellt. Der sperrige Film erinnert in seiner absurden Handlung und Struktur an Beckets ‚Warten auf Godot‘.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

Go West, Young Man! Niederlande 2003, R: Peter Delpeut, Mart Dominicus

„Ein Dokumentarfilm als cineastische Spurensuche: Während einer Reise zu den Drehorten klassischer Western konfrontiert er Bilder der Gegenwart mit den überlieferten Bildern der Filmklassiker. Der filmische Diskurs changiert zwischen filmhistorischer Nostalgie und der Leidenschaft für Spätwestern, bei denen Legendenbildung und historische Wahrheit ineinanderfließen. Dabei atmet der höchst reizvolle Film selbst die entspannte Stimmung eines Spätwestern.“ (filmdienst) HB

H

Hairspray USA 2007, R: Adam Shankman, D: John Travolta, Michelle Pfeiffer

„Remake der bonbonbunten Sixties-Fantasie, die Schundfilm-Ikone John Waters 1988 schuf. Angesiedelt in der Zeit der Rassentrennung und maßlos aufgetürmter Frisuren schlug das Herz des Films besonders laut für Außenseiter. Fast 15 Jahre später ist daraus ein Broadwaymusical geworden, das Regisseur Adam Shankman wiederum auf die Leinwand gebracht hat. Der Camp-Faktor ist nicht mehr so hoch wie beim Original. Dafür gibt es aber viele mitreißende Musicalnummern und ein paar gelungene Casting-Coups (u. a. John Travolta im Fummel).“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Hallam Foe – This Is My Story Großbritannien 2007, R: David Mackenzie, D: Jamie Bell, Sophia Myles

„Hallam ist ein Freak. Ein Spanner, der den Tod seiner heißgeliebten Mutter nicht verwinden kann. Erwachsen werden will er auch nicht, also vermiest er das neue Eheglück seines Vaters. Einen Eklat später flüchtet er nach Edinburgh, um dort einem jüngeren Klon seiner Mutter zu begegnen. Und wie es sich für einen wahren Ödipus gehört, wird er ihr nachstellen bis in ihr Bett. Eine turbulente Geschichte, deren psychologische Muster Regisseur David MakKenzie zu einem spannenden, leider nicht durchweg überzeugenden Plot verwebt.“ (tip) H, HB, HH, HL, KI, OL

Harry Potter und der Orden des Phoenix USA/Großbritannien 2007, R: David Yates, D: Daniel Radcliffe, Emma Watson

„Der fünfte Film der Potter-Saga schickt die Serien-Charaktere wieder in den zunehmend offen ausgetragenen Krieg zwischen Weißer und Schwarzer Magie, stagniert dabei aber selbst. Das milliardenschwere Potter-Franchise hat mit David Yates inzwischen ein britischer No-Name-Regisseur übernommen, handschriftenlos inszeniert er den Stoff des Entwicklungsromans, mit gewohnt kräftiger Unterstützung der Digitalabteilung, aber mit wenig Sensibilität für die kleinen Nebengeschichten im Potter-Universum. Gewohnt zauberhafte, längst vertraute Details am Rande, aber keine Neuerungen.“ (tip) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Heimatklänge Schweiz/Deutschland 2007, R: Stefan Schwietert

„Drei Schweizer Stimm-Artisten haben das traditionelle Jodeln zu einer ganz eigenen Musiksprache weiterentwickelt. Erika Stukky, die als Kind in den USA lebte, zog mit acht Jahren ins Walliser Dörfchen Morel und vereint amerikanische mit der ortsansässigen Gesangskultur. Der mit seinen Brüdern als ‚Alder Buebe‘ bekannte Volksmusiker Noldi Alder studierte klassische Musik und Violine, um den traditionellen Naturjodler neuartig fortzuführen. Stimmpädagoge Christian Zehnder gibt mit seiner Interpretation dem Obertongesang neue Impulse. Stefan Schwieterts dringt in seinem Dokumentarfilm in die höchst eigenwilligen Stimmwelten dreier Schweizer Musiker ein. Mit ihnen wird ein Klangkosmos porträtiert, der als Teil eines zukunftsweisenden Aufbruchs die alpenländische Vokalkunst erneuert.“ (kino.de) H, HH

Hippie Masala Schweiz 2006, R: Ulrich Grossenbacher, Damaris Lüthi

„‚Hippie Masala‘ porträtiert jene Rebellen der Wohlstandsgesellschaft, für die der ‚Summer of Love‘ nie zu Ende geht. Ohne Geld oder Papiere zogen sie vor drei Jahrzehnten weg von ihren starken Vätern oder den juristischen Nachspielen ihres Drogenkonsums gen Osten bis nach Indien, ließen sich dort nieder. Wenn der sizilianische Yogi Cesare über Kaffee spricht, der Holländer Robert in der Wildnis Jazz spielt oder Hanspeter, Bauernsohn aus dem Emmental, am Fuße des Himalaya die Käseproduktion aufnimmt, trotzen sie der Fremde ein Stück Heimat ab. Verschmitzt beobachten die Schweizer Ulrich Grossenbacher und Damsaris Lüthi in ihrer Dokumentation, wie zwar die Idealisten der Jugendbewegung an Leib und Seele altern, die Verlockungen des Lebens fern der Zivilisation aber zeitlos bleiben.“ (Der Spiegel) HH

