: Betr.: kinotaz nord
A
Abbitte Großbritannien 2007, R: Joe Wright, D: Keira Knightley, James McAvoy
„England 1935: Die 13-jährige, fantasiebegabte Briony beobachtet in ihrem wohlhabenden Elternhaus Liebesszenen zwischen ihrer Schwester Cecilia und Robbie, dem Sohn der Haushälterin, die sie nicht versteht. Unterstützt von naiven schriftstellerischen Ambitionen zieht sie aus ihren Beobachtungen die falschen Schlüsse – mit fatalen Folgen. So verändern die Ereignisse eines Sommertages die Leben aller Beteiligten für immer. Der britische Regisseur Joe Wright hat bei der Verfilmung des Erfolgsromans von Ian McEwan viel Gespür für die komplexe Struktur der Geschichte und für Schauspielerführung bewiesen. Knightley hat endlich das pubertär-trotzige Chargieren früherer Rollen abgelegt. Der Drehbuchautor Christopher Hampton hat McEwans weit ausgreifende Prosa klug verdichtet und meistert die Zeitsprünge der Erzählung und ihre wechselnden Perspektiven mit Bravour. So wurde aus dem meisterhaften Roman einer der bewegendsten Liebesfilme der letzten Jahre.“ (Neue Zürcher Zeitung) HB, HH
Accattone - Wer nie sein Brot mit Tränen aß Italien1961, R: Pier Paolo Pasolini, D: Franco Citti, Silvana Corsini
„Er kommt aus dem Subproletariat, und er hat Frau und Kinder verlassen, weil er aus Überzeugung arbeitsscheu ist. Als Zuhälter schmarotzt sich der römische Papagallo Accattone (Franco Citti) glücklos durchs Leben. Seine Mieze wandert in den Knast, seine Frau, die er völlig abgebrannt heimsucht, läßt ihm das Fell versohlen. Am Ende verunglückt der Maulheld nach einem mißglückten Einbruch mit dem Motorrad. Pier Paolo Pasolini verbindet in seinem Kinodebüt bravourös italienischen Neorealismus mit dem „Außer Atem“-Pathos von Frankreichs „Neuer Welle“.“ (Der Spiegel) HH
Alice in den Städten Deutschland 1973, R: Wim Wenders, D: Rüdiger Vogler, Liza Kreuzer
„Nach einer mißglückten Auftragsreise durch die USA wird einem deutschen Journalisten ein neunjähriges Mädchen anvertraut, mit dem er zurück nach Deutschland fliegt, um dessen Großmutter zu suchen. In dem Maße, wie die Freundschaft zwischen den beiden wächst, findet der Mann aus seiner Lebenskrise heraus. Ein sensibles Bild selbstentfremdeten Lebens in unserer Zeit; ästhetisch und psychologisch überzeugend, bestechend durch seinen Wahrheitsgehalt wie auch durch die gleichnishafte Kraft und Ausstrahlung der Bilder.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
Alvin und die Chipmunks USA 2007, R: Tim Hill, D: Jason Lee, David Cross
„Trick- und Realfilm um drei Streifenhörnchen (Chipmunks), die durch eine Cartoon-Serie in den 80ern bekannt – und in den USA Kult – wurden. Viel Lärm um Tiere, die es hier gar nicht gibt. So lala.“ (Cinema) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Asterix bei den Olympischen Spielen Frankreich/Deutschland 2007, R: Frédéric Forestier, Thomas Langmann, D: Clovis Cornillac, Gérard Depardieu
„Asterix und Obelix dürfen nicht an den Olympischen Spielen teilnehmen - der Zaubertrank, der den beiden Galliern übermenschliche Kräfte verleiht, steht ganz oben auf der Doping-Liste. Das freut den hinterlistigen Brutus, der um das Herz der griechischen Prinzessin Irina kämpft.Die Realverfilmung hat zwar Tempo und ist mit viel Aufwand produziert, lässt Charme und Esprit der Vorlage aber schmerzlich vermissen. Stattdessen atmet der Film den Geist der jüngeren „Asterix“-Comics, die nach dem Tod von Autor René Goscinny von Albert Uderzo im Alleingang gezeichnet und getextet werden: Und die setzen - wie der Film - weniger auf Subtilität und Cleverness als auf Action, Slapstick und viel Getöse.“ (Cinema) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
B
Die Band von nebenan Frankreich/Israel 2007, R: Eran Kolirin, D: Sasson Gabai, Ronit Elkabetz
„Eine ägyptische Polizeimusik ist eingeladen, ein arabisches Kulturzentrum in Petach Tikwa in Israel feierlich zu eröffnen. Doch das achtköpfige Alexandria Ceremonial Orchestra unter der Leitung des gestrengen Tewfiq wird im Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv nicht abgeholt. Die unbeholfenen, aber stets höflichen Männer in ihren schmucken hellblauen Uniformen versuchen, ihren Auftrittsort selbst zu finden - und landen in einer tristen Retortenstadt in der Wüste, von wo an diesem Tag kein Bus mehr fährt. Doch dank der Beherztheit der schönen Besitzerin einer Imbissbude finden die Ägypter Essen und Unterkunft. Mit lakonischem Witz und in ruhigen Bildern erzählt der israelische Filmregisseur Eran Kolirin in „Bikur Ha-Tizmoret“ von einer Nacht, in der unerwartete Freundschaften entstehen und alle ihren Träumen ein wenig näher kommen.“ (Neue Zürcher Zeitung) H, HB, HH, KI
Bee Movie – Das Honigkomplott USA 2007, R: Steve Hickner, Simon J. Smith
„‚Bee Movie‘ surrt über die von ‚Antz‘ und ‚Das große Krabbeln‘ abgestaubten Animationswiesen und zeigt mit seinen etwas sterilen Bildern technisch keinesfalls den State-of-the-Art. Jerry Seinfeld liefert durchweg nettes Rundumfamilienentertainment mit einer zunehmend absurden Geschichte um eine nonkonformistische, sprechende Biene, die sich in eine Menschenfrau verliebt und später die Menschheit wegen Honigdiebstahls verklagt.“ (tip) H, HB, HH, KI
Das Beste kommt zum Schluss USA 2007, R: Rob Reiner, D: Jack Nicholson, Morgan Freeman
„Das Beste kommt zum Schluss“, hoffen Jack Nicholson und Morgan Freeman. Die Hollywood-Veteranen, beide 70, spielen zwei Krebskranke, die sich kurz vor der allerletzten Reise noch ein paar Wünsche erfüllen wollen: Fallschirmspringen, Autorennen und - zum Glück ist einer der beiden Multimillionär - eine Tour im Privatjet nach Südfrankreich, zu den Pyramiden und zum Taj Mahal, komplett gedreht vor großen Fototapeten. Der fröhlich-sentimentale Nekrolog von Komödienprofi Rob Reiner (“Harry und Sally“) zeigt die beiden Hauptdarsteller bei einer eher routinierten Wiederholung bekannter Rollenklischees: Nicholson gibt den cholerischen Egozentriker, Freeman den gelassenen Gutmenschen.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, HL, KI, OL
