: Betr.: kinotaz nord
A
Abbitte Großbritannien 2007, R: Joe Wright, D: Keira Knightley, James McAvoy
„England 1935: Die 13-jährige, phantasiebegabte Briony beobachtet in ihrem wohlhabenden Elternhaus Liebesszenen zwischen ihrer Schwester Cecilia und dem Sohn der Haushälterin, Robbie, die sie nicht versteht. Unterstützt von naiven schriftstellerischen Ambitionen, zieht sie aus ihren Beobachtungen die falschen Schlüsse – mit fatalen Folgen. So verändern die Ereignisse eines Sommertages die Leben aller Beteiligten für immer. Der britische Regisseur Joe Wright (‚Pride and Prejudice‘) hat bei der Verfilmung des Erfolgsromans von Ian McEwan viel Gespür für die komplexe Struktur der Geschichte und für Schauspielerführung bewiesen. Knightley hat endlich das pubertär-trotzige Chargieren früherer Rollen abgelegt, und die junge Irin Ronan ist eine wahre Entdeckung. Der Drehbuchautor Christopher Hampton hat McEwans weit ausgreifende Prosa klug verdichtet und meistert die Zeitsprünge der Erzählung und ihre wechselnden Perspektiven mit Bravour. So wurde aus dem meisterhaften Roman einer der bewegendsten Liebesfilme der letzten Jahre.“ (Neue Zürcher Zeitung) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Across the Universe USA 2007, R: Julie Taymor, D: Evan Rachel Wood, Jim Sturgess
„Um seinen Vater kennenzulernen, ist Jude aus Liverpool nach Amerika gereist. Die Begegnung mit ihm wird zur Enttäuschung, die mit der süßen Lucy nicht. Als Jungverliebte tauchen die beiden ein in die Welt der Hippies und Anti-Vietnam-Kriegsdemos, folgen den Verheißungen von freier Liebe und neuen Drogen. Kenner des Beatles-OEuvres wissen, dass die Namen Jude und Lucy aus berühmten Songs der Fab Four stammen – wie auch die anderen Figuren in diesem Musical. Die 33 Lieder für den Soundtrack hat der US-Musiker und Produzent T-Bone Burnett mit den Darstellern liebevoll neu arrangiert, so dass es selbst für Beatles-Puristen hier nichts zu meckern gibt.“ (Cinema) H, HB, HH, KI
Am Ende der Gewalt (The End of Violence) USA/Frankreich 1997, R: Wim Wenders, D: Bill Pullman, Andie MacDowell, Gabriel Byrne / Originalfassung mit Untertiteln
„Ein Produzent gewalttätiger Action-Filme wird in Los Angeles selbst Opfer eines brutalen Überfalls. Ehe ihn die Täter umbringen können, werden sie durch gezielte Kopfschüsse, scheinbar aus dem Nichts, liquidiert. Zeuge dieser Tat ist ein Wissenschaftler, der in einem Observatorium hoch oben in den Hügeln der Stadt an einem geheimen FBI-Projekt arbeitet. Satellitenanlagen und ferngesteuerte Kameras sollen die totale Überwachung und somit das Ende der Gewalt bringen. Doch um welchen Preis? Wim Wenders präsentiert seinen philosophischen Edel-Thriller aus einer Welt der Gier, Einsamkeit und geistigen Leere stilsicher und in wunderbaren Bildern. Wie Wenders die zahlreichen Einzelgeschichten mit seinen Reflexionen über Gewalt zu einem Ganzen verwebt, überzeugt allerdings nicht.“ (D. Lackner) HB
American Gangster USA 2007, R: Ridley Scott, D: Denzel Washington, Russell Crowe
„‚American Gangster‘ ist eine Paraderolle für Denzel Washington: Er spielt mit der kühlen Grandezza eines Gentleman-Mafioso den ersten Schwarzen, dem es in den siebziger Jahren gelingt, in New York ein kriminelles Familienimperium nach italienischer Art aufzuziehen. Indem er auf der Höhe des Vietnam-Kriegs Heroin mit Air-Force-Transportern aus Thailand importiert, wird er zum King der Junkie-Szene. In der Kinoversion dieser Karriere, mit professioneller Bravour von Altmeister Ridley Scott inszeniert, wird dem authentischen Gangster ein fiktiver Cop auf die Pelle gehetzt, ein unkorrumpierbarer Underdog, für den Russell Crowe genau das richtige Knautschgesicht bietet. Star gegen Star: Das Spiel der Gegensätze, die sich anziehen, wirkt abgekartet und erinnert an legendäre Kinovorbilder, doch der Film ist in den USA bereits ein Mega-Blockbuster.“ (Der Spiegel) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Anders leben – Lesben im Alter Deutschland 2005, R: Isabel Rodde
„Der Film porträtiert drei selbstbewusste Frauen: Die ehemalige DDR-Leistungssportlerin Hanne, die politische Aktivistin und Meinhof-Schwester Wienke und Christel, die ‚charmanteste Wirtin von Berlin‘. Ein Stück deutsche Geschichte und eine Hommage an das Altern.“ (Kino 46) HB
Auf der anderen Seite Deutschland 2007, R: Fatih Akin, D: Baki Davrak, Tuncel Kurtiz
„‚Liebe, Tod und Teufel‘ nennt Akin seine Trilogie, die er mit dem exzessiven Amour-fou-Melo ‚Gegen die Wand‘ (2003) begann und nun mit einem Sechs-Personen-Rondo fortsetzt, das verblüffend anders temperiert ist, das ruhig fließt, balladesk erzählt und philosophisch in die Tiefe geht. Sechs Schicksale kreuzen einander auf der Achse Bremen/Hamburg-Istanbul, verwandeln sich in der Begegnung mit dem Tod.“ (tip) H, HB, HH, HL, OL
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Beyaz Melek – Weißer Engel Türkei 2007, R: Mahsun Kirmizigül, D: Mahsun Kirmizigül, Yildiz Kenter
„‚Beyaz Melek – Weißer Engel‘ erzählt von einer Gruppe Menschen, die scheinbar von der Welt vergessen wurden, und es dennoch geschafft haben, ihre Menschlichkeit und Lebensfreude zu bewahren, und diese auch mit anderen zu teilen. Der Film widmet sich dem heiklen Thema Familienzerfall in der modernen Welt. Ohne je plakativ zu werden, schafft Kirmizigül es in seinem Regiedebüt, den Zuschauer daran zu erinnern, dass das Alter genauso zum Leben gehört wie die Jugend. Die Namen der Schauspieler lesen sich wie ein Querschnitt durch die türkische Kinogeschichte.“ (zelluloid.de) H, HB, HH
Bis zum Ellenbogen Deutschland 2007, R: Justus von Dohnanyi, D: Jan Josef Liefers, Stefan Kurt
„‚Bis zum Ellenbogen‘, wie der letzte Winkel der Insel Sylt genannt wird, gehen der glücklose Geschäftsmann Achim (Jan Josef Liefers) und der griesgrämige Arbeitslose Willi (Stefan Kurt), um den letzten Willen des Bankangestellten Sven zu erfüllen (gespielt von Justus von Dohnányi, der auch das Drehbuch schrieb und Regie führte). Bei ihrer bizarren Reise durch ein WM-trunkenes Deutschland tarnen sie den unglücklich verstorbenen Freund als seligen Fußballfan und beweisen, dass es höchst amüsante Männerrunden ohne Herrenwitze geben kann. Eine liebevoll verspielte Komödie mit feindosiertem schwarzem Humor.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, HL, KI