J

Jenseits von Tibet – Eine Liebe zwischen den Welten Deutschland 2000, R: Solveig Klaßen

„Porträt der Beziehung einer deutschen Punk-Musikerin und eines tibetischen Mönchs, die zusammen mit ihrer dreijährigen Tochter in Berlin leben. Asketisch-strenger Dokumentarfilm, der seine dramaturgische Spannung aus der sukzessiven Enthüllung biografischer Hintergründe gewinnt, ohne daraus mehr als eine Skizze fertigen zu wollen. Der den Protagonisten verwandte Gestus der Gelassenheit schränkt zwar das analytische Potenzial des Films ein, vermittelt aber eine offene, weltzugewandte Haltung und Respekt vor ungewöhnlichen Lebensentwürfen.“ (Lexikon ees internationalen Films) OL

K

Kein Bund fürs Leben Deutschland 2007, R: Granz Henman, D: Franz Dinda, Axel Stein

„Bundeswehr-Klamotte auf dem Comedy-Niveau deutscher Privatsender: Jungstars wie Axel Stein, Florian Lukas oder Franz Dinda spielen Rekruten einer Ausbildungseinheit, die mit Panzerfahrerwitzen und ödem Latrinen-Schabernack ihre Vorgesetzten in den Wahnsinn treiben und versehentlich auch schon mal die Flagge des amerikanischen Waffenbruders in Brand setzen. Lustig finden das wahrscheinlich nur Unteroffiziere und andere schwer Betrunkene. Regisseur Granz Henman (‚Knallharte Jungs‘) darf wegtreten.“ (Cinema) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Könige der Wellen USA 2007, R: Ash Brannon, Chris Buck

„‚Könige der Wellen‘ sind einige aus der Art geschlagene Pinguine, die das Eis der Antarktis verlassen, um vor Hawaii um die Wette zu surfen. Auf der Reise werden sie von einem Kamerateam begleitet. In ihrem amüsanten Animationsfilm bedienen sich die Regisseure Ash Brandon und Chris Buck geschickt der Mittel des Dokumentarfilms, lassen ihre gefiederten Sportler direkt in die Kamera sprechen und folgen ihnen im Reportagestil auf Schritt, Tritt und Wellenritt. So teilt der Zuschauer mehr und mehr die Leidenschaft der untersetzten Helden und beginnt zu begreifen, warum Surfbretter die Welt bedeuten können.“ (Der Spiegel) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

L

Last Days USA 2005, R: Gus van Sant, D: Michael Pitt, Lukas Haas / Originalfassung mit Untertiteln

„Die letzten Tage eines von Drogen gezeichneten Rock-Musikers, der in einem schlossartigen Haus im Wald wohnt und sich wenig um seine Gäste kümmert, die mit ihm die ereignislosen Tage teilen. Der multiperspektivisch und a-chronologisch angelegte Film erzählt keine Geschichte im eigentlichen Sinn, sondern nähert sich in ungewöhnlichen Blickwinkeln und Kameraeinstellungen einem Mythos an. Dabei spielt er kunst- und lustvoll mit Nähe und Distanz zu seinem Protagonisten und schafft ein Kaleidoskop von Wahrnehmungsebenen, auf denen die Ikone „Rockstar“ interpretierbar wird.“ (filmdienst) HH

Die letzte Legion USA/Großbritannien/Frankreich 2007, R: Doug Lefler, D: Colin Firth, Ben Kingsley

„Römische Legionäre, ein britischer Finsterling mit Goldmaske, Horden kraftstrotzender Barbaren und dazu noch ein Wunderschwert: Das Action-Abenteuer ‚Die letzte Legion‘ versammelt noch einmal alle Zutaten des Monumentalkinos der 50er oder 60er Jahre. ‚Die letzte Legion‘ ist ein filmischer Anachronismus, mit dem Starproduzent Dino De Laurentiis offenbar an den Geist seiner ‚Attila‘- und ‚Maciste‘-Sandalenschinken aus den 50er Jahren anzuknüpfen hofft. Doch in Zeiten von ‚Gladiator‘ und ‚300‘ taugen die alten Abziehbilder nichts mehr.“ (Cinema) HB, KI

Lizenz zum Heiraten USA 2007, R: Ken Kwapis, D: Robin Williams, Mandy Moore

„Der Wunsch einer jungen Frau, ihre Hochzeit in der Kirche ihre Heimatortes zu feiern, konfrontiert das Brautpaar mit dem strengen Pfarrer der Gemeinde, der ihm eine Reihe schwerer Prüfungen auferlegt. Romantische Komödie, die sich durch verpasste Chancen und Harmlosigkeit auszeichnet. Hauptdarsteller Robin Williams kann seinem Charakter zwar einige leicht diabolische Züge verleihen, der Handlung aber nur zu wenigen amüsanten Momenten verhelfen.“ (filmdienst) H, HB, HH, HL, KI