Blue Großbritannien 1993, R: Derek Jarman
In „Blue“ gibt es nicht ein einziges Bild, sondern 74 Minuten lang sieht man pures Blau. Nur Unreinheiten in der Filmkopie oder auf der Leinwand bieten etwas Abwechslung für die Augen des Zuschauers - ansonsten ist er alleingelassen mit dem „unendlich tiefen Blau“. Man kann „Blue“ leicht als formalistische Spielerei mißverstehen, aber Jarman hat seinen letzten Film mit bewundernswerter Konsequenz und Klarheit gemacht: Antikino über das Endstadium seiner Krankheit. Der inzwischen an Aids gestorbene Jarman war schon blind, als er den Film machte. (hip) HB, HH, HL, KI, OL
C
Cloverfield USA 2007, R: Matt Reeves, D: Lizzy Caplan, Jessica Lucas
„Bei einer ausgelassenen Party wird eine Gruppe von New Yorkern von ohrenbetäubendem Lärm abgelenkt. Kurz darauf fliegt der Kopf der Freiheitsstatue durch die Straßen: Ein riesiges Monster greift die Stadt an, und die jungen Leute zeichnen den gesamten Angriff und das zunehmend verzweifeltere Militär auf Video auf. Schon Monate vor dem Kinostart machte das von „Lost“-Macher JJ Abrams konzipierte Monster-Movie dank clever platzierter Trailer von sich reden. Konsequent mit subjektiver (Video-)Kamera erzählt, erweist sich das kompromisslose Spektakel als lupenreiner Horrorfilm, der allemal über genügend Effekte und Action verfügt.“ (Blickpunkt:Film) DEL, H, HB, HH, HL, KI
Control USA 2007, R: Anton Corbijn, D: Sam Riley Alexandra Maria Lara
„Biografie von Ian Curtis, des Sängers der Post-Punk-Band Joy Division, der 1980 mit seinem Leben nicht mehr fertig wurde und Selbstmord beging. Ein ‚Rockstar-Biopic‘ wollte Starfotograf Anton Corbijn nicht machen. Sein Kinodebüt über die letzten Jahre von Joy-Division-Sänger und Wave-Ikone Ian Curtis ist zwar dennoch eins; doch hält sich der Film fern von Glorifizierungen. Stattdessen zeigt er einen durchschnittlichen Smalltown-Boy mit überdurchschnittlicher Gabe - und tragischem Werdegang. Den Szenen im häuslichen Wohnzimmer gehört ebenso viel Zeit wie den fiebrigen Auftritten Joy Divisions. Hochästhetisch ist das Schwarz-Weiß-Grau der Bilder. Dennoch wirken sie sehr lebendig, nicht zuletzt dank Sam Riley als Curtis.“ (tip) HB, HH, OL
D
Darjeeling Limited USA 2007, R: Wes Anderson, D: Owen Wilson, Jason Schwartzman
„Mit seinen Brüdern Peter und Jack hat Francis seit einem Jahr keine Silbe gewechselt. Nach dem Ableben ihres Vaters plant er, auf einer Zugreise durch Indien die Familienbande zu stärken und sich spirituell erleuchten zu lassen. Dabei erlebt das Trio äußerst irdische Komplikationen mit exotischen Hustensäften, Pfefferspray und einer entfleuchten Giftschlange. Kauzig, komisch und klug – mit diesem schrullig-skurrilen Roadtrip präsentiert sich Wes Anderson (‚Rushmore‘) in Bestform. Einmal mehr erzählt er die tragikomische Geschichte einer dysfunktionalen Familie. Eine bittersüße, manchmal unvermutet brutale, bisweilen brüllkomische Tour de Force, die im Gegensatz zu ihrem Vorgänger ‚Die Tiefseetaucher‘ von Abfahrt bis Ankunft unterhaltsam ist.“ (Cinema) H, HH
Dialog mit meinem Gärtner Frankreich 2007, R: Jean Becker, D: Daniel Auteuil, Jean-Pierre Darroussin
„Zwei ehemalige Schulkameraden kommen wieder zusammen, weil der eine, ein Künstler und Maler, nach dem Tod der Mutter in sein Elternhaus im Süden zurückkehrt und dort den verwilderten Garten bestellen will und weil der andere, ein pensionierter Eisenbahner, sich für die Stelle als Gärtner bewirbt. Gemeinsamkeiten haben die beiden Männer Mitte fünfzig keine, aber sie nehmen sich die Zeit, einander besser kennen zu lernen. So kommt es, dass der Gärtner bei aller Bodenständigkeit seine wahren Qualitäten als Philosoph entfalten kann. Man erlebt zwei Welten, die sich befruchten und ergänzen, wobei sich auch die durchaus fühlbaren Klassengegensätze abschleifen. Der ‚Dialog‘ ist Geschichte einer sich behutsam anbahnenden Freundschaft, eine echte Liebesgeschichte zwischen Männern, die ihresgleichen sucht.“ (Neue Zürcher Zeitung) HB, HH, HL, KL
Drachenläufer USA 2007, R: Marc Forster, D: Khalid Abdalla, Homayon Ershadi
„‚Drachenläufer‘ wurde wegen einer angedeuteten Vergewaltigungsszene schon vor Monaten kontrovers diskutiert, allerdings hatte ihn damals noch kaum jemand gesehen. Jetzt kann der Film endlich für sich selbst sprechen. Nach dem Bestseller von Khaled Hosseini über einen in den USA lebenden afghanischen Schriftsteller, der zur Begleichung einer alten Schuld im Jahr 2000 in die von den Taliban beherrschte Heimat reist, erzählt Regisseur Marc Forster (‚Monster‘s Ball‘) in präzisen Bildern eine ebenso traurige wie ermutigende Geschichte von Freundschaft und Verrat, wobei ihm der schwierige Spagat zwischen Kunst- und Kommerzkino mühelos gelingt.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, HL, KL, OL
DWK 5 - Die wilden Kerle: Hinter dem Horizont Deutschland 2008, R: Joachim Masannek, D: Jimi Blue Ochsenknecht, Sarah Kim Gries
„Das Debüt der „wilden Kerle“ war ein nicht sonderlich origineller, aber durchaus liebenswerter Kinder- und Jugendfilm um eine wüste Truppe ungestümer Bolzplatz-Kicker. Auch in diesem Film wird noch einmal gekickt. Doch was hochtrabend „Soccer-3-D“ heißt, ist nur ein absurdes Spektakel, bei dem die Akteure an Trapezen durch eine Halle segeln und das Spielgerät in Tore zu bugsieren versuchen, die drei Meter über dem Boden angebracht sind. Das ist einigermaßen spektakulär inszeniert, aber ungefähr so spannend wie Senioren-Schach im Kurpark von Bad Sassendorf. Ansonsten ist „DWK 5“ ein verquastes Fantasy-Machwerk mit Grusel- und Dracula-Anleihen. Inmitten dieser Mixtur aus allerlei Genres (inklusive zarter Love-Story) stehen die Helden in abenteuerlichen Leder-Monturen meist in martialischen Posen in einer auf verrostet getrimmten Kulisse herum und sagen bedeutungsschwangere Sätze auf.“ (filmdienst)
BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
F
Der Fuchs und das Mädchen Frankreich 2007, R: Luc Jacquet
„Tiere und Natur – das sind die großen Themen von Luc Jacquet. 2005 drehte der Franzose ‚Die Reise der Pinguine‘ und landete damit einen Welterfolg, gekrönt mit einem Oscar für den besten Dokumentarfilm. Kaum weniger faszinierend ist Jacquets neuer Film: Diesmal erzählt er von der wunderbar erfundenen Freundschaft zwischen einem wilden Fuchs und einem sommersprossigen süßen Fratz. Nach anfänglichen Schwierigkeiten tollen Tier und Kind gemeinsam durch einen utopischen Garten Eden: Jacquet und seine genialen Kameraleute verschmolzen Aufnahmen aus den französischen Alpen und den italienischen Abruzzen zu einem mystisch wirkenden Märchenland, in dem alles möglich erscheint. Kein Film für Zyniker, sondern einer zum Schauen, Staunen und Gernhaben.“ (Cinema) H, HB, HH, HL, KI
G
Der große Irrtum Italien/Frankreich 1969, R: Bernardo Bertolucci, D: Jean-Louis Trintignant, Dominique Sanda
„Nach einer Vorlage von Alberto Moravia schildert Bertolucci mit ausgeklügelter Erzähltechnik und in stilvoll komponierten, dem dekadenten Milieu angepaßten Bildern Aufstieg und Fall eines typischen Mitläufers. Weil er glaubt, als Jugendlicher einen Mord begangen zu haben, fühlt sich der kleinbügerliche Philosophiedozent Marcello Clerici moralisch verpflichtet, als Denunziant Mussolinis Schergen und damit der Sache des Faschismus zu dienen. In der Rolle des leidenschaftslosen Konformisten tritt Jean-Louis Trintignant auf, der in vielen Filmen als schüchterner oder weichlicher Typ zu sehen war und der den an sich selbst leidenden Kleinbürger treffsicher verkörpert.“ (tip) HH
Die große Reise - Le grand voyage Frankreich/Marokko 2004, R: Ismaël Ferroukhi, D: Nicolas Cazalé, Mohamed Majd / Originalfassung mit Untertiteln
„‚Die große Reise‘ tritt der Franzose Réda nur widerwillig an. Der junge Mann, Sohn marokkanischer Einwanderer, muss seinen tiefgläubigen Vater nach Mekka chauffieren. Die lange Pilgerfahrt von Frankreich über Istanbul bis nach Saudi-Arabien in einem klapprigen Peugeot gerät zur Kraftprobe zwischen den Generationen, zwischen Tradition und Moderne: Ersetzt der Koran die Straßenkarte? Darf der Sohn seine Freundin anrufen? Taugt ein lebendes Schaf als Reiseproviant? Regisseur Ismaël Ferroukhi, als Kind von Marokko nach Frankreich eingewandert, ist ein berührender, humorvoller und im besten Sinne aufklärerischer Film gelungen.“ (Der Spiegel) HB
H
Der Hals der Giraffe - Le cou de la girafe Frankreich, Belgien 2004 R: Safy Nebbou, D: Sandrine Bonnaire, Louisa Pili / Originalfassung mit Untertiteln
„In Safy Nebbous Regiedebüt sind Mitglieder gleich dreier Generationen einer Familie unterwegs auf der Suche nach der verschollenen Großmutter: die aufgeweckte neunjährige Mathilde, ihre Mutter Hélène und der Großvater Paul, der einst jeden Kontakt zu seiner Frau abgebrochen hatte, als sie ihn wegen eines anderen Mannes verließ. Nebbous unprätentiöse Inszenierung hält Tragik und Komik der melodramatischen Suche sehr subtil in der Waage und verlässt sich vor allem auf die hervorragenden Schauspieler.“ (tip) HB
Helden der Nacht - We Own the Night USA 2007, R: James Gray, D: Joaquin Phoenix, Mark Wahlberg
„„Helden der Nacht“ handelt von einem Nachtclubmanager (Joaquin Phoenix) im New York der späten achtziger Jahre, der sich zwischen seinen kriminellen Geschäftspartnern und den Polizisten in seiner eigenen Familie entscheiden muss. Regisseur James Gray zieht den Zuschauer immer tiefer in den Loyalitätskonflikt des Helden hinein und variiert mit einem brillanten Darsteller-Ensemble, zu dem Mark Wahlberg, Eva Mendes und Robert Duvall gehören, geschickt die Standards des Genres. Bei heftig strömendem Regen gelingt ihm eine der mitreißendsten Autoverfolgungsjagden der letzten Zeit.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, KI
Hölderlin Comics Deutschland 1994, R: Harald Bergmann, D: Udo Samel, Otto Sander
„Harald Bergmann versucht mit „Hölderlin Comics“ etwas vom Leben des Mannes freizulegen, der zu Unrecht von den Faschisten vereinnahmt worden ist und wahrscheinlich das Opfer eines politischen Komplotts wie auch der eigenen Sensibilität wurde. Dafür läßt er Hölderlin selbst und Zeitgenossen zu Wort kommen. Dabei bleibt natürlich viel zwischen den Zeilen zu lesen, und Bergmanns Bilder (alles andere als Comics) helfen einem auch nur zu erfühlen, was in Hölderlin vorging, als er sich 1807 (nach dem erzwungenen Aufenthalt in der Psychiatrie) der Welt für immer in einem Turm am Neckar entzog. Hölderlin hat in Bergmann einen kongenialen Bruder geunden.“ (tip) HH
Hotel Very Welcome Deutschland 2006, R: Sonja Heiss, D: Garreth Llewellyn, Eva Loebau
„Sonja Heiss folgt in ihrem ersten Langspielfilm fünf Travellern in Asien, deren unterschiedlich orientierte Heilssuche auf komische und hintersinnige Weise unterlaufen wird. Ein amüsanter Film, der seinen ruppigen Charme der Akzeptanz des Zufälligen und Improvisierten verdankt.“ (tip) H, HH
I
I Am Legend USA 2007, R: Francis Lawrence, D: Will Smith, Alice Braga
„‚I Am Legend‘ zeigt eine faszinierende Horrorvision der nahen Zukunft: ein entvölkertes New York. Eine Epidemie hat die gesamte Menschheit dahingerafft – bis auf den zähen Wissenschaftler Robert Neville (Will Smith). Begleitet von seiner Schäferhündin, jagt Neville mitten in Manhattan Hirsche; er selbst wiederum passt ins Beuteschema lichtscheuer Monster, die immer aggressiver werden. Der Endzeit-Thriller, inszeniert vom Musikvideo-Regisseur Francis Lawrence, ist bereits die dritte Verfilmung des Science-Fiction-Romans von Richard Matheson (nach 1964 mit Vincent Price und 1971 mit Charlton Heston), doch über weite Strecken von zeitlos schöner Schockwirkung.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, HL, KI, OL
