: Von Punk bis Pathos
OPEN-AIR Mit Konzerten auf der Trabrennbahn schließt der Hamburger Kultursommer eine Marktlücke
Tausende Menschen vor einer großen Bühne, Getränke- und Fressbuden, Sonnenuntergang und Schlamm, wenn es regnet. So sehen Rockfestivals aus. Gemeinhin gibt es sie nur außerhalb der Städte, was wiederum bedeutet, dass da vielleicht eine Marktlücke ist: Wie wäre es, wirklich große Open-Air-Konzerte auf Hamburger Stadtgebiet zu veranstalten?
Gestellt hat sich diese Frage der Konzertveranstalter FKP Scorpio, wohl wissend, dass die Freiluftbühne im Stadtpark von den Kapazitäten her zu klein und das Dockville-Festival in Wilhelmsburg für eilige Großstädter zu weit weg ist. Herausgekommen ist bei den Überlegungen die Konzertreihe „Hamburger Kultursommer“, die jedes Jahr im Spätsommer auf der Trabrennbahn in Bahrenfeld stattfindet.
Bis zu 15.000 Leute passen auf das Gelände und vermutlich werden die auch kommen, wenn die drei Jungs von Fettes Brot am 22. August ganz in der Nähe ihrer Heimatstädte Halstenbek, Schenefeld und Pinneberg die große Bühne betreten. Beschaulicher wird aller Voraussicht nach das „Hamburg Crash Fest“, mit dem der Kultursommer am 20. August beginnt: Der Headliner ist die freundliche College-Punk-Crossover Band Blink 182, ferner kommen der Singer-Songwriter Frank Turner, die deutsche Punkband Terrorgruppe, die kanadische Punkband The Flatliners und die kalifornische Power-Rock-Combo Zebrahead.
Eine ganz andere Szene wird sich am 21. August beim Konzert von Unheilig einfinden: Da geht’s dann um Pathos-Pop zum Mitkuscheln. Eine ähnliche Gemütslage ist zu erwarten, wenn Xavier Naidoo am 26. August seinen deutschen Schmalz-Soul zum Besten gibt.
Abgeschlossen wird der Kultursommer durch ein Konzert des Pop-Barden Max Herre, der am 29. August sein Kahedi Radio Orchestra mitbringt für ein Unplugged-Konzert im MTV-Stil. Am 30. August geht es dann zu Ende mit einem Auftritt des House-DJs Avicii. Dann soll die Trabrennbahn zum Freiluft-Club werden. KLI
■ Mi, 20. 8. bis Sa, 30. 8., Trabrennbahn Bahrenfeld, hamburgerkultursommer.de
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