M

Max Minsky und ich Deutschland 2007, R: Anna Justice, D: Zoe Moore, Emil Reinke

„Nelly Edelmeister ist ein Ass in (fast) allen Fächern. Womit sie gar nichts anfangen kann, sind die langweiligen Unterrichtsstunden, die sie auf ihre Bat-Mizwa vorbereiten sollen, die jüdische Variante der Konfirmation. Ach ja, und Basketballspielen kann sie auch nicht. Was insofern von Bedeutung ist, weil Nelly in den jungen Prinzen Edouard von Luxemburg verliebt ist, Schirmherr eines Basketball-Turniers, an dem auch ihre Schule teilnimmt. Nelly beschließt, ihrem muffeligen Mitschüler Max Minsky Nachhilfe zu geben, damit er ihr das Basketballspielen beibringt - was für sie fast so unerträglich ist wie der Gedanke an ihre Bat-Mizwa. Die gefühlvolle Jugendbuchverfilmung macht jede Menge Spaß und überrascht mit pfiffigen Regieeinfällen.“ (Cinema) H, HB, HH, KI, OL

Mimzy – Meine Freundin aus der Zukunft USA 2007, R: Bob Shaye, D: Chris O’Neil, Rhiannon Leigh Wryn

„Ein fünfjähriges Mädchen und sein älterer Bruder entdecken eine Schatzkiste, deren Inhalt, ‚magische‘ Objekte und ein Stoffhase, zum Schlüssel wird, um mit der Zukunft zu kommunizieren. Während sich Ereignisse dramatisch zuspitzen und das Militär auf den Plan tritt, retten die mutigen Kinder die Menschheit. Spannender Kinder- und Familienfilm als gefühlsbetonte ‚E.T.‘-Paraphrase, nur dass diesmal das Gute in die eigene Zukunft aufbricht, weil dort wichtige Werte und Gefühle abhanden gekommen sind. In seinen kritischen Ansätzen eher diffus und pathetisch, unterhält der Film dennoch vorzüglich und vermittelt auch einige nachdenkliche Ansätze.“ (filmdienst) H, HB, HH

My Private Idaho USA 1990, R: Gus van Sant jr., D: River Phoenix, Keanu Reeves

„Ein an Schlafanfällen leidender Strichjunge in der amerikanischen Provinz auf der Suche nach seiner Mutter. Er begegnet dem Sohn des Bürgermeisters, zu dem er eine innige Freundschaft aufbaut. Der sagt sich jedoch von ihm los und tritt sein bürgerliches Erbe an. Ein karg und konzentriert erzählter Film über Trostlosigkeit, Einsamkeit und Ausbeutung, der das Falstaff-Motiv für seine Stricherstory nutzt und immer wieder Gelegenheit für Brechungen und symbolische Überhöhungen findet. Ein anstrengender, aber ebenso kluger wie ehrlicher, kompromißloser wie aufrichtiger Film.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

P

Paulas Geheimnis Deutschland 2006, R: Gernot Krää, D: Thelma Heintzelmann, Paul Vincent de Wall

„Von dem Hauptpreisträger des letzten Frankfurter Kinderfilmfestivals ‚Lucas‘ hätte sich gewiss auch Erich Kästner begeistern lassen. Mit mancherlei Anspielungen von ‚Pünktchen & Anton‘ bis zum ‚Doppelten Lottchen‘ schickt der dennoch eigenständige, kindgerechte Großstadtkrimi die aus gutem Hause stammende Paula mit dem Arbeiterkind Tobi auf die ereignisreiche Jagd nach ihrem Tagebuch, das ihr von einer rumänischen Kinderbande geraubt wurde. Eine spannende Jagd durch den Großstadtdschungel Hamburgs, mit großartigen Charakteren und überzeugend unaufdringlich vermittelten Botschaften über die Wichtigkeit gegenseitigen Respekts.“ (Rheinischer Merkur) H, HB, HH, KI

Prinzessin Deutschland 2005, R: Birgit Grosskopf, D: Irina Podapenko, Henriette Müller

„Sozialdrama über eine Gruppe junger Frauen, die in tristen Wohnsilos ihre Zeit totschlagen. Birgit Grosskopf, die bereits einige Kurzfilme gedreht hat, gibt mit ‚Prinzessin‘ ihr Debüt mit einem abendfüllenden Spielfilm. Eindringlich, intensiv und realitätsnah aber gleichzeitig entrückt und magisch inszeniert, gewann das Drama 2006 den First Steps Award. Der Film erinnert dabei an die Sozialstudien der Dardenne-Brüder, aber auch an das französische Meisterwerk ‚Hass‘.“ (Blickpunkt:Film) H