Into the Wild USA 2007, R: Sean Penn, D: Emile Hirsch, Marcia Gay Harden
„Christopher McCandless stürzte sich in Stromschnellen, trampte ohne Geld quer durch die USA und suchte in der einsamen Wildnis Alaskas nach der Erfahrung der Freiheit. Nach einer wahren Begebenheit erzählt Sean Penn die Geschichte von einem, der auszog, sich selbst zu prüfen, und dabei ein tragisches Ende fand. Der sehenswerte Film preist die Schönheit der Natur und des Aufbruchs und kann sich der schwärmerischen Naturromantik seines Protagonisten leider nicht immer entziehen.“ (tip) H, HB, HH, HL, KI, OL
IP 5 - Insel der Dickhäuter R: Jean-Jaques Beineix, D: Ives Montand, Seckou Sall / Originalfassung mit Untertiteln
So rätselhaft wie der Titel bleibt vieles in diesem Film von Jean-Jaques Beineix. Was haben ein Pariser Rapper und sein graffitisprühender Freund im großen, tiefen Wald zu suchen ? Warum machen sie unter der Leitung eines seltsamen Landstreichers im Regencape einen Schnellkursus in Naturmystik und Freundlichkeit ? Wie schafft es Ives Montand in seiner letzten Filmrolle, auch noch nackt mit faltigem, schlaffen Körper so würdevoll und souverän zu wirken, obwohl ihm der 11-jährige Senegalese Sekkou Sall in jeder ihrer gemeinsamen Szenen die Show stiehlt ? (hip)
J
Der Jane Austen Club USA 2007, R: Robin Swicord, D: Kathy Baker, Maria Bello
„Fünf Frauen und ein Mann treffen sich regelmäßig, um die sechs Romane der Schriftstellerin Jane Austen zu besprechen, die mit ihrer eigenen Seelenlage und Situation in Korrespondenz stehen. Ein trotz einiger schöner Momente weitgehend seichter Film, der mit allen Mitteln die Emotionen des Publikums anrühren will, dabei aber die Subtilität der Autorin, der sich der Film und seine Charaktere verpflichtet fühlen, weitgehend vermissen lässt.“ (filmdienst) HB, KI
Je t‘aime - Je t‘aime moi non plus Frankreich 1975, R: Serge Gainsbourg, D: Jane BirkinGérard Depardieu
„Eine Serviererin verliebt sich in einen Lastwagenfahrer und bringt dessen homosexuelle Beziehung durcheinander. Ein außergewöhnlicher Film, nicht nur über den amerikanischen Mythos von Freiheit und Abenteuer in Frankreich, sondern auch über den Mythos der großen, unbedingten Liebe.“ (3001-kino) HH
John Rambo USA 2007 , R: Sylvester Stallone, D: Sylvester Stallone, Julie Benz
„20 Jahre sind seit dem letzten Leinwandeinsatz von John Rambo - damals an der Seite afghanischer Mudschahedin! - vergangen. Nun schickt Sylvester Stallone seinen ikonischen Helden erstmals unter eigener Regie in den Kampf, ein Jahr, nachdem er bereits Rocky Balboa ein fulminantes Kinocomeback beschert hatte. Galt Rambo einst als Inbegriff des eindimensionalen Reaganomics-Helden, ist der wortkarge Kämpfer heute Leitfigur eines an Humanismus interessierten Amerika. Ordentlich rumsen tut es aber trotzdem.“ (Blickpunkt:Film) BHV, DEL, HH, HL, KI, OL
K
Keinohrhasen Deutschland 2007, R: Til Schweiger, D: Til Schweiger, Nora Tschirner
„Mit einer Mischung aus Selbstironie und Selbstgefälligkeit spielt Schweiger einen aasigen Weiberhelden, den Berliner Boulevardreporter Ludo, der gemeinsam mit dem Fotografen Moritz die Hauptstadtprominenz belästigt. Ludo platzt unangemeldet in die Verlobungsfeier von Boxer Wladimir Klitschko (recht überzeugend dargestellt von Klitschko persönlich) mit der Schauspielerin Yvonne Catterfeld und demoliert aus Versehen die festlich gedeckte Tafel. Derart muffige Rollenmuster haben die meisten modernen Hollywood-Filme seit Jahren überwunden. In ‚Keinohrhasen‘ dagegen muss die schüchterne Anna (Nora Tschirner) vor dem Spiegel sogar eine Liebeserklärung üben. Kürzer, knapper müsse das Ganze rüberkommen, erkennt sie bald – ein Ratschlag, den der Filmemacher Schweiger leider missachtet hat. Stattdessen dehnt er selbst die gelungenen Gags derart schamlos, bis auch der letzte Lacher auf der Strecke bleibt.“ (Der Spiegel) BHV, DEL, H, HB, HH, KI, OL
Kiriku und die wilden Tiere - Kirikou et les bêtes sauvages Frankreich 2005, R: Michel Ocelot / Originalfassung mit Untertiteln
„Es scheint, als habe Kiriku seine magischen Kräfte direkt aus der riesigen Mutterbrust bezogen, von der aus sich der wagemutige kleine Wicht aufmacht zu seinen Abenteuern mit den wilden Tieren und der bösen Zauberin Karaba, die er schliesslich überlistet, um seine Mutter und seine Tanten vor deren Gift zu retten. Alles, was Kiriku tut, macht er gut. Sein weiser Grossvater führt durch die wunderschön ins Bild gesetzte Geschichte der beiden französischen Animationsfilmer Michel Ocelot und Bénédicte Galup. Authentisch afrikanisch ist die Musik von Manu Djibango und Youssou N‘Dour sowie der Gesang von Rokia Traoré.“ (Neue Zürcher Zeitung) HB
Kleiner Dodo Deutschland 2007, R: Thilo Graf Rothkirch, Ute von Münchow-Pohl
„Ein Animationsfilm für kleine Kinofans aus der Schmiede, die auch für ‚Lauras Stern‘ und den ‚Kleinen Eisbären‘ verantwortlich zeichnete: Orang-Utan-Nachwuchs Dodo findet im Regenwald ein rätselhaftes ‚Dingsbums‘, dem man tolle Töne entlokken kann: eine Geige! Ein einzelgängerischer Artgenosse, der das Instrument beherrscht, gibt diese Kunst an den Kleinen weiter. Bei seinen Abenteuern wird das Äffchen mit der Musik als Quelle von Inspiration und Heilung vertraut. Der kindgerechte Spaß wartet mit sympathischen Charakteren und ansprechender Animation auf.“ (Rheinischer Merkur) H, HB, HH, KI, OL
Der Krieg des Charlie Wilson USA 2007, R: Mike Nichols, D: Tom Hanks, Julia Roberts
„Ein texanischer Kongressabgeordneter, Lebemann und leidenschaftlicher Antikommunist, versorgt quasi im Alleingang die afghanischen Mujaheddin nach dem Einmarsch der Sowjets in den 1980er-Jahren mit Waffen und Munition und unterstützt entgegen amtlicher US-Politik deren Kampf. Die schillernde, ebenso amüsante wie irritierende Polit-Satire lebt von geschliffenen Dialogen und den vor allem in den Nebenrollen überzeugenden Darstellern. Der Film hält sich weitgehend an die historischen Fakten, blendet aber die bitteren Bezüge zur Gegenwart aus.“ (filmdienst) BHV, DEL, HB, HH, HL, KI, OL
