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Sand im Tunnel, die Linden gesperrt

BAUSTELLE Nach Erdeinbruch im Tunnel der U5 am Brandenburger Tor rollte oberirdisch nichts mehr

Erneut ist es bei den Bauarbeiten für die Verlängerung der U-Bahn-Linie 5 zu einem Zwischenfall gekommen. Die Straße Unter den Linden wurde am Sonntagvormittag aus Sicherheitsgründen in Richtung Brandenburger Tor zwischen Schadowstraße und Wilhelmstraße vorsorglich gesperrt, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Betroffen waren auch die Busse der Linien 100 und TXL, sie wurden umgeleitet.

Auch am Montag musste die Sperrung noch aufrechterhalten werden. Grund hierfür waren rund sechs Kubikmeter Sand und Wasser, die am Sonntagmorgen in den unter der Fahrbahn verlaufenden Tunnel eingedrungen waren, erklärte Heike Müller, Sprecherin der Projektgesellschaft U5. Der Vorfall ereignete sich zwischen dem Brandenburger Tor und dem zukünftigen Bahnhof Unter den Linden. Gefahr für Autos oder Fußgänger drohe jedoch nicht, so Müller: „Das Material ist von unten eingedrungen, die Statik des Tunnels ist nicht gefährdet.“ Bei der Sperrung handele es sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme, weil eine Firma die Umgebung der Röhre untersuche und etwaige Hohlräume nicht auszuschließen seien.

Welche Ursache die Bewegungen im Untergrund hatten und ob weitere Erdeinbrüche zu befürchten sind, untersuchten gestern Experten. Mit Bohrungen bis in zehn Meter Tiefe wurde das Erdreich sondiert. Wie lange die Sperrung noch aufrechterhalten werde, konnte Müller bis Redaktionsschluss nicht sagen: „Alles hängt von den Ergebnissen der Sondierungen ab.“

Bärlinde wird zerlegt

Entdeckt wurde der Erdeinbruch bei der derzeit stattfindenden Zerlegung der Tunnelvortriebsmaschine „Bärlinde“. Nach der erfolgreichen Bohrung der ersten U-Bahn-Röhre wird Bärlinde in ihre Einzelteile zerlegt und durch den fertigen Tunnel zum Marx-Engels-Forum zurückgebracht, wo sie mit der Bohrung des zweiten Tunnels beginnt.

Bis die Ursache für die Erdbewegung geklärt ist, ruhen alle Arbeiten an der auch „Kanzler-U-Bahn“ genannten Verlängerung der U5. Beim Bau der U-Bahn hat es bereits in der Vergangenheit Probleme mit der Beschaffenheit des Berliner Bodens gegeben: Im Oktober 2013 musste die Tunnelbohrmaschine bereits einmal eine Zwangspause einlegen. Experten befürchteten kurz vor dem künftigen U-Bahnhof Museumsinsel einen Grundwassereinbruch:Die Arbeiten standen für sechs Monate still.

Die Sprecherin der Projektgesellschaft U5 war am Montag jedoch zuversichtlich, dass es diesmal schneller geht: „Wir sind zuversichtlich, dass der gesperrte Straßenabschnitt am Abend wieder freigegeben werden kann.“

FELIKS TODTMANN

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