Prinzessinnenbad Deutschland 2007, R: Bettina Blümner

„Frühreif wäre das falsche Wort. Aber Mina, Klara und Tanutscha, alle 15, sind für ihr Alter schon ziemlich weit. Bettina Blümner hat die drei Freundinnen beim Erwachsenwerden begleitet: im Berliner Prinzenbad, im Freundeskreis, im täglichen Leben. Dabei albern die Mädchen herum, rauchen Kette - und nehmen bei Themen wie Liebe, Familie und beruflicher Zukunft kein Blatt vor den Mund. ,Prinzessinnenbad‘ bietet ihnen eine Bühne, auf der sie selbstbewusst, in stillen Momenten aber auch verletzlich wirken. So entsteht ein Porträt, das ihre Charakterzüge unaufdringlich verdichtet und umfassend beschreibt.“ (Cinema), HH, KL

R

Regeln der Gewalt USA 2007, R: Scott Frank, D: Joseph Gordon-Levitt, Jeff Daniels

„Bereits in ‚Brick‘ brillierte Joseph Gordon-Levitt als Teenager-Version von Detektiv Philip Marlowe. Auch das Regiedebüt von ‚Out of Sight‘-Drehbuchautor Scott Frank setzt die Tradition des klassischen Film noir fort. Dieses Mal spielt Gordon-Levitt den Teenager Chris Pratt, dessen Gehirn nach einem Autounfall aussetzt. Durch Tourette-Syndrom-ähnliche Anfälle und Gedächtnislücken an den Rand der Gesellschaft gedrängt, ist ihm nur sein blinder Mitbewohner Lewis als Freund geblieben. Umso empfänglicher ist er für die Anbiederungen von Gary , der ihn mit der Ex-Stripperin Luvlee verkuppelt. Doch das Duo entpuppt sich schon bald als wenig selbstlos. Sie brauchen Chris, um die Bank auszurauben, in der er nachts putzt. Der aufgrund der Gedächtnisthematik oft bemühte Vergleich mit ‚Memento‘ ist Blödsinn. ‚The Lookout‘, so der sinnigere Originaltitel, ist ein gradliniger Thriller mit außerordentlichen Schauspielern, toller Kamera und smartem Drehbuch.“ (Cinema) DEL, H, HB, HH, KI

Rezept zum Verlieben USA 2007, R: Scott Hicks, D: Catherine Zeta-Jones, Aaron Eckhart

„Ein verkochtes US-Remake von Sandra Nettelbecks ‚Bella Martha‘. Eine eigensinnige Köchin (Zeta-Jones) kümmert sich um ihre verwaiste Nichte, kommt mit Arbeit, Kind und Leben aber erst zurecht, als sich ein fideler, neuer Kollege der Beiden annimmt. Ein versüßtes, altmodisches Happy Meal.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Rush Hour 3 USA 2007, R: Brett Ratner, D: Jackie Chan, Chris Tucke

„Brett Ratners dritter ‚Rush-Hour‘-Film beweist, dass nicht jede Buddy-Actionkomödie Abnutzungserscheinungen zeigen muss. Ohne Variation des bewährten Konzepts übernimmt Chris Tucker die Rolle des Frauenhelden und Chaos-Cops, während Jackie Chan für Prügeleien und entsetztes Kopfschütteln zuständig ist.“ (Blickpunkt:Film) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, OL

S

Saint Jacques… Pilgern auf französisch Frankreich 2005, R: Coline Serreau , D: Muriel Robin, Artus de Penguern

„‚Saint Jacques…‘ beschwört die heilende Kraft der Versöhnung durch den mühseligen Fußmarsch. In ihrem unmotorisierten Roadmovie schickt die Autorin und Regisseurin Coline Serreau (‚3 Männer und ein Baby‘) neun ungleiche Franzosen auf den Jakobsweg. Dabei kommen drei einander wortreich abgeneigte Geschwister wieder zusammen, ein junger arabischer Migrant lernt wie durch ein Wunder lesen, aus den sich wandelnden Grüppchen entstehen neue Familien. Serreaus amüsanter, unsentimentaler und zärtlicher Ensemblefilm folgt zwar ausgetretenen Pfaden und absolviert überwiegend ein dramaturgisches Pflichtprogramm, aber eine Pilgerschaft zehrt ja ebenfalls von der Wiederholung immergleicher Riten.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, OL

Sakuran – Wilde Kirschblüte Japan 2006, R: Mika Ninagawa, D: Anna Tsuchiya, Kippei Shiina / Originalfassung mit Untertiteln

„Die Geschichte einer jungen Frau, die während der Tokugawa-Zeit als Mädchen an ein japanisches Nobelbordell verkauft wurde und nun zur teuren Edel-Prostituierten mit einer Fülle von Rechten und Privilegien aufsteigt. Der in Luxus und Farben schwelgende Film strebt kein Sittengemälde an und ersetzt eindeutigen Naturalismus durch einen reizvollen Schwebezustand zwischen Sinnlichkeit und inszenatorischer Intelligenz. Daraus resultiert ein einfallsreiches Stil-Feuerwerk, das die ganze poetische Kraft des Kinos aufbietet, um Vergnügen und Erkenntnis zugleich zu bereiten.“ (filmdienst) HH