L
Lars und die Frauen USA 2007, R: Craig Gillespie, D: Ryan Gosling, Emily Mortimer
„Lars Lindstrom ist ein schüchterner Einzelgänger, der nicht einmal seinen Bruder Gus und seine fürsorgliche Schwägerin Karin an seinem einsamen Leben in einer kleinen Wohnung in der Garage hinter seinem Elternhaus teilhaben lässt. Bis Lars ihnen überraschend seine neue Freundin Bianca vorstellt - für ihn ist sie eine bildschöne Brasilianerin, für Gus und Karin - eindeutig und ohne jeden Zweifel! - eine lebensgroße Sexpuppe aus Silikon! Irritiert holen sie sich Rat bei der Ärztin Dr. Dagmar Berman ein, die eine überraschende Diagnose stellt: Lars kann nur geholfen werden, wenn sie und die ganze Gemeinde Lars‘ Freundin behandeln, als sei Bianca tatsächlich lebendig.“ (zelluloid.de) HB, HH, HL
Leergut Tschechien 2007, R: Jan Sverák, D: Zdenek Sverák, Daniela Kolarova
„Josef hat genug von aufmüpfigen Kids und macht Schluss mit dem Lehrerdasein. Der rüstige Rentner wählt den zweiten Bildungsweg und wird Leergut-Sortierer im Supermarkt. Nebenbei mausert er sich zum Glücksritter und sortiert neben Flaschen auch das (Liebes-)Leben seiner Mitmenschen - Widerstand zwecklos. Sachte kuppelnd bringt er erst seine Kollegen, dann seine Kunden und schließlich seine sitzengelassene Tochter unter die Haube. Einzig Gattin Eliska bleibt misstrauisch. Die romantische Komödie des tschechischen Oscar-Gewinners Jan Sverák (“Kolya“) ist eine warmherzige, zart-ironische Geschichte“ (Cinema) HB, HH
Lenz Schweiz/Deutschland 2006, R: Thomas Imbach Milan Peschel, Barbara Maurer
„Ein Berliner Regisseur nistet sich in einer Hütte am Fuße des Matterhorns ein und versucht, die Beziehung zu seiner Ex-Frau und seinem kleinen Sohn wieder aufleben zu lassen. Die Geschichte eines Exzentrikers in der Lebenskrise, der eine neue Chance erzwingen will und erneut an den eigenen Unzulänglichkeiten scheitert. Trotz des Sujets lassen die Regie und das exaltierte Spiel des Hauptdarstellers keine Intimität zu, sondern halten den Zuschauer auf Distanz. Dazu tragen auch zahlreiche Brüche in der Inszenierung bei, die zugleich als ironische Seitenhiebe auf die Auswüchse des Massentourismus in der Schweiz zu verstehen sind.“ (filmdienst) HH
Le petit prince a dit - Der Flug des SchmetterlingsFrankreich 1992, R: Christine Pascal, D: Marie Kleiber, Richard Berry / Originalfassung mit Untertiteln
„Die 10-jährige Violette, lebensfroh, mollig und ein wenig ungeschickt, teilt ihr Leben zwischen den geschiedenen Eltern: dem Mediziner Adam und der Schauspielerin Mélanie. Als sie immer wieder über Kopfschmerzen klagt, besteht ihre Mutter darauf, sie untersuchen zu lassen. Die Diagnose lautet Krebs, Violette bleibt nur noch wenig Zeit zu leben. Schockiert entführt Adam sie aus dem Krankenhaus. Von Lausanne über die Berge bis nach Italien gehen Vater und Tochter auf eine letzte, wunderbare Reise. “Le petit prince a dit“ ist ein poetischer und sensibler Film, der ein schwieriges Thema mit Ernst und Leichtigkeit behandelt; ein Film über den Tod, der die Lust am Leben weckt.“ (Cinéfête 8) HB
Die Liebe in den Zeiten der Cholera USA 2007, R: Mike Newell, D: Javier Bardem, Giovanna Mezzogiorno
„„Die Liebe in den Zeiten der Cholera“ , der Weltbestseller des kolumbianischen Literatur-Nobelpreisträgers Gabriel García Márquez, galt als unverfilmbar. Jetzt hat es der britische Regisseur Mike Newell (“Vier Hochzeiten und ein Todesfall“) trotzdem versucht - und ist gescheitert. Die unglückliche Liebe zwischen dem armen Telegrammboten Florentino (grotesk fehlbesetzt: Javier Bardem) und der reichen Fermina (Giovanna Mezzogiorno), im Roman eine tropenschwüle, tragische Romanze, verwandelt Newell in eine kitschige Kostümorgie - Márquez‘ magischer Realismus als 138-minütige Telenovela.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, HL, OL
Lilja 4-ever Schweden 2002, R: Lukas Moodysson, D: Oksana Akinshina, Artiom Bogucharskij, Elina Benenson / Originalfassung mit Untertiteln
„Eine namenlose Stadt in der Ex-Sowjetunion, eine abgewrackte Wohnsiedlung, keine Chance auf eine menschenwürdige Zukunft: So sieht das Leben der 16-jährigen Lilja aus, die von ihrer Mutter allein gelassen wurde. Ohne Geld und Arbeit, hält sie sich mit Prostitution über Wasser und kämpft mit Drogen gegen die Verzweiflung an. Als einer ihrer Freier ihr einen Job in Schweden anbietet, schöpft sie Hoffnung. Humor, Hoffnung oder Trost sind in dem dokumentarisch anmutenden Drama über Armut und Menschenhandel Fehlanzeige. Das war auch nicht zu erwarten. Regisseur Lukas Moodysson (,Fucking Åmål‘) begleitet Liljas Absturz bis zum bitteren Ende. Starker Tobak zwar, aber verdienstvoll, weil hier ein Tabuthema unbeschönigt aufbereitet und dem Publikum zugemutet wird.“ (Der Spiegel) HH
M
Das Mädchen mit dem Perlenohrring Großbritannien/Luxemburg 2003, R: Peter Webber, D: Scarlett Johansson, Colin Firth
„Es ist eines der berühmtesten Gemälde der Welt. Wie soll man den Ausdruck im Gesicht vom ,Mädchen mit dem Perlenohrring‘ deuten? Wer mag die junge, zugleich so unschuldig und sinnlich wirkende Frau gewesen sein? Die Schriftstellerin Tracy Chevalier hat sich für ihren Bestseller über die Entstehung des Werkes eine Geschichte ausgedacht. Die Titelheldin ihres Buches ist Griet, eine Dienstmagd im Hause Vermeers. Der Roman schlittert oft um Haaresbreite am kitschigen Melodram vorbei. Umso erstaunlicher ist es nun, wie gut der Film die Stimmung des Gemäldes einfängt. Beide sind ruhig, kontemplativ, gedämpft. Die Dramen spielen sich unter der Oberfläche ab, vieles wird angedeutet, und alles ist in eine dunkel, melancholische Grundierung getaucht.“ (hip) HH
Märzmelodie Deutschland 2007, R: Martin Walz, D: Alexandra Neldel, Jan Henrik Stahlberg