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Chuck und Larry: Wie Feuer und Flamme USA 2007, R: Dennis Dugan, D: Adam Sandler, Kevin James
„Den Feuerwehrmännern Chuck und Larry sind küssende Männer zwar ziemlich suspekt. Doch damit der allein erziehende Larry seine zwei Kinder als Begünstigte seiner Lebensversicherung angeben kann, muss er wieder heiraten – und sieht im Freund und Weiberheld Chuck seine einzige Chance auf Hilfe. Während sie sich fortan als schwules Pärchen ausgeben, kollidiert in dieser witzlosen Klamotte eine oberflächliche Toleranzwerbung mit einem armseligen Schwulenbild, das ausgediente Tuntenstereotype vorgeführt.“ (tip) H, HB, HL, OL
Crash Test Dummies Deutschland/Österreich 2005, R: Jörg Kalt, D: Maria Popistasu, Bogdan Dumitrache
Die titelgebende Metapher ist so stark, dass die Dramaturgie sich kaum gegen sie behaupten kann. Tatsächlich sind alle Figuren in dieser österreichischen Variante von „Short Cuts“ menschliche Versuchskaninchen in einem Labor namens Globalisierung. In den Tagen vor der Erweiterung der Europäischen Gemeinschaft im April 2004 trifft da in Wien eine Reihe von Modellbürgern der EU aufeinander, denen gemeinsam ist, dass sie ungeübt Rollen ausprobieren, um in dieser „schönen neuen Welt“ zu bestehen. Der Film erzählt nun in Episoden von den Versuchen der vier Protagonisten, sich beruflich und emotionell den neuen Verhältnissen anzupassen. Große, sinnvolle Geschichten kann man von diesen improvisierten Existenzen nicht mehr erzählen, und deshalb bleiben kleine tragikomische Minidramen, bei denen der Aufprall dann doch so genau kalkuliert ist, dass es zwar wehtut, aber die Gurte halten. (hip) HB
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DM Killer Österreich/Deutschland 1964, R: Rolf Thiele, D: Curd Jürgens, Walter Giller
„Gesellschafts-Satire von Rolf Thiele: Drei Gauner kommen auf Bewährung aus dem Knast und setzen, die Konjunktur im Wirtschaftswunder-Deutschland ausnutzend, ihre Gaunereien diesmal ganz legal fort: Sie ziehen einen Export von Volkswagen nach Amerika auf, und da die Amerikaner wegen ihrer kürzeren Lieferzeiten einen enormen Aufpreis zahlen, werden die Gauner so in kürzester Zeit zu Millionären. Damit geraten sie blitzschnell in die höchsten gesellschaftlichen Kreise, die schon längst moralisch völlig korrumpiert sind. (filmportal) HH
Die drei ??? – Das Geheimnis der Geisterinsel Deutschland 2007, R: Florian Baxmeyer, D: Chancellor Miller, Nick Price
„Nach unzähligen Hörspielen und Büchern stehen die drei Nachwuchsermittler im Kino vor ihrer größten Herausforderung. Während in heutigen Kinderbuchverfilmungen immer öfter unerträgliche Jugendsprache und peinliche Rap-Einlagen dominieren, steht in Baxmeyers Kinodebüt der Abenteuerfaktor im Vordergrund: Geheimnisvolle Schätze, dunkle Höhlen und enge Gänge rufen Erinnerungen an Filme wie ‚Die Goonies‘ und ‚Auf der Jagd nach dem Juwel vom Nil‘ wach. Zudem haben die Macher von Studio Hamburg mit der Wahl Südafrikas als Drehort versucht, Kindern eine Welt jenseits traumhafter Strände zu zeigen. Mit Erfolg: Malerische Aufnahmen von der Kap-Region werden kontrastiert mit Sequenzen aus dem Township Khayelitsha, die Werte wie Toleranz und Respekt beiläufig und ohne erhobenen Zeigefinger vermitteln.“ (Cinema) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Die drei Räuber Deutschland 2007, R: Hayo Freitag
„Der klassisch zweidimensionalen Animation bedient sich Regisseur Hayo Freitag in seiner Verfilmung von Tomi Ungerers ‚Die drei Räuber‘, um den unverwechselbaren Zeichenstil des Elsässer Künstlers auf Film zu übertragen. Dies erscheint gelungen, und überhaupt ist die Geschichte vom Waisenmädchen Tiffany, das den drei nicht allzu hellen Gestalten aus dem Wald ein wenig Kultur beibringt, ein wahrer Ausbund an Charme.“ (tip) H, HB, HH, HL, KI
Die dritte Seite (Ücüncü Sayfa) Türkei 1999, R: Zeki Demirkubuz / Originalfassung mit Untertiteln
„Isa wird von seinem Boss brutal zusammengeschlagen, weil man ihm vorwirft 50 Dollar gestohlen zu haben. Man gibt ihm unter Drohungen einen Tag Zeit das Geld zu besorgen. Blutüberströmt kommt er nach Hause, wo sein Vermieter wegen ausstehenden Mieten auf ihn wartet. In einer Kurzschlußreaktion erschießt Isa den Vermieter und bricht auf der Stelle zusammen. Am nächsten Tag kommt er in seiner eigenen Wohnung wieder zu sich.“ (zeise) HH
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Eggesin möglicherweise Deutschland 2005, R: Olaf Winkler, Dirk Heth
„Zu Zeiten der DDR waren in Eggesin 27.000 Soldaten stationiert. Dann kam die Wende und der Standort wurde aufgelöst. Die örtliche Wirtschaft brach zusammen, junge Leute wandern ab. Mehr als ein Drittel der Einwohner sind bereits fort, weitere dreißig Prozent sollen noch folgen. Doch die Bürger von Eggesin resignieren nicht. Sie versuchen, sich in agilen Bürgerschaften zu organisieren und mit Einfallsreichtum das Beste aus ihrer Situation zu machen.“ (bremerfilmkunsttheater) HB
Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford USA 2007, R: Andrew Dominik, D: Brad Pitt, Casey Affleck
„Brad Pitt spielt natürlich nicht den Feigling, sondern die Westernlegende, die auf Schritt und Tritt vom eigenen Ruhm verfolgt wird und darüber sehr, sehr melancholisch geworden ist. Andrew Dominik setzt die Sehnsucht seines Stars nach größtmöglicher Gliederschwere und Lebensmüdigkeit geschickt ein und entringt dieser kinematographisch in- und auswendig erschlossenen Geschichte einen faszinierenden Spätwestern, eine Art Kammerspiel unter freiem Himmel, in dem man den Menschen beim schwerfälligen Denken zusehen kann. Es gibt grandiose Bilder von karger Landschaft, die immer schon so wirken, als seien sie einem alten Fotoalbum entnommen, und Menschen, in die sich die Anstrengungen, diese Weiten zu durchqueren, eingeschrieben zu haben scheinen - vor allem aber gibt es den grandiosen Casey Affleck, der den Robert Ford zwischen Begriffsstutzigkeit und Bauernschläue spielt und es schafft, dass man die Beziehung zu Jesse James als verzweifelt naive Liebesgeschichte begreift, die ihm am Ende einen zweifelhaften und genauso tödlichen Ruhm bringt.“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung) H, HB, HH