Salvador – Kampf um die Freiheit Spanien 2006, R: Manuel Huerga, D: Daniel Brühl, Tristán Ulloa

„‚Salvador‘ erzählt die authentische Geschichte von Puig Antich, militanter Kämpfer gegen das Franco-Regime und eines der letzten Opfer der damals herrschenden Justiz-Willkür. Puigs bewusste Entscheidung für den Kampf um Freiheit und der schreckliche Preis, den er dafür zahlen musste, machen ihn zu einem Symbol einer Generation. Eine Geschichte über Zärtlichkeit, Freundschaft, Liebe und Verzweiflung, die der international noch weitgehend unbekannte Manuel Huerga mit Daniel Brühl eindrucksvoll in Bilder gefasst hat.“ (Festivalinfo) HH

Schwarze Schafe Schweiz/Deutschland, R: Oliver Rihs, D: Marc Hosemann, Barbara Kowa

„‚Schwarze Schafe‘ von Oliver Rihs ist der größte und lustigste Quatsch, der seit langem im Kino zu sehen gewesen ist. In sechs Episoden durchlebt Berlins erste Film- und Theaterschauspielgarde das Übliche an scheinbar aufregendem Hauptstadtschnickschnack: drogendurchtränkte Clubnächte, wilde One-Night-Stands und lustige Begegnungen mit allerlei Randgruppen. Hände werden abgehackt, Omis sodomiert, voll gekackte Kloschüsseln umgekippt und zum Schluss noch zwei amtliche Morgenlatten gezeigt. Gerade in der Übertreibung aber führt Rihs die Schauspieler und ihre Figuren überraschend nah zusammen - zumindest erscheint es so, wenn Tom Schilling und Robert Stadlober zwei postpubertäre Slacker spielen, die bei einem ‚abgefahrenen Projekt‘ mitmachen, oder Oktay Özdemir (‚Knallhart‘) und Eralp Uzun (‚Alle lieben Jimmy‘) die Obertürkprolls geben.“ (taz) HB, HH, KL

Schwedisch für Fortgeschrittene Schweden 2006, R: Colin Nutley, D: Helena Bergström, Maria Lundqvist

„‚Schwedisch für Fortgeschrittene‘ gibt Männern ausführlich Gelegenheit zu hören, was so alles auf Damentoiletten geredet wird, wenn die Nacht lang ist. Frauen mögen sich wiedererkennen in den beiden Heldinnen dieses Films, einer Gynäkologin und einer Politesse, die auch jenseits der vierzig noch Spaß haben wollen und Abend für Abend in die Disco gehen. So richtig gelingt es dem Regisseur Colin Nutley leider nicht, die etwas aufgesetzte Vergnügungssucht auf den Zuschauer zu übertragen. Da überdies die Synchronisation eher nach Deutsch für Anfänger klingt, teilt man mit den Figuren kaum den Rausch, dafür umso mehr den Kater.“ (Der Spiegel) HH

Schwesterherz Deutschland 2006, R: Ed Herzog, D: Heike Makatsch, Anna Maria Mühe

„In der Plattenfirma ist Megastress, und Managerin Anne hat gerade erfahren, dass sie schwanger ist. Trotzdem fährt sie mit ihrer Schwester Marie nach Spanien - ihr Geschenk zum 18. Geburtstag. Zwischen Luxussuite, Sonnenbaden und schicken Bars stellt Marie schnell fest, dass die coole große Schwester nicht halb so souverän und crazy ist, wie sie sich gibt. Als Anne volltrunken einen Jungen abschleppt, der sich für Marie interessiert, kommt es zum Bruch. Heike Makatsch meistert Annes emotionale Tour de Force natürlich überzeugend, bedient aber auch das Klischee der verbitterten Karrierefrau, die sich nach Mann und Kind sehnt. Ganz schön schlicht.“ (Cinema) H, HH, KI

Shrek der Dritte USA 2007, R: Chris Miller

„Die freche Ironie, die die ersten beiden Filme so unverwechselbar machte, wirkt diesmal merklich abgemildert. Dafür wird eine relativ konventionelle Abenteuergeschichte erzählt, in der Shrek an einen farblosen König-Arthur-Verschnitt gerät und am Ende gleich dreifache Vaterfreuden erlebt. Die Abenteuer der drei pupsenden Mini-Shreks sind im Serienkonzept bestimmt schon vorgemerkt. Unter den neuen Figuren sorgt einzig ein zauseliger New-Age-Merlin für frische Akzente. Dessen Zauberkünste haben mit den Jahren etwas nachgelassen, was zu einem witzigen Körpertausch von Esel und gestiefeltem Kater führt. Davon abgesehen kommt ‚Shrek der Dritte‘ erstaunlich bieder daher. Das giftgrüne Ungetüm hält am Ende gar eine rührselige Rede über das Gute, das selbst in den ärgsten Bösewichtern schlummert, und spätestens an dieser Stelle wünscht man sich den Shrek zurück, der sich mit einem Märchenbuch den Hintern abwischt.“ (Cinema) H, HB, HH, HL, KI