„‚Märzmelodie‘ handelt von drei Berliner Paaren, die unversehens zu singen anfangen, wenn Worte allein nicht mehr reichen, um ihren überbordenden Gefühlen Ausdruck zu geben. Nach dem Vorbild von Alain Resnais‘ Musical „Das Leben ist ein Chanson“ macht Regisseur Martin Walz aus seinem melancholischen Liebesreigen eine muntere Schlagerparade. Da tönt aus dem Mund der Schauspielerin Jana Pallaske plötzlich die Stimme von Nena, da brummt Udo Lindenberg auf einmal aus den Bronchien von Gedeon Burkhard. Der Film singt ein Hohelied auf das Playback und entdeckt im Schmalz Lebenswahrheit. Allerdings chargieren die Schauspieler bisweilen bis zur Herzschmerzgrenze, und zum Ende verliert der Film unter der Last, seine drei Geschichten zu Ende zu erzählen, an Leichtfüßigkeit.“ (Der Spiegel) HB, HH, KI
Mein Freund der Wasserdrache USA 2007, R: Jay Russell, D: Emily Watson, Ben Chaplin
„Ein kleiner Junge findet an einem schottischen See das Ei eines seltenen Wasserdrachens, erlebt mit dem geschlüpften Fabeltier allerhand Abenteuerliches und schließt eine Freundschaft, die auch durch den aufziehenden Krieg nicht getrübt wird. Groß angelegte Fantasy-Bestsellerverfilmung nach Vorbildern wie „E.T.“ oder „Free Willy“, unterhaltsam, aber weder dramaturgisch noch tricktechnisch überzeugend. Der Mix aus naivem Abenteuer, Melodram und Kriegsfilm verliert seine Zielgruppe aus den Augen und gefällt sich im Reiz des Oberflächlichen.“ (filmdienst) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Musallat Türkei 2007, R: Alper Mestçi, D: Bikem Karavus, Burak Özçivit
„Ein dämonischer Dschinn zerstört das Liebesglück des jungen Ehepaares Suat und Nurcan, die mit der Höllenbrut schwanger geht. Stilsicheres türkisches Horrordrama um einen islamischen Exorzismus.“ (kino.de) H, HB, HH
My Blueberry Nights China/USA 2007 , R: Wong Kar Wai, D: Jude Law, Norah Jones
„Wong Kar Wai („In the Mood for Love“) hat seinen ersten Film in den USA gedreht, ist seinem unverkennbaren Stil aber treu geblieben: leise Melancholie und exquisite Bildkompositionen, dominiert von Blaubeer-Nachtblau und dem zarten Gesicht der Jazz-Prinzessin Norah Jones, zauberhaft in ihrer ersten Filmrolle. Wai beschreibt seine Romanze schlicht als „die Geschichte einer Frau, die den langen Weg nimmt“. Schade, dass ihm dazu nicht etwas mehr eingefallen ist. Plattitüden verwässern den optischen Genuss. Was bleibt, ist eine bildschöne Fassade. Mit wenig dahinter.“ (Cinema) HH, KL, OL
O
Once Irland 2006, R: John Carney, D: Glen Hansard, Markéta Irglová
„Ein romantisches unkitschiges Musical ist der irische Publikumsfavorit des letzten ‚Sundance‘-Filmfestivals, der von einem jungen Straßenmusikanten und Staubsauger-Reparateur erzählt. Dieser singt sich in der Fußgängerzone Dublins den Schmerz des Verlassenwerdens von der Seele. Eine alleinerziehende Blumenverkäuferin und begabte Pianistin aus Tschechien wird auf ihn aufmerksam und kehrt am nächsten Tag, ihren kaputten Staubsauger hinter sich herziehend, zu ihm zurück. Der Beginn einer auch musikalisch hinreißenden Annäherung jenseits aller Hollywoodklischees - ebenso skurril wie realistisch und herzerwärmend.“ (Rheinischer Merkur) HB, HH
P
Pas d‘histoires Frankreich 2000, R: diverse / Originalfasung mit Untertiteln
„Kurzfilme gegen Rassismus! 1999 veranstaltete der Verein „Dire faire contre le racisme“ in Frankreich einen Drehbuch-Wettbewerb und forderte junge Menschen dazu auf, ihre Erfahrung mit dem alltäglichen Rassismus zu schildern. 12 der eingereichten Drehbücher wurden prämiert und von bekannten Regisseuren verfilmt. Herausgekommen ist ein buntes, vielfältiges Programm. In verschiedenen Perspektiven und Formen werden mal ernste, mal witzige Geschichten erzählt, die zum Nachdenken anregen. Ob in der Schule, im Bus oder Zug, ob beim ersten Rendezvous, auf dem Arbeitsplatz, beim Bewerbungsgespräch oder beim Kindergeburtstag: Rassismus zeigt sich überall und die Schwelle zur Toleranz ist nicht immer eindeutig.“ (Cinéfête 8) HB
Die Patriotin Deutschland 1979, R: Alexander Kluge, D: Hannelore Hoger, Alfred Edel
„Auf der Suche nach historischem Ausgangsmaterial, das sie ihren Geschichtsbüchern entgegensetzten könnte, begibt sich eine Geschichtslehrerin auf die Reise durch deutsche Gegenwart und Vergangenheit. Kommentiert von einem nur mehr fragmentarisch vorhandenen Erzähler, entsteht wie eine Versuchsanordnung eine Collage aus vielen Fragmenten, teils inszeniert, teils aus Archivmaterial bestehend, deren Zusammenhänge der Zuschauer selbst herzustellen hat. Auf den ersten Blick kein leichter, aber durch seine intellektuelle Brillanz sehenswerter Kluge-Film.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
P. S. Ich liebe dich USA 2007, R: Richard LaGravenese, D: Hilary Swank, Gerard Butler
„Schmonzette um eine Frau, die nach dem Tod ihres Mannes per Schnitzeljagd den Glauben an die Liebe wiederfinden muss. In der Zeit, die dieser Film dauert, könnten Sie auch prima joggen gehen, die Steuererklärung machen, was Schönes kochen oder lesen.“ (tip) H, HB, HH, HL, KI, OL
R
Ratatouille USA 2007, R: Brad Bird
„Aus die Maus! Seit die Computertrick künstler des Pixar-Studios (‚Findet Nemo‘) die Animationsabteilung des Disney-Konzerns leiten, herrscht dort ein geradezu subversiver Geist: Der Held der neuen Disney/Pixar-Produktion ‚Ratatouille‘ ist ausgerechnet eine Ratte. Remy heißt das Tier, ein kleiner Feinschmecker, der lieber Rohmilchkäse als Abfall frisst und von einer Karriere als Koch träumt. Durch Zufall und die Kanalisation landet Remy in der Küche eines Pariser Gourmetrestaurants. Brad Bird (Drehbuch und Regie) ist eine wunderbare Trickkomödie gelungen, genau jene Mischung aus Humor, Sentiment und Spannung, die man in aktuellen US-Filmen sonst meist vergeblich sucht. Wer war noch mal Micky Maus?“ (Der Spiegel) HH
Die rote Zora Deutschland 2007, R: Peter Kahane, D: Linn Reusse, Jakob Knoblauch