Es war k’einmal im Märchenland USA 2007, R: Paul Bolger, Yvette Kaplan
„Und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage? So nicht. In dieser Grimm’igen Parodie hat (Cinder)Ella größere Probleme als einen verlorenen Pantoffel: Kaum ist der weise Zauberer, der jedem Märchen sein Happy End beschert, in die Ferien entschwunden, verlieren seine Praktikanten den Zauberstab an Ellas böse Stiefmutter. Wo ist der Prinz, wenn man ihn braucht? Ella muss ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen . 700 Mitarbeiter aus aller Welt tüftelten an der deutschen 3-D-Produktion, vollendet im Studio der Berlin Animation Film. Mit ‚Shrek‘ kann sich ‚K’einmal im Märchenland‘ zwar nicht messen. Aber so hat man Rumpelstilzchen noch nie gesehen.“ (Cinema) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Ex Drummer Belgien/Italien/Frankreich 2007, R: Koen Mortier, D: Dries Vanhegen, Norman Baert / Originalfassung mit Untertiteln
„Drei körperlich leicht behinderte, verhaltensgestörte junge Männer bringen einen berühmten Schriftsteller dazu, in ihrer Punkband Schlagzeug zu spielen. Sie wollen von seinem Ruhm profitieren, er aber sieht sich als eine Art herabgestiegener Gott, der das Elend seiner Mitmusiker für sein Buch nutzen will. Hierfür muss er allerdings zunächst ein Teil ihrer Welt werden. Die visuell wie sprachlich drastische Darstellung sozialen Elends versteht sich nicht als Realismus, sondern als Reflexion über die Darstellbarkeit von hoffnungslosen Lebensweisen, kunstvoll gebrochen sowohl über die Hauptfigur als auch über Stilisierungen auf der Bild- und Tonebene.“ (filmdienst) HB, HH
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Free Rainer Österreich, Deutschland 2007, R: Hans Weingartner, D: Moritz Bleibtreu, Elsa Sophie Gambard
„Ein koksender Kotzbrocken, der seichte und zynische Fernsehshows erfindet, begegnet durch einen Autounfall seinem Racheengel und wandelt sich vom Saulus zum Paulus. Er erkennt den bösen Geist des Schrott-Fernsehens in einem Kästchen, das auch ihn beherrschte: das Gerät, das hierzulande die Einschaltquoten misst. Diesem will er nun - auf nicht gerade legale Art - eine gute Seele einhauchen, damit das Publikum seine ‚wahren‘ TV-Bedürfnisse erkennen kann. Regisseur Hans Weingartner (‚Die fetten Jahre sind vorbei‘) hat eine gute kulturkritische Filmidee nicht besonders originell umgesetzt, mit einem ziemlich lärmigen, action-geprägten Anfang und einem süßen stillen Ende. (Neue Zürcher Zeitung) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Frisch, Fromm, Fröhlich, Frei Deutschland 1970, R: Rolf Thiele, D: Monika Berg, Horst Frank
„Anbiedernde Beschreibung der sexuellen Verhaltensweisen der Jugend von den 20er Jahren bis heute. Derbe Sex-Schnulze des zum Klamotten-Regisseur abgesunkenen Rolf Thiele.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
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Grimms Märchen von Lüsternen Pärchen Deutschland 1969, R: Rolf Thiele, D: Walter Giller, Ingrid van Bergen
„Unter der groben Hand Thieles total mißglückter Versuch, an Hand von Grimms Märchen Sex- und Horror-Rummel zu parodieren. In Bild und Dialog voller ordinärer Anzüglichkeiten.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
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Halloween USA 2007, R: Rob Zombie, D: Scout Taylor-Compton, Malcolm McDowell
„Auch wenn Remakes einen schlechten Ruf haben – Filme wie ‚Scarface‘ oder ‚Die Fliege‘ wurden erst durch die Neuinterpretation des Stoffes zu echten Klassikern. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf wagte sich Schockregisseur Rob Zombie an den Heiligen Gral des Horrorgenres: John Carpenters Story über den Serienkiller Michael Myers, der im beschaulichen Haddonfield regelmäßig an Halloween die Nacht der langen Messer eröffnet. Anders als das Original führt der 42-Jährige den Zuschauer zurück in die Kindheit des obskuren Maskenschlächters. Und zeigt ihn als einsamen Außenseiter, der auf dem Höhepunkt der Hänseleien in Schule und Familie schließlich zum Massenmörder wird. In der zweiten Hälfte des Films zollt Zombie dann dem altgedienten Slasher-Kino Tribut: Hektische Verfolgungsjagden durch abbruchreife Häuser, kreischende Teenies und ein ansehnlicher, wenngleich nicht übertriebener Blutfaktor offenbaren seine Verehrung für das überraschungsarme Genre. Originelle Metzel-Unterhaltung sieht anders aus.“ (Cinema) H, HB, HH, KI, OL
Heimatklänge Schweiz/Deutschland 2007, R: Stefan Schwietert
„Das Jodeln ist längst nicht mehr für die Volksmusik reserviert. Dafür sorgen Vokalartisten wie Aldi Nolder, Christian Zehnder und Erika Stucky. Für sie dient die Stimme nicht nur dem Ausdruck von tiefen Emotionen, sie führt auch zu musikalischen Wurzeln und der eigenen Identität. Stefan Schwieterts sehenswertes Filmessay zeigt die verschiedenen Facetten und Herangehensweisen der drei Künstler.“ (tip) HB, HH
Hinter dem Zuckervorhang Kuba/Spanien/Frankreich 2006 , R: Camila Guzmán Urzúa / Originalfassung mit Untertiteln
„Kuba polarisiert: für die einen der letzte Hort der ‚sozialistischen Utopie‘, für andere Ort von Menschenrechtsverstößen und bitterem Mangel. Camila Guzmán Urzúa wuchs in den Achtzigern in Kuba auf. Sie zeichnet ein wehmütiges Bild vergangener Ideale von sozialer Gleichheit, Erfüllung aller Grundbedürfnisse durch den Staat und Leichtigkeit des Lebens, die einer tiefgreifenden Desillusionierung gewichen sind, seitdem mit dem Ende des Ostblocks auch die kubanische Wirtschaft zusammenbrach.“ (bremerfilmkunsttheater) HB