Die Simpsons – Der Film USA 2007, R: David Silverman

„Nach 18 Jahren und 400 Folgen richtet Amerikas beliebteste und gelbste Fernsehfamilie endlich ihr erstes Breitwandchaos an. ‚Die Simpsons – Der Film‘ fließt vor pointierten Gags, Referenzen und Statements, die vom prominenten Öko-Aktivismus bis zur US-Versager-Regierung reichen, schier über und wird dabei zum gelben Zerrspiegel der Wirklichkeit. Ein beschleunigter Zeichentricktrip, pixelfrei und handgezeichnet, der sentimentales Familiendrama, überdrehte Slapstickkomödie, absurde Satire, Action-, Katastrophen- und Liebesfilm ist – manchmal sogar alles zugleich.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Sind wir endlich fertig? USA 2007, R: Steve Carr, D: Ice Cube, Nia Long

„Fortsetzung der Familienkomödie ‚Sind wir schon da?‘, in der die Familie Persons ein Heim auf dem Land sucht und bald feststellt, dass das Traumhaus an allen Ecken renovierungsbedürftig ist und sich eher zum Albtraum entwickelt. Harmlose Familienkomödie nach einem Film aus den 1940er-Jahren mit wenig entwickelten Figuren, mäßigem Humorpegel und einer einzigen Paraderolle: der des umtriebigen Maklers und Bauunternehmers, der den gestressten Hausvater zur Weißglut treibt.“ (filmdienst) HB

Sisters in Law Großbritannien/Kamerun 2005, R: Florence Ayisi & Kim Longinotto / Originalfassung mit Untertiteln

„Der Film begleitet zwei mutige Frauen in einem kleinen Ort in Kamerun: Die Richterin Beatrice Ntuba und die Staatsanwältin Vera Ngassa begreifen sich als Anwältinnen von Frauen und Kindern, die Opfer von Gewalt wurden. Täglich sind sie konfrontiert mit Fällen von Zwangsheiraten, Gewalt in der Ehe und Missbrauch. Mit Hilfe staatlicher Autorität, Intelligenz und Humor gehen sie gegen diskriminierende Traditionen vor. Fall für Fall erkämpfen sich die beiden Achtung in der muslimischen Gemeinde. ‚Sisters in Law‘ ist ein tief bewegender, ehrlicher Film, der mit Menschlichkeit und Optimismus außergewöhnliche Personen porträtiert.“ (Kino 46) HB

Stealing Klimt Großbritannien 2006, R: Jane Chablani

„Der Dokumentarfilm rekonstruiert das Schicksal von fünf Gemälden des Malers Gustav Klimt, die nach dem Anschluss ans Reich (1938) dem österreichischen Staat anheim fielen und nach dem Krieg als ‚Beutekunst‘ einbehalten wurden. Erst nach einem jahrzehntelangen Rechtsstreit wurden die Kunstwerke, auch unter dem Druck der Öffentlichkeit, den rechtmäßigen Erben übergeben. An einem exponierten Sonderfall thematisiert der Film eine gängige Praxis staatlicher Kunstsammlungen und Museen, verdichtet sich zugleich aber zu einem Sittenbild der österreichischen Gesellschaft seit dem Anschluss ans Dritte Reich und gewinnt damit an (kultur-)politischer Brisanz.“ (filmdienst) HH

Sterben für Anfänger USA 2007, R: Frank Oz, D: Matthew Macfadyen, Rupert Graves

An der aufgebahrten Leiche eines Familienpatriarchen versammeln sich seine zahlreichen Hinterbliebenen – und selbst dieser Anfang ist nicht ohne Peinlichkeiten zu bewältigen, weil das Beerdigungsinstitut die falsche Leiche angeliefert hat. Der amerikanische Regisseur Frank Oz des ansonsten rein britischen Films hat nicht umsonst seine Karriere bei der Muppetshow angefangen (und u. a. Miss Piggy seine Stimme geliehen), und weiß genau, wie er Lacher setzten und das Absurde auf die Spitze treiben muss. Die Totenfeier wird immer mehr zu einer Orgie der Peinlichkeiten, und diese ist brillant geschrieben und zugleich mit Präzision und spürbarer Spielfreude inszeniert. (hip) HB, HH

Stirb langsam 4.0 USA 2007, R: Len Wiseman, D: Bruce Willis, Justin Long

„Zwölf Jahre nach Beendigung der erfolgreichen ‚Stirb langsam‘-Reihe taucht Bruce Willis als Cop John McClane unerwartet und überraschend wieder auf. Diesmal kapern Terroristen das gesamte Computersystem der USA und spielen mit den Ordnungskräften des ganzen Landes ein blutiges Katz-und-Maus-Spiel. Ein schnörkelloser Actionfilm, der trotz der Computerterroristen nicht auf digitalen Schnickschnack setzt, sondern analoge Handarbeit bevorzugt. Der gut gealterte Bruce Willis erweist sich seinem Mythos gewachsen und erledigt seinen Job lässig, zynisch und unter großen Schmerzen.“ (tip) HB, HH

