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Hamburgs Hafen wächst wieder

HAFENUMSCHLAG Zwei neue Rekordmarken bei Containern und beim Gesamtumschlag werden in diesem Jahr angepeilt. Sorgen bereiten nur die Wirtschaftssanktionen der EU gegen Russland

Das dritte Quartal ist wegen der Importe von Weihnachtsgeschenken aus Ostasien immer das stärkste

Die Containerstapel im Hamburger Hafen werden wieder höher, sogar vom erstmaligen Übertreffen der Zehn-Millionen-Marke in diesem Jahr darf die Hafenwirtschaft träumen. Denn in den ersten sechs Monaten dieses Jahres erhöhte sich der Umschlag gegenüber dem ersten Halbjahr 2013 um 6,8 Prozent auf 4,8 Millionen Standardcontainer (TEU). Das gab die Vermarktungsgesellschaft Hafen Hamburg Marketing (HHM) am Montag bekannt. Weil das dritte Quartal wegen der Importe von Weihnachtsgeschenken aus Ostasien traditionell das umsatzstärkste Vierteljahr ist, gilt das Erreichen der Rekordmarke von mehr als zehn Millionen TEU als realistisch.

Die bisherigen Rekordumschläge mit jeweils 9,9 Millionen TEU datieren aus den Jahren 2007 und 2008 – vor der weltweiten Schifffahrtskrise. Im Vorjahr hatte der Hafen, der 2009 auf den Tiefpunkt von 7,0 Millionen TEU abgesackt war, mit 9,3 Millionen TEU wieder einen deutlichen Aufwärtstrend gezeigt.

Weil die Hafenwirtschaft von nachhaltigem Wachstum ausgehe, setze sie „auf Ausbildungsplätze, Qualifizierungsprogramme und Weiterbildung“, sagte HHM-Vorstand Ingo Egloff. Das Wachstum schaffe neue Arbeitsplätze. So seien auf den Terminals inzwischen mehr Menschen beschäftigt als im letzten Boom-Jahr 2008.

Der gesamte Güterumschlag – Container plus Stückgut (z.B. Autos) und Massengut (z.B. Öl) – legte im ersten Halbjahr um 6,6 Prozent auf 72,6 Millionen Tonnen zu. Damit könnte auch hier übers Jahr mit mehr als 140 Millionen Tonnen erstmals seit dem Rekordjahr 2008 wieder eine Schallmauer durchbrochen werden. Die Konkurrenten Rotterdam, Antwerpen und Bremerhaven weisen im ersten Halbjahr 2014 einen Zuwachs von nur 2,7 Prozent aus. Damit hat der Hamburger Hafen seinen Marktanteil unter den großen nordwest-europäischen Häfen von 25,7 auf 26,7 Prozent ausgebaut.

Während der Handel mit dem größten Partner China überdurchschnittlich wuchs, sorgen sich die Hafenmanager um Russland. Der Containerumschlag mit dem zweitwichtigsten Handelspartner des Hafens ging im ersten Halbjahr um 3,8 Prozent auf 330.000 TEU zurück. Wenn die Wirtschaftssanktionen der EU gegen Russland wegen der Ukraine-Krise Wirkung entfalteten, drohten hier weitere Verluste, so Egloff.  SVEN-MICHAEL VEIT

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