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I Broke my Future – Paradies Europa Deutschland 2006, R: Carla Gunnesch
„Demokratie, soziale Versorgung, Wohlstand – was für uns Selbstverständlichkeiten sind, klingt für viele Menschen außerhalb der ‚Festung Europa‘ wie das leibhaftige Paradies. Hunderttausende versuchen jedes Jahr, als Asylbewerber oder Illegale die Grenzen zur EU zu überwinden. Die Dokumentation begleitet vier junge Afrikaner in Berlin, deren Träume längst zerbrochen sind. Ihr Alltag besteht aus Angst vor Kontrollen, Ausbeutung als illegale Arbeitskraft und der schwindenden Hoffnung auf eine Lebensperspektive.“ (bremerfilmkunsttheater) HB
J
Jesus Camp USA 2006, R: Heidi Ewing, Rachel Grady
„Für Becky Fischer steht fest: ‚Demokratie und Freiheit zerstören sich selbst‘. Sie organisiert Sommercamps für Kinder evangelikaler Christen in den USA, in denen Fünf- bis Zwölfjährige mit suggestiven Methoden zur ‚Armee Gottes‘ herangezogen werden – Vorreiter einer künftigen politisch-religiösen Erneuerung der Vereinigten Staaten. Der Oscar-nominierte Film zeigt ein martialisches Christentum, das die Frage aufwirft, welchen Platz darin Andersdenkende haben.“ (bremerfilmkunsttheater) HB, HH
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Der Kindergarten Daddy 2: Das Feriencamp USA 2007, R: Fred Savage, D: Cuba Gooding Jr., Lochlyn Munro
„Nachdem schon Eddie Murphy als ‚Kindergarten-Daddy‘ bis an die Schmerzgrenze nervte, macht sich jetzt die chronische Fehlbesetzung Cuba Gooding, Jr. (‚Snow Dogs‘) zur Witzfigur. In der Rolle des treu-doofen Charlie übernimmt er mit seinem Kumpel Phil ein heruntergekommenes Ferien-Camp, das prompt von einer übermütigen Rasselbande heimgesucht wird. Und zu allem Übel macht ihnen auch noch der fiese Rivale Lance mit seiner schicken Ferienanlage Konkurrenz. ‚Giftiger Efeu ist weniger schmerzhaft als dieser Film‘, urteilte die US-Filmbibel Hollywood Reporter über diesen Kinderkram mit militaristischem Unterton. Treffender könnten wir es auch nicht formulieren.“ (Cinema) H, HB, HH, KI. OL
King of California USA 2007, R: Michael Cahill, D: Michael Douglas, Evan Rachel Wood
„Die 17-jährige Miranda hat es nicht gerade leicht in ihrem Leben: Ihre Mutter ist vor geraumer Zeit abgehauen und ihr Vater Charlie saß bis vor Kurzem in der Psychiatrie. Nun ist er wieder entlassen und hat auch schon einen Plan, wie Tochter und Vater aus ihrer finanziellen Krise kommen können. Sie sollen einfach einen verschollenen spanischen Schatz aus dem 17. Jahrhundert suchen. Einziges Problem: An der vermuteten Fundstelle steht inzwischen ein Baumarkt. Der Film ist eine gelungene Mischung aus skurriler Außenseiter-Komödie und packendem Vater-Tochter-Drama. Mike Cahill beweist in seinem Regiedebüt sein Geschick für die Balance zwischen Wortwitz und Slapstick auf der einen und melancholischen Momenten auf der anderen Seite. Michael Douglas brilliert dabei in einer seiner bizarrsten Rollen.“ (Blickpunkt:Film) H, HB, HH, KI, OL
Komm nur mein liebstes Vögelein Deutschland/Italien1968, R: Rolf Thiele, D: Maria Brockerhoff, Tanja Grube
„Rolf Thieles parodistischer Versuch, die Sexwelle zu nutzen, indem er 2.000 Jahre deutscher ‚Sittengeschichte‘ glossiert. Derbe Albernheit beherrscht die meisten Episoden. Witz und Ironie werden auf peinliche Weise verfehlt.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
Könige der Wellen USA 2007, R: Ash Brannon, Chris Buck
„‚Könige der Wellen‘ sind einige aus der Art geschlagene Pinguine, die das Eis der Antarktis verlassen, um vor Hawaii um die Wette zu surfen. Auf der Reise werden sie von einem Kamerateam begleitet. In ihrem amüsanten Animationsfilm bedienen sich die Regisseure Ash Brandon und Chris Buck geschickt der Mittel des Dokumentarfilms, lassen ihre gefiederten Sportler direkt in die Kamera sprechen und folgen ihnen im Reportagestil auf Schritt, Tritt und Wellenritt. So teilt der Zuschauer mehr und mehr die Leidenschaft der untersetzten Helden und beginnt zu begreifen, warum Surfbretter die Welt bedeuten können.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, HL, KI, OL
Königreich Arktis USA 2007, R: Adam Ravetch, Sarah Robertson
„15 Jahre investierten Adam Revetch und Sarah Robertson für ihre Tierbeobachtungen in ‚Königreich Arktis‘ und formten daraus eine vermenschlichte Geschichte um den Kreislauf nordpolaren Tierlebens. Dabei geht es um das Walrossmädchen Seela und die knuddelige Eisbärin Nanu, die sich im täglichen Überlebenskampf auch mit den Widrigkeiten durch abschmelzende Polkappen behaupten müssen. Die Bilder aus nächster Nähe beeindrucken zwar, aber indem die Härten der Natur in den Hintergrund gerückt werden, ist der Film nicht mehr als eine kindgerechte Semitierdoku ohne Tiefe.“ (tip) H, HB, HH, KI, OL
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Die Legende von Beowulf USA 2007, R: Robert Zemeckis, D: Ray Winstone, Sir Anthony Hopkins
„‚Die Legende von Beowulf‘, dem sagenhaften König und Drachentöter, ist Anglistikstudenten als Hauptfigur des ältesten englischen Epos bekannt. Action-Fans können ihn nun als Helden des jüngsten computerisierten Fantasy-Abenteuers kennenlernen. Regisseur Robert Zemeckis hat zu diesem Zweck seine Schauspieler (Anthony Hopkins, John Malkovich, Angelina Jolie) ohne Kulissen oder Kostüme vor digitalen Spezialkameras agieren lassen, das bombastische Monsterspektakel rundum wurde aus dem Computer dazugeliefert. Die unübersehbaren Vorzüge dieser Technik: Sie verleiht den Schauspielern die puppenhafte Anmutung von Videospielfiguren.“ (Der Spiegel) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Liebesleben Deutschland 2007, R: Maria Schrader, D: Neta Garty, Rade Serbedzija