T

Thomas Harlan – Wandersplitter Deutschland 2006, R: Christoph Hübner

„Thomas Harlan, Sohn des Regisseurs Veit Harlan und späterer Vorbereiter von Prozessen gegen NS-Kriegsverbrecher, blickt im Gespräch auf sein ebenso bewegtes wie aufregendes Leben zurück. Dabei verkrampfen die Erinnerungen nicht im Privaten, sondern reflektieren Geschichte aus einer persönlichen Sicht und gewähren erhellende Einblicke. Das faszinierende Porträt einer schillernden Figur der Zeitgeschichte, das sich fast ausschließlich auf seinen Protagonisten konzentriert und nur durch gelegentliche Schnitte eine Raumatmosphäre schafft.“ (filmdienst) HH

Transformers USA 2007, R: Michael Bay, D: Shia LaBeouf, Tyrese Gibson

„Der Actionfilm zum Markenspielzeug. Es beginnt mit viel Witz und Tempo und schrägen Charakteren. Inspirierte Darsteller, vor allem in den Nebenrollen, sorgen, wenn schon nicht für Tiefgang, so doch für gute Unterhaltung. Im letzten Drittel jedoch schlittert ‚Transformers‘ mit bleiernem Helden- und Weltenrettungspathos sowie Liebesschwulst in eine ausgedehnte, aber nicht gerade aufregende Materialschlacht mit viel Krachwumm und Bummzack, aus der man mit Ohrensausen und Augenflimmern wieder auftaucht.“ (tip) H, HB, HH, HL

Tuyas Hochzeit VR China 2006, R: Quan’an Wang, D: Nan Yu, Bater

„Der dieses Jahr in Berlin mit dem Goldenen Bären ausgezeichnete, von einer wunderbaren Hauptdarstellerin getragene Film des chinesischen Regisseurs Wang Quan’an ist eine bezaubernde Hommage an den Lebensmut einer jungen Frau. In beinah dokumentarisch anmutender Manier wird Tuyas alles andere als idyllische Existenz als Hirtin in der Inneren Mongolei vor Augen geführt, wird gezeigt, wie sie in einer durchaus patriarchalisch strukturierten Gesellschaft die Verantwortung für ihre Kinder und insbesondere eine Ansammlung unterschiedlich handicapierter Noch- und Noch-nicht-Ehemänner übernimmt. Der Film vermittelt ein stimmiges, äusserst anschauliches Bild des rasanten gesellschaftlichen Wandels, verklärt seine herb-schöne Heldin jedoch nie, sondern zeigt durchaus auch die Beschränkungen ihrer trotzigen Selbstbehauptung.“ (Neue Zürcher Zeitung) H, HB, HH

28 Weeks Later Großbritannien/USA 2007, R: Juan Carlos Fresnadillo, D: Jeremy Renner, Robert Carlyle

„‚28 Weeks Later‘, also nach mehr als einem halben Jahr, kehrt die Hoffnung zurück nach London, wo ein bissiges Zombie-Virus wütet und friedliche Briten zu Bestien macht. Zum Glück rückt das US-Militär mit Spezialisten an. Juan Carlos Fresnadillos saftige Horror-Apokalypse ist eine Fortsetzung von ‚28 Days Later‘, dem B-Movie-Ausflug von „Trainspotting“-Regisseur Danny Boyle. Sein Nachfolger bietet jede Menge Splatter-Motive, spickt das Gemetzel aber – unüblich für das Genre – mit komplexen moralischen Konflikten.“ (Der Spiegel) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

V

Video Kings Deutschland 2007, R: Daniel Acht, Ali Eckert, D: Fabian Busch, Wotan Wilke Möhring

„In Neukölln sitzen zwei Verlierer in einem heruntergekommenen Video-Verleih, ringen mit der Liebe, dem Chef und den Kunden. Aber ob sie versuchen, ‚Memento‘ unter die Leute zu bringen, vorm Fernseher die Konkurrenz bei ‚Wer wird Millionär‘ abzuzocken oder das Herz der Nachbarin zu erobern, meistens geht das furchtbar schief. Auch diese Low-Budget-Komödie kann nur mäßig punkten: Zu konfus und zu beliebig wirkt die Geschichte, zu grob sind die Patzer.“ (tip) HH

