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hamburg heuteVon der Inneren Unsicherheit

Ex-Senator Wrocklage diskutiert mit der taz über die Balance von Sicherheit und Bürgerrechten

Vielleicht hat er die Dynamik des Schlagworts von der „Inneren Sicherheit“ einfach unterschätzt. Vielleicht wollte er sich auch einfach nicht über Gebühr verbiegen lassen. Hartmuth Wrocklage hat sich von jeher als „Liberalen“ gesehen. Keine ideale Startvoraussetzung für einen SPD-Innensenator.

Sein Nachfolger Olaf Scholz verlieh seiner Wertschätzung Wrocklages indirekt mit diesen Worten Ausdruck: „Ich bin liberal, aber nicht doof.“ Damals stand Ronald Schill schon ante portas und Scholz hatte den Auftrag übernommen, den ambitionierten Amtsrichter überflüssig zu machen. Er führte Brechmitteleinsätze gegen mutmaßliche Dealer ein, wogegen sich Wrocklage stets verwahrt hatte.

Wrocklages Ausländerpolitik, von der taz seinerzeit nicht selten gegeißelt, mag einem heute wie eine humanitäre Veranstaltung vorkommen. Kein Wunder: Humanist ist der Ex-Senator sozusagen im Nebenberuf. Nach der politischen Karriere hat er die hiesige Sektion der Bürgerrechtsorganisation „Humanistische Union“ wiederbelebt.

Heute Abend diskutiert er im taz salon mit dem Hamburger Politischen Korrespondenten der taz Sven-Michael Veit über die neue Innere Unsicherheit in Zeiten von Terrorangst und zunehmender elektronischer Überwachung. jank

taz salon: „Bürgerrechte? Aber sicher!“, 20 Uhr, Kulturhaus 73,Schulterblatt 73, Eintritt frei

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