„Die Schauspielerin Maria Schrader versucht sich in ihrer ersten Regiearbeit an der Verfilmung des Bestsellers ‚Liebesleben‘ der israelischen Autorin Zeruya Shalev. Ein Roman, dessen Adaption eine ziemliche Herausforderung darstellt, da sich seine Story ausschließlich in der Gedankenwelt einer jungen Frau zuträgt und durchgängig aus ihrer subjektiven Perspektive geschildert wird. Diese innere Welt in äußere Handlung zu übersetzen, gelingt Schrader jedoch nicht immer mit letzter Konsequenz. In der Rolle der Ja’ara, die sich in eine zerstörerische Affäre mit einem viel älteren Bekannten ihrer Eltern verstrickt, überzeugt allerdings die junge israelische Schauspielerin Netta Garti.“ (tip) H, HB, HH, KI, OL
Liebe, Wind, Staub (Lien Lien Fung Chen) Taiwan/China 1987, R: Hou Hsiao-hsien, D: Yue-Lin Ko, Tianlu Li / Originalfassung mit Untertiteln
„Ah-Huen, der aus einem Arbeiterdorf stammt, ist gezwungen, sein Studium aufzugeben. Als Drucker und Laufbursche arbeitet er in der Hauptstadt, während seine Freundin im Dorf eine Schneiderlehre macht. Als Ah-Huen für drei Jahre zum Militär muss, entschließt sich seine Liebste, einen anderen zu heiraten. Mit einer bewundernswerten Empfindsamkeit filmt Hou Hsiao-hsien kleine und große Dramen.“ (Kino 46) HB
Lissi und der wilde Kaiser Deutschland 2007, R: Michael Herbig
„In seiner Grundidee beruht Herbigs Animationsfilm auf Sketchen aus seiner Fernsehshow ‚bullyparade‘, um die herum man eine zunächst etwas pomadig in die Gänge kommende Story gestrickt hat: die traute Zweisamkeit von Kaiser Franz und seiner Gemahlin Lissi wird jäh gestört, als die Kaiserin vom Yeti entführt wird. Die 3-D-Animation ist durchaus ordentlich; Parodien, Wortspiele und die Arbeit mit Dialekten machen ‚Bullys‘ bewährten Witz aus. Einen Dauerbrüller sollte man sich allerdings nicht erwarten.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
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Machtlos USA/Südafrika 2007, R: Gavin Hood, D: Jake Gyllenhaal, Reese Witherspoon
„Politisch aufgeladener Thriller über eine amerikanische Frau, die nach ihrem von der CIA verschleppten ägyptischen Ehemann sucht. In seinem ersten amerikanischen Film packt der Südafrikaner Gavin Hood, dessen Erstling ‚Tsotsi‘ 2005 mit einem Oscar als bester fremdsprachiger Film ausgezeichnet wurde, ein heißes Eisen an: die Verschleppung und Folter von Terrorverdächtigen durch die CIA. Verpackt in einen dramatischen Thriller mit attraktiver Starbesetzung, steigert Hood kontinuierlich die Spannung, verpasst es aber nicht, brisante Fragen zu stellen, welchen Preis der Westen bereit ist für Freiheit und Frieden zu bezahlen.“ (Blickpunkt:Film) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Meine schöne Bescherung Deutschland 2007, R: Vanessa Jopp, D: Martina Gedeck, Heino Ferch
„‚Polynukleare Familienstrukturen‘ resultieren aus dem umtriebigen Beischlafverhalten einer Frau, die sich drei Kinder von drei verschiedenen Männern leistet. Sara ist so eine Vielfachmutter, von ihrem vierten Gatten Jan hat sie kein Kind - noch nicht. Denn am Heiligabend, zu dem Sara ihre gesamten Exmänner samt neuen Partnerinnen zum Essen einlädt, verkündet sie die frohe Botschaft: Sie ist schwanger. Eine wunderbar schwarzhumorige Ensemblekomödie hätte ‚Meine schöne Bescherung‘ werden können. Doch Regisseurin Vanessa Jopp (‚Vergiss Amerika‘) fehlt das Timing für ihre Schauspieler, ihr Humor ist bieder und steif. Sobald die Gags ein wenig Fahrt aufnehmen, landen sie schnell im Klamauk.“ (kulturnews) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Menschen, Träume, Taten Deutschland 2006, R: Andi Stiglmayr
„Beobachtungen in einem selbstverwalteten, genossenschaftlich organisierten Ökodorf in der Altmark, dessen Bewohner sich einer alternativen Lebensführung verschrieben haben. Der kommentarlose Dokumentarfilm wird von der Sympathie für die Porträtierten getragen, stellt deren Lebensentwürfe aber nur unzureichend dar, sodass sich die Informationsausschnitte nicht zu einem Überblick zusammenfügen. Sinnvolle, bedenkens- und nachahmenswerte Anregungen liefert der Film dennoch.“ (filmdienst) HB, HH
Mit 25 geht’s bergab – Dem Anti-Aging-Trend auf der Spur Deutschland 2005, R: Milka Pavlicévi, André Schäfer
„Mit 25 hat der menschliche Körper seinen Leistungshöhepunkt erreicht und beginnt danach zu altern. Diesen Prozess versucht die weltweite Schönheitsindustrie mit Cremes und Chirurgie zu stoppen – und verdient daran Milliarden. Für viele Menschen ist der eigene Körper ihr wichtigstes Projekt. Ist Altern eine Krankheit? Ist eine Gesellschaft denkbar, in der es nur noch schöne Menschen gibt?“ (bremerfilmkunsttheater) HB, HH
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Nach 7 Tagen ausgeflittert USA 2007, R: Bobby Farrelly, Peter Farrelly, D: Ben Stiller, Michelle Monaghan
„In den Flitterwochen entpuppt sich die frisch Angetraute eines 40-Jährigen, der zuvor überzeugter Single war, als Nervensäge. Während sie durch einen Sonnenbrand ans Hotelzimmer gefesselt ist, bandelt der Mann mit einer neuen Liebe an und entfesselt damit ein rasantes Verwechslungsspiel. Romantische Komödie als Neuverfilmung eines Neil-Simon-Stoffs aus dem Jahr 1972, die die Vorlage recht frei und mit viel Tempo variiert. Abwechslungsreiche Unterhaltung mit überzeugenden Darstellern, einigen Sprüngen, angesiedelt zwischen derben Witzen und einigem Tiefgang.“ (filmdienst) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
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Øyenstikker (Libellen) Norwegen 2001, R: Marius Holst, D: Maria Bonnevie, Kim Bodnia / Originalfassung mit Untertiteln
„Eddie und Maria haben in ihrem Leben schwierige Zeiten erlebt. Sie sind sich zu einer Zeit begegnet, als beide einen Partner suchten: jemanden, der sie retten könnte. Aber das ist so nicht möglich. Irgendwann taucht immer jemand aus der Vergangenheit auf und steht plötzlich vor der Tür. In diesem Fall ist es Eddies alter Kumpel Kullmann. Eddie trifft ihn an der Tankstelle und kann ihn nicht mehr abschütteln. Kullmann wurde kürzlich aus dem Gefängnis entlassen. Er hat eine lange Haftstrafe abgesessen - für ein Verbrechen, das er gemeinsam mit Eddie begangen hat. Ein modernes Kammerspiel über Liebe und Loyalität nach der Erzählung ‚Natt til mørk morgen‘ von Ingvar Ambjørnsen, das sich durch dichte psychologische Spannung auszeichnet.“ (Filmtage Lübeck) HB