Von Frau zu Frau USA 2007, R: Michael Lehmann, D: Diane Keaton, Mandy Moore

Immerhin liefert dieser Film gleich die genau treffende Kritik seiner selbst mit: „In Amerika wird zu viel Soße auf die Pasta gegossen, während die Italiener wissen, dass es um die Nudeln geht“ sagt da ein Gourmet. Und genau in solch einer Soße wird hier der bescheidenen Grundeinfall von der Mutter, die den Bräutigam ihrer Tochter per Kontaktanzeige sucht, ertränkt. Die Drehbuchautorinnen und der Regisseur hatten offensichtlich wenig Vertrauen in ihre Geschichte, und so setzten sie zu sehr auf Slapstick und heillos aufgekratzte Filmfiguren. Diane Keaton setzt ihre seit den Zeiten mit Woody Allen kultivierten Manierismen hier so gnadenlos ein, dass sie nicht einmal mehr als Selbstparodie zu ertragen ist. Jeder Gag wird todgeritten: seien es die herunterfallenden Torten oder die klingelnden Handys, die im Chaos der Handtaschen nicht zu finden sind. Und dabei sind sie schon beim ersten Mal nicht witzig. Diese romantische Komödie geht weder ans Herz noch ist sie komisch. (hip) HB, HH

Y

Yella Deutschland 2007, R: Christian Petzold, D: Nina Hoss, Devid Striesow

„Yella, eine Buchhalterin aus der ostdeutschen Provinz, möchte ihren Ex-Mann, den Bankrottier Ben, hinter sich lassen und im Westen einen Job antreten. Doch aus der zugesagten Stelle in Hannover wird nichts. Erst die Begegnung mit dem Finanzexperten Philipp, der ihr anbietet, als Assistentin für ihn zu arbeiten, scheint Yella endlich die Aussicht auf eine neue Existenz zu bieten. Doch sorgen nicht nur die rücksichtslosen Geschäftspraktiken, in die sie verwickelt wird, und das Auftauchen Bens immer mehr für Irritation. Irgendetwas ist faul in Yellas Welt des Venture-Kapitals. Ein fesselndes Drama, meisterhaft inszeniert.“ (Rheinischer Merkur ) H, HB, HH, KL

Yessongs Großbritannien 1973, R: Peter Neal / Originalfassung ohne Untertitel

„Für ‚Yes‘-Freaks mag diese Aufnahme des Rainbow-Konzerts der Gruppe von 1972 vielleicht dazu dienen, die Ozeane ihres Bewußtseins auszuloten, für alle anderen ist sie extrem langweilig. In den verlängerten Arrangements des Konzerts mit langen, selbstgefälligen Soli und abhackenden Rhythmuswechseln entpuppen sich die Texte von Jon Andersons als noch oberflächlicher als auf den Alben. Abgesehen von den Graphiken und optischen Täuschungen von Roger Dean sind die Bilder des Films sehr blaß und wie durch die Bühnenbeleuchtung planiert. Die Tontrennung zwischen Stimmen und Leadgitarre ist ähnlich verschwommen.“ (Time Out) HB

Z

Zimmer 1408 USA 2007, R: Mikael Håfström, D: John Cusack, Samuel L. Jackson

„‚High Fidelity‘-Star John Cusack checkt im spannenden Stephen-King-Schocker Zimmer 1408 in ein Hotelzimmer ein, in dem es spukt. Noch nie hat ein Gast eine Nacht dort überlebt Regisseur Mikael Håfström (‚Entgleist‘) lässt die Spannung langsam ansteigen und wechselt geschickt zwischen subtilem Schauer und furiosen Schreckensbildern. ‚Zimmer 1408‘ ist ein surreal-kafkaesker Horrortrip, der zu den besten aller Stephen-King-Verfilmungen zählt.“ (Cinema) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Z odzysku – Wiedergewonnen Polen 2006, R: Slawomir Fabicki, D: Antoni Pawlicki, Natalia Wdowina / Originalfassung mit englischen Untertiteln

„Wojtek, ein vaterlos aufwachsender Junge, lebt in Schlesien. Die Welt dort ist grau und die Realität der heruntergekommenen Zechen und Stadtteile erlaubt keinen optimistischen Blick in die Zukunft. Auch mit der Liebe ist es hier schwierig. Wojtek liebt die illegale ukrainische Immigrantin Katia. Wojtek ist zu allem bereit, um ihr zum legalen Aufenthalt in Polen zu verhelfen. Wir sehen eine ausdrucksstarke Erzählung über einen 19-Jährigen, der die Unterwelt betritt, die von ihm moralische Kompromisse fordert. Der Film kandidierte als polnischer Beitrag zum Oscar 2007.“ (Metropolis) H, HB,HH, HL

Zusammen ist man weniger allein Frankreich 2007, R: Claude Berri, D: Audrey Tautou, Guillaume Canet

„‚Zusammen ist man weniger allein‘ singt ein Hohelied auf die Wohngemeinschaft und ihre Kraft, Menschen aus ihrer Einsamkeit zu befreien und die Grenzen zwischen den Generationen zu überwinden. In Claude Berris Verfilmung von Anna Gavaldas Romanbestseller richten sich die magersüchtige Camille, der stotternde Philibert und der übellaunige Franck in den vier Wänden, die sie sich teilen, aneinander auf. So entsteht vor den Augen des Zuschauers eine wundersame Trutzburg gegen die Kälte der Großstadt. Oft charmant, manchmal etwas gefällig, doch mit durch und durch sympathischer Verve lässt Berri nichts unversucht, den Singles dieser Welt Mut zu machen.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, HL, KI, OL

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