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talmud-tora-schuleStarkes Zeichen

Es ist ein starkes Symbol: Neues Leben erfüllt die Talmud-Tora-Schule. Doch das bedeutet nicht, dass damit Gedenk-Kunst wie die „Stolpersteine“ von Günter Demnig, mit denen er an die Deportierten erinnern will, überflüssig wäre.

KOMMENTAR VON PETRA SCHELLEN

Denn auch die Tatsache, dass die Talmud-Tora-Schule künftig Gemeindezentrum, Kindergarten und Grundschule beherbergt, verweist auf das Nazi-Regime: Lebten in Hamburg noch jene 20.000 Juden des Jahres 1933, böte das Gebäude kaum Platz für irgendetwas anderes als dicht belegte Klassenräume.

Doch heute zählt die Gemeinde übersichtliche 3.500 Mitglieder. Deren Hintergrund erlaubt zudem kein nahtloses Anknüpfen an die Vorkriegssituation. Denn viele von ihnen stammen aus Russland, der Gemeindebrief erscheint auf Deutsch und Russisch. Viele werden nur langsam mit der fremd gewordenen Religion vertraut.

Vielleicht ist das ein Grund dafür, dass sich die Gemeinde als „orthodox geprägt“ definiert und die Nahrungsmittelvorschriften so strikt einhält wie den Schabbat. Möglicherweise ist das ein Diaspora-Phänomen, in jedem Fall aber eine Chance für Zuwanderer und Einheimische. Denn die Talmud-Tora-Schule nimmt auch nichtjüdische Schüler auf, die hier Wesentliches für künftige interreligiöse Dialoge lernen können.

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