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Persepolis Frankreich/USA 2007, R: Marjane Satrapi & Vincent Paronnaud
„Mit ihren erfolgreichen autobiografischen Graphic novels hat die Exiliranerin Marjane Satrapi, die heute in Paris lebt, ein Fenster in ihre frühere Heimat geöffnet, das einen Blick aus überraschender Perspektive bietet. Satrapis schwarzweisse, in gewollt naivem Stil gezeichneten Comics sind nun in einen kongenialen Animationsfilm umgesetzt worden. ‚Persepolis‘ erzählt die Lebensgeschichte der Autorin vor dem Hintergrund der Islamischen Revolution in Iran. Aus dem aufgeweckten und aufsässigen Kind wurde eine rebellische Jugendliche, die von ihren liebenden Eltern zu ihrem eigenen Schutz nach Europa geschickt wurde. Die Geschichte erfreut sich, auch hinsichtlich der historischen Fakten, einer konsequent subjektiven Haltung, die bisweilen ins Larmoyante abzurutschen droht, sich aber immer wieder mit schwarzem Humor gegen aufkommendes Selbstmitleid wappnet. In seinem selbstironisch-polemischen Ton ist ‚Persepolis‘ Schwarzweissmalerei der ergötzlichsten Art.“ (Neue Zürcher Zeitung) H, HB, HH, KI, OL
Prater Österreich/Deutschland 2007, R: Ulrike Ottinger
„Ulrike Ottinger entwirft in Form eines filmischen Doku-Essays eine kleine Kulturgeschichte des Wiener Praters. In einer vielschichtigen Collage aus Wochenschaumaterial, alten Fotos und Postkarten, literarischen Kommentaren und der Stimme eines Off-Erzählers verknüpft sie historische Abrisse mit Beobachtungen in der Gegenwart, wobei der Blick einerseits auf technische und soziale Wandlungen gerichtet wird, andererseits erneut ihr Faible fürs Exotisch-Ungewöhnliche und für Gegenentwürfe zum westlichen, bürgerlichen Alltag zu Tage tritt. Ein schillerndes, ironisch gefärbtes Amalgam, in dem sich die Mentalitäts- und Alltagsgeschichte des Vergnügens quer durch alle sozialen Schichten, technischen Entwicklungen und Zeitgeist-Phänomene spiegelt.“ (Lexikon des internationalen Films) H
Die Prophezeiungen von Celestine USA 2006, R: Armand Mastroianni, D: Matthew Settle, Thomas Kretschmann
„‚Die Prophezeiungen von Celestine‘ beruht auf dem gleichnamigen Roman von Erfolgsautor James Redfield. Der verfilmte sein in mehr als 40 Sprachen übersetzte Buch selbst. Der Roman befand sich drei Jahre auf der Bestsellerliste der New York Times und wurde Vierzehnmillionenfach verkauft. Angebote von Filmproduzenten und Verleihern bezüglich der Filmrechte schlug der Autor stets aus. Seine Begründung: ‚Wir wollen, dass die Vision des neuen spirituellen Bewusstseins so umgesetzt wird, wie es die Bücher versucht haben, zu beschreiben.‘ Trotz Kritiken gibt es zahlreiche Fangemeinden, welche die unterschiedlichen Bedeutungsebenen und -unterschiede in ‚Die Prophezeiungen von Celestine‘ diskutieren. Fernsehprediger Jürgen Fliege diente sich der Romanverfilmung als Schirmherr an.“ (filmreporter) HB, HH
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Ratatouille USA 2007, R: Brad Bird
„Aus die Maus! Seit die Computertrick künstler des Pixar-Studios (‚Findet Nemo‘) die Animationsabteilung des Disney-Konzerns leiten, herrscht dort ein geradezu subversiver Geist: Der Held der neuen Disney/Pixar-Produktion ‚Ratatouille‘ ist ausgerechnet eine Ratte. Remy heißt das Tier, ein kleiner Feinschmecker, der lieber Rohmilchkäse als Abfall frisst und von einer Karriere als Koch träumt. Durch Zufall und die Kanalisation landet Remy in der Küche eines Pariser Gourmetrestaurants. Brad Bird (Drehbuch und Regie) ist eine wunderbare Trickkomödie gelungen, genau jene Mischung aus Humor, Sentiment und Spannung, die man in aktuellen US-Filmen sonst meist vergeblich sucht. Wer war noch mal Micky Maus?“ (Der Spiegel) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
S
Saint Jacques… Pilgern auf französisch Frankreich 2005, R: Coline Serreau , D: Muriel Robin, Artus de Penguern
„‚Saint Jacques…‘ beschwört die heilende Kraft der Versöhnung durch den mühseligen Fußmarsch. In ihrem unmotorisierten Roadmovie schickt die Autorin und Regisseurin Coline Serreau (‚3 Männer und ein Baby‘) neun ungleiche Franzosen auf den Jakobsweg. Dabei kommen drei einander wortreich abgeneigte Geschwister wieder zusammen, ein junger arabischer Migrant lernt wie durch ein Wunder lesen, aus den sich wandelnden Grüppchen entstehen neue Familien. Serreaus amüsanter und zärtlicher Ensemblefilm folgt zwar ausgetretenen Pfaden und absolviert überwiegend ein dramaturgisches Pflichtprogramm, aber eine Pilgerschaft zehrt ja ebenfalls von der Wiederholung immergleicher Riten.“ (Der Spiegel) HB KI
Seed Kanada 2007, R: Uwe Boll, D: Will Sanderson, Michael Paré
„Ein irrer Serienkiller lädt mit allerlei Handwerksgeräten zum Blutgericht. In Zeiten von ultrabrutalen Terrorstreifen wie ‚The Hills Have Eyes“‘ oder Eli Roths ‚Hostel‘-Massakern muss ein Film schon so einiges an Brachialeffekten aufbieten, um aus der Masse der Horrorfilme herauszustechen: Bei ‚Seed‘ ist dies eine vierminütige Sequenz, in deren Verlauf der Kopf einer Frau mit einem Zimmermannshammer nach allen Regeln der Folterkunst malträtiert wird. Ansonsten serviert ‚Postal‘-Regisseur Uwe Boll (s. auch ‚Schwerter des Königs‘) genreübliche Schlitzer-Kost.“ (Cinema) H, HB, KI,
Shades of the Lake / Fine Line USA 1982/84, R: Ang Lee / Originalfassungen ohne Untertitel
„Während der Produktion dieser beiden Filme befand sich Ang Lee an der Filmkunsthochschule in New York. In seinem zweiten Studienjahr entstand ‚Shades of the Lake‘ und verschaffte ihm nachträglich ein Hochschulstipendium. Das Taiwan Information Office verlieh Lee dafür den goldenen Preis für den besten Kurzfilm. ‚Fine Line‘ war dann Lees Abschlussarbeit.“ (Kino 46) HB
Der Sternwanderer USA 2007, R: Claire Danes, Charlie Cox
