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FILMHorror Flexibilität

Ein Happy End gibt es nicht. Stattdessen hat Tatjana Turanskyi mit ihrem Spielfilmdebüt „Die flexible Frau“ einen veritablen Sozialschocker gedreht: nach einer Tour de force durch die postkreative entsicherte Arbeits- und Lebenswelt und durch allerlei unansehnliche Berliner Stadtrandgebiete, feiert die Architektin Greta ihren 40. Geburtstag vollkommen allein und besoffen auf einem Maisfeld vor den Toren der Stadt – und die Kamera torkelt mit. Das Architekturbüro, in dem sie als Freie gearbeitet hatte, hat ihr anderthalb Filmstunden zuvor gekündigt. Und der freie Fall als „flexible Frau“ durch eine Welt ohne jegliche Solidarität begonnen. Greta versucht, wieder Fuß zu fassen, will sich Arbeit vermitteln lassen, heuert in einem Callcenter an – und scheitert gnadenlos. Weil es ihr einfach nicht gelingt, ihren Traum aus der Welt der Arbeit zu verbannen: den Traum von einem menschlichen Leben. MATT

■ Sa, 12. 3. bis Mi, 16. 3., 20 Uhr; Do, 17. 3. bis Mo, 21. 3., 15.30 Uhr, 3001, Schanzenstraße 75 (im Hof)

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