EU-GRENZWERT FÜR CÄSIUM: Rechtmäßigkeit bezweifelt
BERLIN afp | Die Umweltorganisation Greenpeace hat die neuen Strahlengrenzwerte der EU als „rechtswidrig“ kritisiert. „Dem Verbraucher wird nach der Nuklear-Katastrophe von Fukushima ein Mehrfaches an radioaktivem Cäsium zugemutet“, erklärte Greenpeace-Chemiker Manfred Santen am Freitag in Berlin. Das entspreche nicht vorbeugendem Gesundheitsschutz. Bei Importfisch aus Japan seien die erlaubten Cäsiumwerte pro Kilo von 600 auf 1.250 Becquerel mehr als verdoppelt worden. Bei Milcherzeugnissen sei der Grenzwert von 370 auf 1.000 gestiegen. Die Änderung der Grenzwerte sei laut Greenpeace nur rechtens, wenn sie den Verbraucherschutz verbesserten. Das sei jetzt nicht der Fall. Letzte Woche hatte die EU vorübergehend einheitliche Regeln für Lebensmittelkontrollen aus Japan sowie Grenzwerte radioaktiver Stoffe festlegt.
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