„In diesem Fantasy-Märchen zieht sich eine magische Mauer durchs mittelalterliche England, um das Königreich Stormhold vor gemeinen Engländern zu schützen. Doch Tristan hat seiner Angebeteten versprochen, ihr einen über Stormhold gefallenen Stern zu bringen. Hinter besagtem Stern sind auch noch andere her – die Söhne des verblichenen Königs von Stormhold (Peter O’Toole) und drei Hexen, die nach ewiger Jugend dürsten. Der Stern entpuppt sich als schimmernde Blondine namens Yvaine. Die Hexe Lamia (Michelle Pfeiffer) muss Yvaine das Herz entreißen, wenn sie ihr verjüngtes Aussehen nicht wieder verlieren will. „Stardust“ basiert auf einer Geschichte von Neil Gaiman und verbindet Fantasy mit Slapstick und allerlei Kuriosa. Hervorragend sind die Nebendarsteller, allen voran Robert De Niro als Piratenkapitän eines Luftschiffs, der ein Doppelleben als sich selber bewundernde Fummeltrine führt.“ (Neue Zürcher Zeitung) H, HB, HH, KI, OL
Stille Tage in Clichy Deutschland/Frankreich/Italien 1989, R: Claude Chabrol, D: Andrew McCarthy, Nigel Havers
„Im Rückblick auf seine Jugend führt ein greiser Erotomane einem jungen Mädchen erotische Episoden aus dem sündigen Paris der 30er Jahre vor Augen: Er selbst als damals noch jugendlicher Schriftsteller und sein Freund fallen von einem sexuellen Abenteuer ins andere. Mit zahlreichen Klischees und Platitüden gestalteter Film nach dem gleichnamigen Roman von Henry Miller: teils wird mit Schauwerten spekuliert, teils die sozialkritische Beschreibung eines sinnentleerten Bürgertums angestrebt. Insgesamt einer der schwächsten und langweiligsten Filme Chabrols.“ (Lexikon des internationalen Films) HB
T
Tagebuch einer Kammerzofe (Diary of a chambermaid) USA 1946, R: Jean Renoir, D: Paulette Goddard, Burgess Meredith / Originalfassung ohne Untertitel
„Ein Dienstmädchen kommt in ein herrschaftliches Haus in der französischen Provinz, das sich als Sündenbabel entpuppt: Monsieur ist ein täppischer Lüstling, Madame eine geifernde Kanaille. Verfilmung eines Romans von Mirbeau während Renoirs Exil in den USA. Versiert im Umgang mit Originalschauplätzen, musste Renoir vorwiegend in Atelier drehen, wodurch die Rekonstruktion des französischen Milieus eher steril ist als formal und inhaltlich überzeugend. Das von der Produktion erzwungene Happy Ende mildert zudem die Gesellschaftskritik der Vorlage.“ (Lexikon des internationalen Films) H
Takva – Gottesfurcht Türkei/Deutschland 2006, R: Özer Kiziltan, D: Erkan Can, Güven Kiraç
„Ein frommer Moslem steigt in Istanbul zum finanziellen Kontaktmann eines Sufi-Ordens auf, erledigt in dessen Auftrag Geldgeschäfte und kümmert sich um die Liegenschaften des Ordens. Je mehr er sich mit der säkularen Welt auseinandersetzt, desto mehr wird er mit deren Übeln konfrontiert, registriert Betrug, Missbrauch und Heuchelei in den Reihen der scheinbar gottesfürchtigen Bosse. Der beeindruckende Erstlingsfilm verdichtet sich zum in der Hauptrolle überzeugend gespielten Drama, das den Gewissenskonflikt eines religiösen Menschen in den Mittelpunkt stellt und mutig die Verbindung von religiösem Fundamentalismus mit zynischer Geschäftemacherei anprangert.“ (filmdienst) HH
Tall – Die amerikanischen Wolkenkratzer und Louis SullivanUSA 2004, R: Manfred Kirchheimer / Originalfassung mit Untertiteln
„Eine lyrische Dokumentation über die Entstehung der amerikanischen Wolkenkratzer und deren berühmten Architekten Louis Sullivan, dem heute anerkannten ‚Vater der Wolkenkratzer‘.“ (Kommunales Kino Hannover) H
Tell Schweiz/Österreich 2007, R: Mike Eschmann, D: Mike Müller, Axel Stein
„Die Filmstiftung NRW wird schon wissen, warum sie diese unsäglich platte Parodie über den Schweizer Nationalhelden Wilhelm Tell mit 900.00 Euro unterstützt hat. Wir dagegen sind ratlos. Mag sein, dass die Lektüre des Drehbuchs nicht ganz so quälend war wie das Aussitzen des fertigen Films. Ein lächerlicher Gag jagt den nächsten, die Darsteller chargieren um die Wette (der erste Preis geht unangefochten an Udo Kier als Obertunte), und eine halbwegs stimmige, geschweige denn witzige Story ist weit und breit nicht zu entdekken.“ (Cinema) HH
30 Days of Night USA 2007, R: David Slade, D: Josh Hartnett, Melissa George
„Eine morbide Schlachtplatte: Vampire fallen in einer langen arktischen Nacht über eine Kleinstadt in Alaska her. Regisseur David Slade zählt zu den jungen Wilden eines neuen Hollywood. Er hatte mit dem fiesen, furiosen und verdammt smarten Psycho-Kammerspiel ‚Hard Candy‘ 2005 sein Spielfilmdebüt gegeben und durfte nun unter der Aufsicht seiner Produzenten Sam Raimi und Rob Tapert die Adaption von der Comic-Trilogie ‚30 Days of Night‘ von Ben Templesmith und Steve Niles inszenieren. Ähnlich wie James Wan und Eli Roth, die mit ihren Filmen ‚Saw‘ und ‚Hostel‘ eine neue Ära der Gewaltdarstellung im zeitgenössischen Horrorfilm eingeläutet haben, beherrscht Slade das pure Handwerk des Horrors virtuos. Und ähnlich wie Wan und Roth scheitert er bei dem Versuch, eine wirklich fesselnde Geschichte zu erzählen.“ (br-online) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Three Burials Of Melquiades Estrada USA/Frankreich 2005, R: Tommy Lee Jones, D: Tommy Lee Jones, Barry Pepper / Originalfassung mit Untertiteln
„Als Schauspieler ist Tommy Lee Jones ein Typ, der kein Wort zu viel sagt, und deswegen gibt es auch wenig Grund, bei seinem Regiedebüt ‚Three Burials – Die drei Begräbnisse des Melquiades Estrada‘ etwas anderes zu erwarten. Worauf man allerdings nicht gefasst sein konnte, ist der Umstand, dass es sich dabei um einen der beeindruckendsten Filme der letzten Zeit handeln würde. Die Geschichte von Freundschaft, Rache und Einsamkeit im amerikanisch-mexikanischen Grenzgebiet ist von einer Originalität und Kraft, die es durchaus mit Jones‘ schauspielerischer Präsenz aufnehmen kann - der Mann ist vor und hinter der Kamera die Wucht.“ (Frankfurter Allgemeine) HH
Tuyas Hochzeit VR China 2006, R: Quan’an Wang, D: Nan Yu, Bater
