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der siebte tag

Einfach fantastisch, wie sich das Kino zwischendurch immer wieder willig vor den Karren ehrenamtlicher und gutmenschlicher Profilierungsaktionismen spannen lässt. Für so eine wunderbare Idee wie den Frieden zum Beispiel. Am Montagabend, zur Berlinale-Halbzeit also, schnurrte im Berliner Konzerthaus am Gendarmenmarkt etwa die Unicef-Gala „Cinema for Peace“ über die Bühne – was wie zu erwarten enorm glamourös geriet, während Sharon Stone sich als Stargast ohne High Heels auf einem Flügel räkelte, der zeitgleich von Stargast Richard Gere gefühlvoll bespielt wurde. Das Ganze wurde – flankiert von endlosen rührenden Stargast-Ansprachen – inszeniert als Kindernothilfe für die sudanesische Krisenregion Darfur und für tibetische Flüchtlinge. Während sich die 600 Galagäste also an Pasta Vongole mit gebrannter Grapefruit und Panna Cotta von Lavendel labten – nachdem Stargast Sir Bob Geldof gepoltert hatte „Gebt uns endlich was zu essen!“ –, präsentierte die deutsche Filmemacherin Doris Dörrie gar nicht weit entfernt ihren neuen Film „How To Cook Your Life“. Ums Essen geht es auch in ihm, um die Wertschätzung von Lebensmitteln aus buddhistischer Perspektive sogar: Der Film ist eine Dokumentation über den kochenden Zen-Priester Edward Brown. „Behandle Essen so sorgsam wie dein Augenlicht“, darf der Kalifornier in Dörries Film sagen. Unglaublich, wie das dazu passt, dass Berlinale-Leiter Dieter Kosslick gerade auch eine Reihe mit dem Titel „Kulinarisches Kino – Eat, Drink, See Movies“ laufen hat. Kino für besseres Essen, Kino für mehr Frieden, Kino für mehr Geschmack und vielleicht auch Kino gegen zu viel Kino für dieses und jenes. Hach, warum kann es nicht immer so weitergehen?

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