„Im Kroatien der 30er Jahre wirbeln eine rothaarige Göre und ihre Gang das Leben ihrer Mitmenschen gehörig durcheinander.In prächtigen Bildern geschickt zwischen Humor, Abenteuer und Drama balancierend, gefällt die längst überfällige Kinoversion des Jugendbuch-Klassikers mit Ben Becker und Mario Adorf vor allem mit seinem Idealismus und einer leidenschaftlich vorgetragenen sozialen Botschaft. Kinder, die Zora lieben, werden später wohl nicht mit Hedgefonds dealen.“ (Cinema) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Rubljovka - Straße zur Glückseligkeit Deutschland 2007, R: Irene Langemann
„Der Film porträtiert einige Bewohner der Rubljovka, einer Straße, die aus dem Zentrum Moskaus in die Provinz führt. Zu den hier lebenden Künstlern, Wissenschaftlern und Politikern stießen in den letzten Jahren zunehmend neureiche Russen, die die Alteingesessenen aus ihren Häusern vertreiben. Ungeachtet zahlreicher Behinderungen beim Drehen gelang es der Regisseurin, dank der pointierten Auswahl ihrer Gesprächspartner und der konfrontativen Montage, den derzeitigen politischen und vor allem moralischen Zustand Russlands wie unter einem Brennglas sichtbar zu machen. Ein Dokumentarfilm, aus dessen unaufgeregten Beobachtungen Trauer und Zorn erwachsen.“ (filmdienst) H
S
Saw IV USA 2007, R: Darren Lynn Bousman, D: Tobin Bell, Costas Mandylor
„Wer gehofft hatte, mit dem Tod des sadistischen Serienmörders Jigsaw würde auch die dazugehörige Filmserie endlich ihr wohlverdientes Ende finden, sieht sich enttäuscht. Offenbar besorgt um seinen Nachruhm, hat der irre Schlaufuchs nämlich rasch noch eine Audiokassette verschluckt, auf der sich sein Vermächtnis befindet. Als die bei der Autopsie entdeckt wird, ist das Entsetzen groß. Bei den ermittelnden Polizisten nicht weniger als beim Publikum. Denn neuerlich heißt es nun ausbaden, was enthemmte Drehbuchautoren sich ausgedacht haben.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Scardanelli Deutschland 2000, R: Harald Bergmann, D: André Wilms, Udo Kroschwald
„Letzter Teil einer Hölderlin-Trilogie, der sich mit dem Zusammenbruch des Dichters, seiner Internierung in Tübingen und seinen letzten 30 Lebensjahren als Pflegefall befasst. Ruhig inszeniert, zeigt der Film in erlesener Schwarz-Weiß-Fotografie eine Reihe großartig gespielter Alltagsepisoden, denen die Gedichte Hölderlins zugrunde liegen. Unterbrochen wird die Handlung durch (farbige) Interviews mit Zeitzeugen. Der Regisseur liefert reizvolle Deutungsangebote, wobei er den Dichter und seine Texte nahebringt, ohne sich aufzudrängen.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
Sea Monsters 3D - Urgiganten der Meere USA2007, R: Sean MacLeod Phillips
„Mit fotorealistischen, computeranimierten Bildern in 3D gibt die neue Produktion von National Geographic erstmalig einen tiefen Einblick ins Leben und den Lebensraum der Meeresreptilien vor über 80 Mio. Jahren.“ (moviemaze) HB
Staub Deutschland/Schweiz 2007, R: Hartmut Bitomsky
Staub ist allgegenwärtig. Und so muss ein Film über den Staub von der ganzen Welt erzählen: vom Mikro- und vom Makrokosmos, von Wissenschaft, Kunst, Philosophie und Alltag. Man kann diesen flüchtigen Partikeln nur mit einer assoziativen, freien Form gerecht werden, und die hat Hartmut Bitomsky konsequent und kunstvoll in seinem neuen Dokumentarfilm gebraucht. Eine Vielzahl von Facetten des Themas bringt er elegant und spannend zusammen: Viele Experten erklären, wie sie den Staub in ihren Forschungsgebieten oder in ihren Künsten sehen, wie sie mit ihm arbeiten oder gegen ihn ankämpfen. Der Film zeigt eine Hausfrau im Putzwahn und eine Staubsammlerin, wird beiden gerecht, ganz ohne Zeigefinger oder Denunzierendes. Man spürt bei „Staub“ immer den soliden philosophischen Überbau, und dennoch wirkt dieser Dokumentarfilm spielerisch und leicht. Wenn man ihn sieht, kommt man ins Staunen über die Komplexität und Schönheit der Welt. (hip) H, HH
Sweeney Todd - Der teuflische Barbier aus der Fleet Street USA 2007, R: Tim Burton, R: Johnny Depp, Helena Bonham Carter
Wann wurden je scharfe Messer so liebevoll besungen? Wann spritzte Blut so rhythmisch zu Broadway-Melodien? Wann wurde Kannibalismus so stilvoll kultiviert? Tim Burton macht hier Kino im Stil des Grand Guignol und schuf ein groteskes Gruselstück, das so theatralisch inszeniert ist, dass auch die blutigsten Szenen nicht garstig wirken, sondern wohliges Schauern auslösen. Das Personal scheint einem Roman von Charles Dickens entsprungen zu sein, und das London des Films ist jener mythische Ort der Schauerliteratur, bei dem hinter jeder Ecke ein Jack the Ripper droht und die Straßen voll von bettelnden Kindern, Prostituierten in zerrissenen Kleidern und Marktschreiern sind. Diese Welt hat Tim Burton mit viel Liebe zum schrecklichen Detail eingerichtet und mit skurrilen, durchweg unterhaltsamen Typen bevölkert. So ist „Sweeney Todd“ ein teuflisches Vergnügen, das einem höchstens den Appetit auf Fleischpasteten verdirbt. (hip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
T
There Will Be Blood USA 2007, R: Paul Thomas Anderson, D: Daniel Day-Lewis, Paul Franklin Dano
„Dies ist ein großer Film, von Paul Thomas Anderson mit selbstbewusster Bescheidenheit geformt. Ein Epos über Familie, Macht, Glück und Tragik - geprägt durch die Entdekkung und den Besitz des neuen Schatzes, des Öls. Mephistophelisch angelegte Figuren stehen im Mittelpunkt der Filmhandlung, die sich über die ersten drei Jahrzehnte des vorigen Jahrhunderts erstreckt: der „Erdölmann“ Daniel Plainview, von Daniel Day-Lewis grandios verkörpert, und der junge Pater Eli Sunday, ebenso überzeugend durch Paul Dano dargestellt. Beide sind Fanatiker, die alles ihren Zielen rücksichtslos unterordnen. Allein die filmische Qualität ihrer Duelle in Wort und Tat begeistern den Cineasten. Großartig auch der Sound: besonders beeindruckend dann, wenn die Musik mit Geräuschen aus dem Filmgeschehen zu einer Einheit verschmilzt.“ (Filmbewertungsstelle Wiesbaden) H, HB, HH, KI, OL