„Der dieses Jahr in Berlin mit dem Goldenen Bären ausgezeichnete, von einer wunderbaren Hauptdarstellerin getragene Film des chinesischen Regisseurs Wang Quan‘an ist eine bezaubernde Hommage an den Lebensmut einer jungen Frau. In beinah dokumentarisch anmutender Manier wird Tuyas alles andere als idyllische Existenz als Hirtin in der Inneren Mongolei vor Augen geführt, wird gezeigt, wie sie in einer durchaus patriarchalisch strukturierten Gesellschaft die Verantwortung für ihre Kinder und insbesondere eine Ansammlung unterschiedlich handicapierter Noch- und Noch-nicht-Ehemänner übernimmt. Der Film vermittelt ein stimmiges, äusserst anschauliches Bild des rasanten gesellschaftlichen Wandels, verklärt seine herb-schöne Heldin jedoch nie, sondern zeigt durchaus auch die Beschränkungen ihrer trotzigen Selbstbehauptung.“ (Neue Zürcher Zeitung) H, HH
V
Venusberg Deutschland 1963, R: Rolf Thiele, D: Marisa Mell, Nicole Badal
„Sieben junge Frauen treffen sich in der Ferienvilla eines Frauenarztes auf schneebedecktem Hügel, um auf einen Mann zu warten, der dann aber nicht kommt. Der fast handlungslose Film versucht, in der entkonventionalisierten Situation gleichgeschlechtlicher Einsamkeit ‚das wahre Ich‘ der Frau zu enthüllen. Dabei bedient er sich einer gleichermaßen modisch verquollenen und anstößigen Dialog- und Bildsprache und konstruiert das fragwürdige Bild der Frau als ausschließlich von sexueller Begierde getriebenes Wesen. Ein bei aller unfreiwilligen Lächerlichkeit ärgerlicher Film.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
Verschwörung der Herzen Norwegen 2006, R: Øyvind Sandberg
„Kåre Morten und Per, zwei Freunde mit Down-Syndrom, führen im norwegischen Bergen ein ganz normales Leben, bis Kåre Morten sich in Maybritt verliebt. Zwischen Herzklopfen, Liebesbriefen und einer skeptischen Mutter lernt er, mit seinen Gefühlen umzugehen und vor Problemen nicht wegzulaufen. Eine anrührende Geschichte über drei Menschen, die eine ganz konkrete Utopie erlebbar machen: ein selbstbestimmtes Leben inmitten der Gesellschaft.“ (bremerfilmkunsttheater) HB
Vier Monate, drei Wochen und zwei Tage Rumänien 2007, R: Cristian Mungiu, D: Anamaria Marinca, Laura Vasiliu
„Beinah dokumentarisch im Gestus, hoch bewusst inszeniert, erzählt der in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnete zweite Langspielfilm des 1968 geborenen rumänischen Regisseurs Cristian Mungiu eine Geschichte aus der Spätzeit des Ceausescu-Regimes. Der Titel bezieht sich auf den effektiven Stand der Schwangerschaft, den die schöne, aber unselbständige Studentin Gabita dem Arzt zu verheimlichen trachtet, der an ihr eine illegale Abtreibung vornehmen soll. Der Film wird dann vor allem zum Porträt der von der grossartigen Anamaria Marinca verkörperten Otilia, die sich beeindruckend um die Freundin kümmert. Das Auftreiben von Geld, die schwierige Suche nach einem Hotelzimmer, das Treffen mit dem unwilligen Arzt verdichten sich mit der ungemein gekonnt getroffenen Darstellung sozialistischer Tristesse zu einem Gefühl unsichtbar in der Luft lastender Bedrohung.“ (Neue Zürcher Zeitung) H, HH
Von Löwen und Lämmern USA 2007, R: Robert Redford, D: Tom Cruise, Meryl Streep
„‚Von Löwen und Lämmern‘ ist ein engagiertes Politdrama über die Verquickung von Politik und Medien vor dem Hintergrund des US-Militäreinsatzes in Afghanistan. Spannend ist der Schlagabtausch zwischen Tom Cruise als Bush-freundlichem Senator und Meryl Streep. Der ehrgeizigen Journalistin will er eine neue, angeblich alle Probleme lösende militärische Geheimmission verkaufen. Strategiewechsel in einem Krieg, der nicht so richtig vorankommt. Egal, was es kostet, die USA brauchen unbedingt den Sieg. Redford selbst spielt einen Professor, der seine Studenten unbedingt überzeugen will, sich zu engagieren. Leider nicht ohne Pathos. ‚Von Löwen und Lämmern‘ ist ein sehr patriotischer Film mit teils fast kitschigen Appellen an die US-amerikanischen Tugenden. Trotzdem: Robert Redfords politische Aussage ist bemerkenswert. Er hält den USA einen Spiegel vor.“ (3sat) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
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Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken können Deutschland 2007, R: Leander Haußmann, D: Benno Fürmann, Jessica Schwarz
„Leander Hausmanns Version des Bestsellers. Machen wir uns nichts vor: Männer werden sich nur in Maßen für das Thema dieses Films erwärmen. Das wussten auch die Autoren und Produzenten, weshalb sie konsequent die Frauen ansprechen. Die reizende Jessica Schwarz wird zum Opfer typisch männlicher Verhaltensweisen, doch am Ende darf sie natürlich triumphieren. Benno Fürmann macht sich derweil zum Affen – beim ersten Flirt, beim ersten Sex, bei der ersten Verlockung zum Fremdgehen usw. Das Problem des Films: Als Vorlage diente ein Sachbuch, das die Konflikte zwischen den Geschlechtern wissenschaftlich erklärt und zum Beispiel auf steinzeitliche Verhaltensmuster zurückführt. Das ist durchaus amüsant, ergibt aber noch keine Filmhandlung. Alle älteren Zuschauer wird der Soundtrack von James Last an die Aufklärungsfilme der 70er Jahre erinnern.“ (Cinema) H, HB, HH, HL, OL
Z
Zusammen ist man weniger allein Frankreich 2007, R: Claude Berri, D: Audrey Tautou, Guillaume Canet
„‚Zusammen ist man weniger allein‘ singt ein Hohelied auf die Wohngemeinschaft und ihre Kraft, Menschen aus ihrer Einsamkeit zu befreien und die Grenzen zwischen den Generationen zu überwinden. In Claude Berris Verfilmung von Anna Gavaldas Romanbestseller richten sich die magersüchtige Camille, der stotternde Philibert und der übellaunige Franck in den vier Wänden, die sie sich teilen, aneinander auf. So entsteht vor den Augen des Zuschauers eine wundersame Trutzburg gegen die Kälte der Großstadt. Oft charmant, manchmal etwas gefällig, doch mit durch und durch sympathischer Verve lässt Berri nichts unversucht, den Singles dieser Welt Mut zu machen.“ (Der Spiegel) BHV, HB, HH, KI
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