27 Dresses USA 2008, R: Anne Fletcher, D: Katherine Heigl, James Marsden
„‚27 Dresses‘ ist eine dieser bemerkenswerten Hollywood-Romanzen, die ohne eine einzige originelle Idee auskommen und trotzdem ganz ordentlich unterhalten. Das liegt weniger an Anne Fletchers träger Regie oder der trutschigen Geschichte um eine ewige Brautjungfer, die in bemitleidenswerter Verzweiflung daran arbeitet, endlich ihre eigene Hochzeit auszurichten. Aus der Mittelmäßigkeit hebt den Film einzig die hinreißende Hauptdarstellerin Katherine Heigl (‚Grey‘s Anatomy‘), die hier eindrucksvoll ihre Starqualitäten beweist.“ (Der Spiegel) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
U
Unsere Erde - Der Film Großbritannien/Deutschland 2007, R: Alastair Fothergill, Mark Linfield
„Unsere Erde“ ist die wohl aufwendigste Naturdokumentation aller Zeiten, eine epische Expedition zu den letzten Paradiesen des Planeten. BBC-Regisseur Alastair Fothergill (“Deep Blue“) zeigt kleine und große Eisbären, Löwen auf Elefantenjagd, Paradiesvögel im Liebesrausch, wasserscheue Paviane und todesmutige Entenküken beim Jungfernflug - aber keine Menschen. Nur die Stimme von Ulrich Tukur gibt dem Zuschauer ein paar Fakten an die Hand, aber in der Regel sprechen die spektakulären Bilder für sich: Zoologie als wahres Kinowunder.“ (Der Spiegel) BHV, H, HB, HH, HL, KI, OL
V
Das Vermächtnis des geheimen Buches USA 2007, R: Jon Turteltaub,D: Nicolas Cage, Diane Kruger
„Um das Gerücht zu widerlegen, dass die Vorfahren seiner Familie in die Ermordung Abraham Lincolns verwickelt seien, begibt sich ein Wissenschaftler auf eine abenteuerliche Reise rund um die Welt, wobei er nach vielen falschen Fährten an einem mythischen Ort der Maya strandet und deren Goldschatz findet. Zweiter Film einer routinierten, aber nicht sonderlich profiliert entwickelten Abenteuerserie, der es an Ironie und erzählerischem Atem, vor allem aber an Charme mangelt.“ (filmdienst) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Verwünscht USA 2007, R: Kevin Lima, D: Amy Adams, Patrick Dempsey
„Schöne bunte Disney-Welt: ‚Verwünscht‘ beginnt so, wie ein Disney-Film beginnen muss – als Zeichentrickmärchen in einem verzauberten Königreich. Aber dank der fiesen Königin Narissa landet Prinzessin Giselle schon nach kurzer Zeit im heutigen New York – und ‚Verwünscht‘ geht als Realfilm weiter. In dieser zynischen Großstadt erlebt die naive Giselle haarsträubende Abenteuer – und verzaubert mit ihrem Charme nicht nur den Scheidungsanwalt Robert. ‚Verwünscht‘ spielt selbstironisch mit nahezu allen Klischees klassischer Disney-Trickfilme, bleibt deren versöhnlichem Geist aber stets treu. Und das macht dieses flotte, zuckersüße Prinzessinnen-Abenteuer zum perfekten Weihnachtsfilm für die ganze Familie.“ (Cinema) H, HB, HH, HL, KI
Von einem der auszog - Wim Wenders‘ frühe Jahre Deutschland 2006 , R: Marcel Wehn
„Dokumentarfilm über Wim Wenders‘ Anfänge als Filmmacher bis zu seiner Übersiedlung in die USA 1977, um seinen ersten amerikanischen Film, „Hammett“, zu drehen. Ein ebenso persönliches wie offenherziges Porträt, das gleichermaßen die Einfühlungsgabe des jungen Dokumentaristen als auch die Souveränität des Porträtierten zeigt.“ (tip) HH
W
Wahnsinnig verliebt -A la folie, pas du tout Frankreich 2002, R: Laetitia Colombani, D: Audrey Tautou, Samuel le Bihan / Originalfassung mit Untertiteln
„Die junge Künstlerin Angelique schwärmt von ihrem Geliebten, dem verheirateten Arzt Loic, der mit ihr nach Florenz fliegen und sich von seiner schwangeren Frau trennen will. Doch sie wartet am Flughafen vergeblich auf ihn. Sie überhäuft ihn mit Geschenken, ruft ihn an, doch keine Reaktion. Ihre Liebe wird nicht beantwortet. Die faszinierende Geschichte einer Amour Fou vermengt Laetitia Colombani mit psychologischem Thriller.“ (Blickpunkt:Film) HB
Das Waisenhaus Spanien 2007, R: Juan Antonio Boyona, D: Belén Rueda, Fernado Cayo
Schönen, kultivierten Schrecken können zur Zeit am besten die Filmemacher aus spanischsprachigen Ländern verbreiten. Das titelgebende Gebäude erweißt sich als eine verwunschen, schöne Villa, in der natürlich bald seltsame Dinge passieren. Statt des Schocks ist Boyonas bevorzugte Waffe das bange Erwarten, und so geht er sehr sparsam mit den Buh-Effekten und Geistererscheinungen um, die gerade deshalb um so wirksamer sind. Wenn man sich auf den Film einlässt, bekommt man es wirklich mit der Angst zu tun. (hip) H, HB, HH, KI
Wir verstehen uns wunderbar Frankreich 2006, R: Antoine de Caunes, D: Charlotte Rampling, Jean Rochefort
„Der Titel ist natürlich purer Sarkasmus. Denn das Wiedersehen zwischen einer britischen Kinodiva und dem französischen Regisseur, mit dem sie fünf Filme drehte, verläuft stürmisch. In den 70ern waren sie das Glamour-Traumpaar schlechthin, ihre Romanze inklusive Scheidung füllte die Klatschspalten. Jetzt soll sie ihm einen Preis überreichen, muss dazu aber fast geprügelt werden. Charlotte Rampling und Jean Rochefort verquikken britischen Humor und französischen Esprit aufs Eleganteste. Aus ihrem Zusammentreffen schlägt der Film wunderbare Screwball-Funken - man stelle sich Elizabeth Taylor und Richard Burton 30 Jahre später vor!“ (Cinema) BHV, HB, OL
Z
Zwischen Goethe, Kolle und Marx: Bremen macht Schule „Eine Fernseh-Zeitreise in vergangene Zeiten und aktuelle Widersprüche zeigt, dass es nicht erst seit dem letzten PISA-Test turbulent an Bremer Schulen zugeht. Gleichmacherei oder Elitebildung? Ob Sexualkundeunterricht, Benotung oder Lehrmittelfreiheit - Bremer Eltern mischen sich seit nunmehr 56 Jahren über den Zentralen Elternbeirat aktiv ein. Schätze aus dem Archiv von Radio Bremen, präsentiert auf großer Leinwand.“ (Kommunalkino Bremen) HB
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen